Fronleichnam arbeiten, Karfreitag tanzen

Ja, ja, ja! Gegen das Tanzverbot, wie zum Bespiel heute bis Karsamstagnacht, gibt es viele gute Argumente. Stört man wirklich die Gläubigen in ihrer Feiertagruhe — die ich ihnen auch nicht nehmen möchte!? Das Argument, das ich leider am häufigsten höre (gerade heute wieder), ist, dass die Leute sich nicht vom kirchlichen Terminkalender bevormunden lassen wollen.

Ok — das kann ein Argument sein! Wirklich! Aber nur, wenn man genauso kulant auf die Feiertage Heilige Drei Könige, Karfreitag, Ostermontag, Christi Himmelfahrt, Pfingstmontag, Fronleichnam (,Mariä Himmelfahrt), Allerheiligen, 1. Weihnachtstag und 2. Weihnachtstag verzichten kann und da arbeiten geht. Oder, wenn man da eh arbeiten muss, auf den Feiertagszuschlag verzichtet. Von den staatlichen Feiertagen will ich mal gar nicht reden.

Also das kirchliche Brauchtum komplett ablehnen — völlig ok –, oder es komplett annehmen — ebenfalls völlig ok.  Aber sich freuen an Fronleichnam frei zu haben und über das Tanzverbot an Karfreitag jammern … nääääää!

Wer aber frohen Herzens sagt, er oder sie pfeift auf die freien Tage, der von mir aus genauso frohen Herzens an den Kartagen und anderen „stillen Tagen“ tanzen gehen.

Besonders bitter ist es für Tanzveranstalter wie das Airport, dass solche zig-Jahre alten Gesetzesregelungen völlig überraschend über sie hereinbrechen. Aber gut — mit Weihnachten ist es ja jedes Jahr genauso. Diese tückischen kirchlichen Feiertage kommen aber auch immer völlig aus dem Nichts! Wann ist in  diesem Jahr Heilig Abend? — ist schließlich ein Schaltjahr!

P.S. Hätte ich beinah vergessen: [würzburg-erleben-modus]Und? Was meint ihr dazu?[/würzburg-erleben-modus]
(Wobei ich für den WE-Modus schon viel zu viel Stellung bezogen habe. Entschuldigung, ich muss die Meinungslosigkeit noch üben … 😉 )

17 Gedanken zu „Fronleichnam arbeiten, Karfreitag tanzen“

  1. Das Tanzverbot ist in unser heutigen Zeit einfach nur Schwachsinn. Tanzen schadet keinem, auch nicht an einem „heiligen“ „Feier“tag. Ich bin für eine Abschaffung. Jeder sollte selber Entscheiden, ob und wann er tanzen möchte. Wenn ich stark gläubig wäre, würden mich tanzende Leute nicht aufregen.

    Nach meiner Ansicht sollte man lieber das Tanz- und Feierverbot bei einem Todesfall einführen, denn was würde meine verstorbene Oma denken, wenn ich 2 Tage nach Beerdigung auf ihrem Grab tanze?

    Antworten
  2. An den meisten Umfragen sieht man doch deutlich das der Großteil der Menschen in Deutschland noch nicht mal weiß warum wir Ostern „feiern“ … Die Generation die diese Feiertage wirklich im Sinne der Kirche „lebt“, braucht sich um ein Tanzverbot nicht wirklich zu scheren – es sind ja meistens Senioren…

    Schlimm finde ich die Tatsache das wir in Deutschland auf der einen Seite immer Tolerant anderen gegenüber sein sollen, teilweise sogar Kruzifixe aus Schulen verbannen und auf der anderen Seite toleriert man es nicht wenn es Menschen gibt, die am Tanzen oder Musik hören gehindert werden…. Die Kirche braucht sich über rückläufige Mitgliedszahlen nun wirklich nicht wundern…

    Antworten
  3. Marcus, eben so sehe ich es auch.
    Ne große Mehrheit für die Abschaffung der christlichen Feiertage im Land gibt es ja offenbar nicht.
    Und wenn das sich mal ändert und wir am Shabbat -kleiner Scherz- oder Ramadan oder Opferfest uns Sitten hingeben, was ist daran das Problem?
    All diese Regeln führen dazu, dass wir uns nicht ununterbrochen der Dekadenz hingeben und ich kann an Besinnung nichts schlechtes erkennen.

    Ob nun kalendarisch durch Religion bestimmt oder nicht vorhanden durch eigenen Willen….

    Antworten
  4. Die Diskussion ist ein wenig langweilig. Sollen doch bitte die, die tanzen wollen, ein Volksbegehren initiieren und kucken ob man das fade Feiertagsgesetz ändern kann.

    Oder mal eine Verfassungsbeschwerde, weil nur christliche und israelitische Feiertage geschützt sind; ob das der gebotenen Neutralität genügt? Immerhin haben wir mehr Moslems als Juden in Bayern, was ist mit den Mormonen, Jehovas etc?

    Aber immer nur rumlamentieren is viel einfacher als den Arsch mal hochzunehmen.

    Zur Sache: ich bin in keiner Kirche, und ich tanze nicht (bzw. das was ich zu Musik mache wird gemeinhin nicht als Tanzen anerkannt). Toleranz wird hier immer gefordert. Diese wird üblicherweise von einer Mehrheit gegenüber einer Minderheit ausgeübt. Sind nun die Christen eine Mehrheit? Auf dem Papier ja, da sind so ca. 60% der Deutschen (in Bayern etwas mehr) in eine christliche Glaubensgemeinschaft eingeschrieben. Somit wäre der gemeine Tanzwütige darauf angewiesen, dass diese sich dahingehend äußern, dass sie das Tanzen nicht stören würde und den Gesetzgeber bitten, das Gesetz zu lockern.

    Ich höre den Aufschrei, nur die wenigsten gehen ja in die Kirche! Abgesehen dass das nicht gewertet werden kann(es ist ja nicht mal für jeden Gläubigen ein Sitzplatz da), müsste man dann alle Taufscheinchristen austreten, damit man auf andere Zahlen kommt. Dann wären die Christen eine Minderheit. Dann müsste die ungläubige Masse überlegen: sind wir so tolerant, an wenigen Tagen im Jahr auf Tanzen zu verzichten, damit die gläubigen Christen ihre hohen Feiertage in Ruhe begehen können?

    Fazit: Wer an den stillen Feiertagen arbeiten muss(Polizei, FW, Krankenschwester, Bedienungen,..) der sollte Abends auch tanzen dürfen. Der Rest nicht 🙂

    Antworten
  5. Nun ja, Ralf…deine Auslegung ist schon zu diskutieren. Demnach macht das „Tanzverbot“ irgendeinen Sinn, oder warum sollte man die Regelung ansonsten einfach hinnehmen, ohne zu jammern? Nur, weil es schon seit langen Jahren Gesetz ist, also das gute alte „das war schon immer so“? Oder sollte es doch die wahrhaft Gläubigen stützen, weil sie Musik, egal wo sie gespielt wird, in ihrem Ausleben des Glaubens stört?
    Dass Feiertage teil der Gesellschaft und des Brauchtums sind, sei unbelassen. Dass man sich je nach Region in gewisser Weise diesen Gegebenheiten anpassen muss genauso…jedoch ist es legitim, die mehr oder weniger strenge Auslegung als überkommen, penibel und starr zu erachten. Da hilft es auch nichts, wenn (übrigens jedes Jahr aufs Neue) Argumente kommen wie „wenigstens am Karfreitag kann man doch mal verzichten“. Ja, das kann natürlich ok sein. Wieso dann aber von Gründonnerstag bis Karsamstag strengstes Tanzverbot einzuhalten ist und wieso das einen Sinn macht, wird dadurch nicht klarer.
    In Würzburg werden auch Tanzflächen zur Not mal mit der Polizei geräumt, das darf doch wohl als besonders hart ausgelegte Regelung gelten.

    In den Kommentaren sind übrigens mehrere Missverständnisse aufgetaucht: „Ostern…nicht so tragisch…man kann ja einfach Sa. auf So. feiern gehen“ > falsch, Karsamstag ist Tanzverbot, also bis 0:00 Uhr. Das funktioniert höchstens, wenn ein Laden um 0:00 Uhr öffnet (wie dieses Jahr das Immerhin). Und „wer Karfreitag tanzen will, muss Christi Himmelfahrt arbeiten“ > falsch, ich arbeiten seit langen Jahren praktisch sämtliche Feiertage, und trotzdem erwerbe ich dadurch in Würzburg keinerlei Rechte, um somit an Karfreitag tanzen gehen zu dürfen 😀

    Die Aufrechnung „Feiertage frei heißt auch Tanzverbot akzeptieren müssen“ ist meiner Ansicht nach Unsinn. Die Kritik am Tanzverbot lässt sich nicht dadurch abwürgen, dass gewisse Tage je nach Region zur Erholung frei sind (was mich leider selten bis nie betrifft). Vielmehr ist die Diskussion berechtigt, da es äußerst fraglich bleibt, ob ein Tanzverbot, insbesondere ein extrem streng ausgelegtes solches, irgendeinen Zweck erfüllt. Nach deiner Logik müsste es Gutscheine für jeden gearbeiteten Feiertag geben, die einem den besonders exklusiven Zugang zu Tanzveranstaltungen an stillen Feiertagen ermöglichen. Lustige Idee, trotzdem!

    Viel mehr hätten wir aber davon, wenn die Tage mit Tanzverbot auf ein geringeres Maß reduziert werden würden, beispielsweise Karfreitag + Allerheiligen + Heiligabend und fertig.

    Antworten
  6. In dem Artikel wird halt ein wenig unterschlagen, dass man natürlich keine Wahl hat. Die meisten Angestellten können an stillen Feiertagen so wenig arbeiten gehen, wie sie tanzen gehen können.

    Fakt ist, dass rund 5% der Bevölkerung am Sonntag in die Kirche gehen. An Ostern sind es vielleicht ein paar mehr, aber so groß ist er, der „harte christliche Kern“, der uns das Tanzverbot beschert. Wer nicht regelmäßig in die Kirche geht, wird sicher auch nicht auf stillen Feiertagen beharren. Morgen ärgert einfach die kleine Minderheit der praktizierenden Christen eine etwas größere Minderheit: Das Partyvolk. Und die große Mehrheit macht sich einfach einen faulen Tag ohne Kirche und ohne Party.

    Wenn morgen 80% der Bevölkerung in die Kirche gehen, fasten und den ganzen Tag in sich gehen würden, dann könnte man so eine Argumentation mit komplett annehmen oder komplett ablehnen führen. In der Realität genießt morgen aber ein Großteil der Bevölkerung einfach einen freien Tag wie jeden anderen freien Tag auch.

    Antworten
  7. Wer behauptet, er würde tatsächlich lieber am Feiertag arbeiten gehen, als ein Tanzverbot zu akzeptieren, klingt gar nicht so unglaubwürdig, wenn man mal an früher denkt (gerade im katholischen Würzburg):
    Da haben am Karfreitag, dem wichtigsten evangelischen Feiertag, die Katholiken demonstrativ Wäsche aufgehängt und Kartoffeln gesteckt, nur um die Protestanten zu ärgern (die dann an Fronleichnam zurückgeschlagen haben).

    😉 😉 😉

    Antworten
  8. Ich glaube die Meisten haben gar kein Problem mit dem Tanzverbot am Karfreitag! Das kann und darf durchaus respektiert werden als höchster Christlicher Feiertag!

    Schwierig erachte ich es allerdings das zu dem Karfreitag noch der Gründonnerstag und Karsamstag kommt.
    Mindestens genauso schlimm ist es im November wo je nachdem wie die Wochentage fallen 2-3 Samstage mit einem Tanzverbot belegt werden (Allerheiligen, Totensonntag, Volkstrauertag). Und das kann dann schon für den ein oder anderen Veranstalter ein Problem darstellen.
    Da lob ich mir dann andere Bundesländer wie beispielsweise Baden Württemberg, die sagen das Tanzverbot beginnt erst um 3:00h und somit kann am Tag zuvor gefeiert werden.

    Antworten
  9. Stört man wirk­lich die Gläu­bi­gen in ihrer Fei­er­ta­gruhe?: Im Endeffekt schon. Es hilft aber keinen Tanzverbot, sondern ein Musikverbot (meine ich auch nur theorhetisch) da „tanzen“ nicht der Störfaktor ist/ sein soll.
    Froh muß man sein dass Clubs und Discos offen bleiben dürfen, da kann man wenigstens Musik hören und Sozialekontakte pflegen. Das ist auf jeden Fall im Sinne solche Feiertage. Ich denke da kann man gelegentlich eine Wochenende ohne tanzen verkraften.
    Für allen die sich auf ihre Recht auf Freiheit berufen: Durch Verzicht learnt man Freiheit erst richtig kennen und schätzen.

    Antworten
  10. ach ja… das tanzverbot mal wieder… kann mich gerade nicht entscheiden was ich gerade wieder polemischer finde… „eingriff in privaten lebensraum“ oder „dann geht aber auch arbeiten…

    fakt ist: stille tage sind für betreiber von „erlebnissgastronomie“ eine belastung… vor allem wenn diese auf das wochenenden fallen… damit meine ich aber weniger „big player“ wie das air oder ähnliches sondern eher die kleineren läden die eh schon mit geringeren gewinnspannen arbeiten als die großraumtempel… da schmerzt jeder tag an dem kein umsatz generiert wird… und das kenne ich aus eigener erfahrung mit dem akw oder dem pleicher hof…
    aber gerade jetzt an ostern finde ich das eigentlich nicht so tragisch… man kann ja statt freitag, samstag auch einfach samstag, sonntag veranstalten oder feiern gehen… anders sieht das im november aus… volkstrauertag, totensonntag… und allerheiligen mit pech noch am wochenende… das kann einem schon den monat vermiesen…

    für privatpersonen ist das natürlich wieder was ganz anderes… die einen sind damit aufgewachsen, wurden so erzogen oder legen vielleicht sogar selber wert darauf… den anderen ist es einfach völlig fremd… gerade hier in wü haben wir ja viele studenten von anderswo… und das hat dann in meinen augen wenig mit fehlender toleranz zu tun wenn man sowas scheiße findet…
    bleibt ja allgemein die frage wie viel einfluss man den kirchen in gesellschaftlichen belangen zugestehen möchte… sie kindergärtnerin die gegen den willen der eltern vom kirchlichen träger gefeuert wird weil sie sich von ihrem mann getrennt hat oder ein schachtunier welches morgen in weißenburg nicht stattfinden darf…

    ich möchte nicht dass die kirchen diesen einfluss weiterhin haben… es passt nicht zu einem staat der eigentlich ja ein weltlicher sein sollte… und zu dem eigentlich ja auch religionsfreiheit gehört… also auch die freiheit mich nicht durch „kirchliche rituale“ „unterdrücken“ lassen zu müssen… es hat mich früher beruflich behindert… es behindert mich jetzt im privaten…
    und ja… ganz ehrlich… lieber geh ich arbeiten

    Antworten
  11. @Martin: Bayern hat die meisten Tage mit Tanzverbot, aber auch die meisten Feiertage. Berlin z.b. hat nur dreimal im Jahr ein halbseidenes Tanzverbot. Das ist da schon locker. Aber dafür muss die Berlinerin 4 Tage mehr im Jahr arbeiten wie ich! Da wohn ich doch lieber in Unterfranken! ^^

    Antworten
  12. Großartig!!!! Hail to the King!!!

    Genauso seh ich das auch, dieses pseudo-Panikgetue der Discothekenbetreiber und der passenden Gäste…… Man sollte denen mal eine Gegenrechnung aufstellen wieviele Stunden im Jahr die Leute bei ihnen feiern dürfen im Gegensatz zu diesen freien Tagen….

    Ergänzen könnte ich jetzt auch noch, dass im Einzelhandel ähnliche Phänomene herrschen, von wegen der ungeahnt-auf-Kunden-hereinbrechenden-Feiertage, die es erfordern, Vorräte anzuschaffen, mit denen sich locker Atomkriege überstehen liessen….

    Tja, ich muss wohl nicht sagen, dass ich mich (nicht nur als „Kollegin“) deiner Meinung anschliesse….. Wer Karfreitag tanzen will, muss auch Christi Himmelfahrt arbeiten……….

    Antworten
  13. Ohne selbst gläubig zu sein, respektiere ich jedoch den Glauben anderer.
    Karfreitag, wichtiger Tag im christlichen Jahr, darf für mich daher gern still sein.

    Wir lassen uns vom Kalender bestimmen?
    In der Tat! Oder warum sonst muss Freitags unbedingt getanzt werden?

    Antworten
    • Ich respektiere und toliere den Glauben Anderer genauso, aber warum tolerieren diese dann nicht, dass in der Gattingerstraße, im Industriegebiet
      ein paar Leute die Nacht durchfeiern möchten? Also ich war übrigens auch am Dienstag und Mittwoch schon feiern, aber am Freitag ist einfach immer mehr los, weil Samstags jeder frei hat….

      Antworten
  14. Die Aussage vom Airport ist tatsächlich etwas seltsam. Ich wette einen Gin Tonic, dass derjenige dort zum ersten Mal einen Terminplan erstellt hat, sonst wären die „stillen Tage“ das erste was in meinen Terminkalender für das kommende Jahr wandert.
    Nun zu der Sache mit den Feiertagen aus christlicher Tradition: Richtig ist: früher was die Motivation dort nicht zu arbeiten bzw. dem Personal frei zu geben vermutlich dass sie brav in den Gottesdienst, zur Prozession usw. gehen können. Nun sind diese Feiertage aber gesetzliche Feiertage – in einem Staat der den Anspruch hat von der Kirche getrennt zu sein. Der Sinn von Feiertagen heute: Sich von der Arbeit zu erholen und seiner Freizeit nachzugehen; für manche Menschen umfasst diese Freizeitbeschäftigung eben auch eine Religion.
    Dass es ohne christliche Tradition *diese* Feiertage nicht gäbe, ist wohl wahr, aber dann gäbe es eben andere oder mehr Urlaub (damit wäre ich übrigens einverstanden, mal sehen wie viele Christen sich dann tatsächlich für die ach so wichtigen Hochfeste einen Tag Urlaub nehmen würden).
    Aus diesem Grund finde ich es keinen Widerspruch, wenn jemand christliches Brauchtum ablehnt, zur Diskussion stellt oder sich darüber lustig macht: Wie daraus abgeleitet werden sollte dass er weniger gesetzliche Feiertage haben sollte muss mir noch mal jemand argumentieren.

    Zu den stillen Tagen: Brauchtum gut und schön. Es gibt Kirchtürme, die Sonntags läuten, die Fronleichnamsprozession zieht mit Blasmusik durch die Straße, Fußballfans feiern johlend und hupend den Sieg ihrer Mannschaft. Für mich teilweise störend aber kein Anlass ein Verbot oder eine Änderung zu fordern. Ein Tanzverbot hat eine ganz andere Qualität, greift es jedoch in die Rechte anderer Bürger ein *ohne* dass religiöse Menschen etwas davon haben. Anders gesagt: Wenn die Prozession lautstark vor meinem Haus vorbeizieht dann haben die Menschen dort etwas davon: Sie können dort nach Herzenslust singen. Wenn das Airport diesen Freitag ab einer bestimmten Uhrzeit das Licht anmacht, dann wird passiert für die Würzburger Christenheit: Nichts. Oder etwa doch? Wird der Tag dadurch entwertet, dass irgendwo jemand Musik hört ohne auch nur eine Sekunde an die Leiden Christi zu denken? Oder wird der Bischof zu sehr vom eigentlichen Zweck des tages abgelenkt, wenn seine Gedanken abschweifen und er darüber reflektiert, wie gerne er jetzt im Air das Tanzbein schwingen würde, ganz wie jeden Freitag?
    Wenn man nicht an diese „magische“ Bedeutung des Tages glaubt, die empfindlich gegenüber – auch verborgenem – Spaß ist kann man ein Tanzverbot nicht nachvollziehen. Eine Abschaffung wird keine Wirkung auf das Karfeitagsbrauchtum und das Seelenheil aller Beteiligten haben: versprochen.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar zu Toto Antworten abbrechen