Nun ja, Ralf…deine Auslegung ist schon zu diskutieren. Demnach macht das „Tanzverbot“ irgendeinen Sinn, oder warum sollte man die Regelung ansonsten einfach hinnehmen, ohne zu jammern? Nur, weil es schon seit langen Jahren Gesetz ist, also das gute alte „das war schon immer so“? Oder sollte es doch die wahrhaft Gläubigen stützen, weil sie Musik, egal wo sie gespielt wird, in ihrem Ausleben des Glaubens stört?
Dass Feiertage teil der Gesellschaft und des Brauchtums sind, sei unbelassen. Dass man sich je nach Region in gewisser Weise diesen Gegebenheiten anpassen muss genauso…jedoch ist es legitim, die mehr oder weniger strenge Auslegung als überkommen, penibel und starr zu erachten. Da hilft es auch nichts, wenn (übrigens jedes Jahr aufs Neue) Argumente kommen wie „wenigstens am Karfreitag kann man doch mal verzichten“. Ja, das kann natürlich ok sein. Wieso dann aber von Gründonnerstag bis Karsamstag strengstes Tanzverbot einzuhalten ist und wieso das einen Sinn macht, wird dadurch nicht klarer.
In Würzburg werden auch Tanzflächen zur Not mal mit der Polizei geräumt, das darf doch wohl als besonders hart ausgelegte Regelung gelten.

In den Kommentaren sind übrigens mehrere Missverständnisse aufgetaucht: „Ostern…nicht so tragisch…man kann ja einfach Sa. auf So. feiern gehen“ > falsch, Karsamstag ist Tanzverbot, also bis 0:00 Uhr. Das funktioniert höchstens, wenn ein Laden um 0:00 Uhr öffnet (wie dieses Jahr das Immerhin). Und „wer Karfreitag tanzen will, muss Christi Himmelfahrt arbeiten“ > falsch, ich arbeiten seit langen Jahren praktisch sämtliche Feiertage, und trotzdem erwerbe ich dadurch in Würzburg keinerlei Rechte, um somit an Karfreitag tanzen gehen zu dürfen 😀

Die Aufrechnung „Feiertage frei heißt auch Tanzverbot akzeptieren müssen“ ist meiner Ansicht nach Unsinn. Die Kritik am Tanzverbot lässt sich nicht dadurch abwürgen, dass gewisse Tage je nach Region zur Erholung frei sind (was mich leider selten bis nie betrifft). Vielmehr ist die Diskussion berechtigt, da es äußerst fraglich bleibt, ob ein Tanzverbot, insbesondere ein extrem streng ausgelegtes solches, irgendeinen Zweck erfüllt. Nach deiner Logik müsste es Gutscheine für jeden gearbeiteten Feiertag geben, die einem den besonders exklusiven Zugang zu Tanzveranstaltungen an stillen Feiertagen ermöglichen. Lustige Idee, trotzdem!

Viel mehr hätten wir aber davon, wenn die Tage mit Tanzverbot auf ein geringeres Maß reduziert werden würden, beispielsweise Karfreitag + Allerheiligen + Heiligabend und fertig.