Julia hat gelesen

Julia Schramm, erLesen
Julia Schramm bei der Lesung aus ihrem Buch „Klick mich“ in der Buchhandlung erLesen.

Am Freitag war in Würzburg die Lesung von Julia Schramm, Beisitzerin im Bundesvorstand der Piratenpartei und jetzt Buchautorin.

Obwohl der Wirbel um das Buch „Klick mich“ vom Vorfeld groß und der Raum in der Buchhandlung erLesen in Grombühl klein war, sind doch gar nicht so viele Besucher gekommen — knapp die Hälfte der Stühle blieb leer und saßen auf der Hälfte der besetzen Stühle Mitglieder der Piratenpartei.

Ich habe das Buch bis heute nicht ganz gelesen, nur ein wenig darin geblättert. Aber auch die Lesung verführte mich nicht dazu, das Buch zu kaufen. Für mich klang der Inhalt nach einem gedrucktem Blog, in dem ein junges Mädchen versucht, sich die Welt zu erklären — und dem Leser die Welt des Internet. Leider beides kaum verständlich, aus den Innensicht der Julia Schramm geschrieben, zu der ich letztlich kaum Zugang durch die Lektüre bekomme — ich muss als Leser an der Oberfläche bleiben und darf mir die Namen, Ausdrücke und Referenzen anschauen, ohne dass mir erklärt wird, was sie in dem Zusammenhang bedeuten sollen.

Die anschließende Diskussion war etwas interessanter und da wurde mir auch klar, für wen das Buch eigentlich geschrieben wurde — für Mütter beziehungsweise Eltern, so zumindest meine Theorie. Die kämpfen gerade mit ihren Bälgern und sind verunsichert, wie ihre Kinder das Internet nutzen sollen, können und dürfen. Die verstehen zwar auch nicht unbedingt, wovon Julia Schramm in Klick mich schreibt, aber sie sehen, dass auch eine durch und durch und fast schon fanatisch im Internet beheimatete junge Frau wohlerzogen, halbwegs gebildet und ordentlich gekleidet eine Lesung halten kann — das Internet kann also nicht so böse sein.

Literarisch war der Abend also eher nichts für mich — wenn ich ein Blog in Buchform lesen will, dass auch noch verständlich, weise und witzig ist, dann doch lieber Moggadoddes Buch „Zeichen der Weisheit — 140 Zeichen oder mehr“.

Es war auf jeden Fall ein schöner Abend für mich, allein mal wieder in Grombühl und im erLesen zu sein, hat mir schon gefallen. Und wie so oft im erLesen habe ich auch nette und interessante Menschen kennengelernt — was will ich an einem Abend mehr erleben.

Bilder von der Lesung gibt es bei mainpost.de — auf einem bin ich sogar ganz hinten zu sehen. 😉

Wer für das Buch kein Geld hinblättern will — in zehn Jahren soll es frei verfügbar sein. Für alle anderen gibt es die bekannten Möglichkeiten:

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