Es gibt so Filme beim Filmwochenende, nach denen man sich danach erstmal fragt: „War war das denn bitte?“ – und das gar nicht negativ meint. Gestern ging es mir so bei „The Immaculate Conception of Little Dizzle“ (Die unbefleckte Empfängnis von Little Dizzle). Was für ein durchgeknallter Film! 🙂
Ein paar schräge Reinigungskräfte werden als unwissende Versuchskaninchen für chemisch aufgepeppte Kekse missbraucht. In bester Space-Cake-Manier leiden die Dreck- & Müll-Philosophen dabei unter Realitätsverlust und Halluzinationen. Und als ob die Trips, die sie erleben, auf der Leinwand nicht schon abgefahren genug wären — Regisseur und Drehbuchautor David Russo lässt die männlichen Protagonisten auch noch mit einem blauen Fisch (oder was auch immer) schwanger werden. Die Geburt von Little Dizzle ist schon ein außergewöhnliches cineastisches Ereignis.
Wenn man dem Film etwas ernsthaftes abgewinnen will, kann man ihn auch im Licht der Themen Wegwerfgesellschaft, Suche nach Lebenssinn, und Kritik an der Lebensmittelindustrie sehen. Aber man kann den Film einfach als wilden Trip mit tollen Schauspielern anschauen — vor allem Marshall Allman als Dory und Vince Vieluf als O.C. sind großartig. Und ebenfalls großartig ist der Soundtrack der Band, deren Namen Tilman Tränen in die Augen treiben wird: Awesome! 🙂
Little Dizzle wurde im amerikanischen Original gezeigt, ohne Untertitel. Für mich war es manchmal schon schwierig, den ganzen Slang zu verstehen. Aber irgendwie ging’s doch, der Handlung konnte ich auf jeden Fall folgen.
Leider läuft der Streifen heute beim Filmwochenende nicht mehr, aber vielleicht kommt er ja nochmal ins Central oder Casablanca.