Wozu Amazon? Bücher kaufe ich in Würzburg!

Nicht erst seit der ARD-Reportage „Ausgeliefert! Leiharbeiter bei Amazon“ dürften die möglichen Schattenseiten des Online-Versandriesen in das Bewusstsein der Konsumenten getreten sein. Aber man muss gar nicht gleich an die Problematiken der Leiharbeit oder an rechtsradikale Sicherheitsfirmen denken. Die Folgen des Über-20-Prozent-Anteils am deutschen Online-Versandhandel sind ganz konkret in der eigenen Stadt zu spüren — den kleinen, unabhängigen Buchhandel trifft es.

Ich habe gerade mal in meinem Amazon-Account gestöbert: Meine letzte Buchbestellung war am 9. Oktober 2007, der 7. Harry Potter (danach außer einem Bluetooth-GPS nur noch kostenlose eBooks und kostenlose Musik — und das Verzweiflungs-Weihnachtsgeschenk-2012, das aber eine eigene Geschichte wert ist und mir den Onlineversand endgültig versaut hat). Seit dem habe ich alle Bücher in Buchhandlungen gekauft.

Ein Grund, warum ich meine Bücher in Würzburger Buchhandlungen kaufe, ist auch, weil ich die lokale Wirtschaft unterstützen will. Ja, warum auch nicht? Ich wohne in Würzburg und arbeite in Würzburg. Ich freue mich, wenn es dem lokalen Einzelhandel gut geht. Oder der Kulturszene. Oder der Gastronomie. Ok, ganz besonders der Gastronomie. Ich gebe hier mein Geld aus und hoffe, dass es möglichst lange in der Stadt bleibt.

Und ehrlich — es gibt für mich kaum einen Grund, warum ich Bücher bei Amazon bestellen sollte. Ich finde Buchhandlungen einfach toll. Das Papier riechen, mit den Buchhändlern plaudern, herumstöbern … ich mag das einfach.

Lass den Klick in Deine StadtVier Würzburger Buchhandlungen haben sich Ende letzten Jahres zu dem Aktionsbündnis „Lass den Klick in Deiner Stadt“ zusammengeschlossen. Die Buchhandlungen Dreizehneinhalb, Knodt, Neuer Weg und Schöningh bieten auch Online-Shops an. Vielleicht nicht so ausgefeilt wie der von Amazon, aber sie tun ihren Dienst und ersparen denen, die ihren Hintern auf Biegen und Brechen nicht aus dem Sessel bekommen, einen anstrengenden Marsch in eine Buchhandlung.  Übrigens geht digital lustigerweise auch andersrum — im Laden vor Ort kann ich ein eBook kaufen. Verrückte Welt! 🙂

Shop Wuerzburg erleben
(Screenshot: http://wuerzburgerleben.de)

Das klappt natürlich nur, wenn es auch unterstützt wird — was aber anscheinend nicht jeder machen will. So hat die Würzburger Bildzeitung Würzburg erleben gleich mal einen ganzen Amazon-Shop auf seiner Seite. Dass die beiden Macher von „Lass den Klick in Deiner Stadt“ nie etwas gehört haben, ist eher unwahrscheinlich, da die eine Hälfte Geschäftsführer des Vereins „Würzburg macht Spaß“ ist, dessen Ziel es unter anderem ist, „die Attraktivität Würzburgs als Wohnstadt und Einkaufsstandort (zu) unterstreichen„.  Ich sehe da zumindest einen Interessenskonflikt.

Im WürzburgWiki wurde die schon 2010 die ISBN-Suche auf eine lokale Buchhandlung — in dem Fall Schöningh — umgestellt, und seit der Lass-den-Klick-Aktion auf die vier Online-Shops. So kann man zum Beispiel einen Roman-Rausch-Roman direkt aus dem WürzburgWiki bestellen — und den Klick trotzdem in der Stadt lassen.

(Headerbild by txeski, CC-BY-SA-NC)

51 Gedanken zu „Wozu Amazon? Bücher kaufe ich in Würzburg!“

  1. Bin erst jetzt auf den Artikel und die Initiative gestoßen.

    Ich kann den Unmut gegen Amazon gut verstehen, auf der anderen Seite sollte man als Einzelhändler den Trend des Onlinehandels verstehen und nutzen lernen, denn Amazon ist nicht mit einem bösartigen kapitalistischen Masterplan an die Herrschaft gelangt, sondern in dem sie Bedürfnisse von Kunden besser befriedigt haben als der bisherige Einzelhandel.

    1. Nicht jeder Kunde will die persönliche Beratung (zumal die auch mit der Kompetenz und Ausstrahlung des Beratenden steht und fällt – siehe Kommentar mit fränkischer Freundlichkeit), sondern in Ruhe stöbern. Ganz ehrlich? Das Stöbern fällt mir mit Suchmaske und entsprechendem Webdesign wesentlich einfacher als direkt im Laden

    2. Anfahrtswege kosten Zeit und Geld. Natürlich kann man, sofern man nahe im Stadtkern lebt oder dort arbeitet locker in die Läden marschieren und dort was kaufen. Aber selbst wenn man im Kerngebiet lebt kostet das wesentlich mehr Zeit und Energie als mal eben was auf Onlineplattformen zu klicken. Bequemlichkeit aka Convienance (wie es die Marketingfuzzis gerne bezeichnen) ist hier das Stichwort.

    3. Selbst wenn ich mich beraten lassen will, so habe ich im Netz ein Heer an Beratern, meine Community, mein Netzwerk, die Medien etc. pp. Beratung ist nicht mehr der entscheidende Punkt sondern: BEZIEHUNG

    4. Beziehungen kann ich mittlerweile aber auch online herstellen und pflegen. Letzteres ist ganz entscheidend für den Einzelhandel. Wenn sie in den nächsten Jahren nicht begreifen wie sie analoge und digitale Beziehungsarbeit miteinander sinnvoll verknüpfen können, werden sie gnadenlos untergehen.

    5. „Man kann ja auch online bei den Buchhändlern bestellen“. Ja, leider viel zu spät und daher hinken die Systeme – allein was Vertrauen und Markenbildung angeht um Jahre (Ein Internetjahr sind sieben Menschenjahre) zurück. Auch der Börsenverein bekleckert sich gerade nicht mit Ruhm und verpulvert das Geld ihrer Mitglieder mit unsinnigen Imagekampagnen für das Medium Papier, statt es in Kampagnen zu stecken, die die Alternativen zu Amazon kommunizieren.

    Fazit: Der Ansatz der Initiative ist gut, wenn auch sehr spät. Klar ist hoffentlich allen, dass das „alte Geschäft“ vorbei ist. Neue Konzepte müssen her. Buchhändler sollten wieder ihr Augenmerk auf „Marke“ setzen. Siehe http://www.ocelot.de/
    Die empfehlenswerte Strategie lautet: Das Haus öffnen (vor allem für gemeinschaftliche Events) -> Offline-Beziehung und die virtuelle Präsenz verstärken -> Online-Beziehung.

    Soweit mein Senf dazu.

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    • Dieser Kommentar ist grundsätzlich gut. Allerdings kann ich diesen Kommentar so nicht im vollen Umfang stehen lassen. Da ich mit Kollegen, die der gleicher Meinungs sind, vor allem in der IT Branche arbeite, kenne ich diese Ansicht, teile sie aber nicht vollständig.

      Generelle: Amazon befriedingt nur den Bedarf der IT nahen Generation. So weit bin ich der gleichen Meinung.

      Zu 1: Es ist richtig, dass nicht jeder Kunde persönliche Beratung benötigt. Glücklicherweise machen die Kunden, die einen persönlichen Kontakt meiden aus marktwirtschaftlichen Sicht nur geringen Anteil aus.

      Zu 2: Ich kenne es: Das Durchforsten der Foren, wenn man nach einer Lösung sucht…. Vor allem, wenn es um irgendwelche Probleme mit meinem Computer geht. Habe Informatik studiert und verstehe glücklicherweise die Sprache der Teilnehmer dieser Foren. Ein normaler Mensch versteht das mit Sicherheit nicht.

      Zu 3: Du bist also derjenige, der, wenn er gesundheitliche Probleme hat, erst ein Mal über seine Beziehungen im Internet nach Ursachen für seine Schmerzen sucht? 😉 Ich persönlich gehe lieber zu den Profis, um mich beraten zu lassen: Wenn es um meine Gesundheit geht, gehe ich zu den Ärzten, wenn es um meine Steuern geht: Zum Steuerberater, wenn es um Reparaturen in meinem Haus geht: zum Handwerker, wenn es um die Bücher geht: zum Buchhändler um die Ecke. Übrigens, mein Buchhändler um die Ecke ist Hätzfelder Bücherstube. Wenn schon alle hier ihre Links posten. 😉

      Zu 4: Auch online kann man Beziehungen herstellen und pflegen. Zum Beispiel über facebook. Aber ohne einen persönlichen Kontakt ist eine Online-Beziehung wertlos.

      Zu 5: Leider ja.

      Dem Fazit stimme ich ebenfalls zu.

      Mein Fazit zu diesem Kommentar: Erst die Kombination aus Onlinekontakt und persönlicher Beratung macht die Menschlichkeit aus. Computer ist nur einer von vielen Mitteln der Kommunikation.

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    • Kommanod zurück, mein Fehler: Der „Shop“ ist noch da, nur die Amazon-Kasten mit den Würzburg-Büchern auf der Startseite ist weg.

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  2. Zum Thema: Die Verkaufsmaschine amazon weiß schon so viel über mich und bietet mir das Passende an, wie bequem! Erstens grausts da doch jeden, der mal „Schöne neue Welt“ von Aldous Huxley gelesen hat. Zweitens bekam ich gestern von amazon Springerstiefel angeboten! An wem soll ich jetzt zweifeln?

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  3. @Horst Hortmann

    Deinem Post ist auf Grund fehlender Groß/Kleinschreibung etc, zu entnehmen, daß dir „normale“ Grundregeln der Kommunikation eh egal sind. Moralische Werte wie „vor Ort kaufen“ oder „örtliche Arbeitsplätze erhalten“ dürften somit fremde Welten für Dich sein. Mit solchen Kunden werden Amazon & Co. immer größer. Sorry, aber das mußte raus !

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  4. nicht jeder blogger ist ein gutmensch. schade eigentlich.

    http://www.boersenblatt.net/596110/

    amazon verkauft ja nicht nur bücher. und ebooks lokal zu kaufen, ist ja wohl auch totaler quatsch. Im übrigen habe ich gehört, dass die initiative schon wieder am sterben ist. der lokale einzelhandel wird dadruch auch nicht gerettet. liegt vielleicht auch daran, dass er einfach verschläft und mit jammern hat in der sozialen marktwirtschaft noch keiner was gerissen.

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  5. Ich kann mich nur noch wiederholen – fast alle lieferbaren Artikel (e-books evtl. ausgenommen) können wahrscheinlich von den örtilchen Buchhandlungen ebenfalls bedient werden. Die Buchpreisbindung zählt hier allgemein – evtl. liefert ein hiesiger Anbieter versandkostenfrei. Für „ältere“ Titel ist ein Händler der Ahnung von der Materie hat ( wie bereits gepostet ist mein Favorit Hermkes Roman Botique für Comics und fantastische Literatur), deutlich besser als ein anonymer Amazon Marketplace User – vom menschlichen Smalltalk ganz zu schweigen

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    • Die Buchhandlungen können auch ebooks, sogar im Laden und auf der Homepage. 😉 E-Books sind ja auch preisgebunden.
      Ein Besuch im Hermkes Roman Boutique lohnt sich immer, mehr geballtes Fachwissen zu dem Gebiet findet man in ganz Würzburg nirgends! Und einen Online-Shop haben die Jungs auch. 😉

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  6. Tja, und dann gibt es da noch das Preisargument, gerade zweimal getestet bei einem aktuellen englischsprachigen Taschenbuch das ich mir demnächst als (als Kindle-edition)zulegen werde und das bei Amazon deutlich weniger kostet.

    „Notorious Nineteen“ von Janet Evanovich, erschienen als Taschenbuch am 20. November 2012

    Amazon: 9,99 Euro
    Schöningh Online: 17,99 Euro

    Zweiter Test:

    Aktuelle DVD „Das Bourne Vermächtnis“

    Amazon: 12,99 Euro
    Hugendubel: 14,99 Euro
    Neuer Weg online: 17,99 Euro
    Knodt online: 17,99 Euro

    Das waren einfach zwei nicht repräsentative Suchvorgänge für Produkte, die ich haben will. Da kann ich mir den Kauf beim lokalen Anbieter, selbst wenn ich wollte schlicht und einfach nicht leisten. Das Online-Such-und Bestellsystem funktioniert aber genauso gut wie bei Amazon und sieht bei Schöningh sogar gut aus.

    Vielleicht habe ich bei meiner Suche aber auch irgendwas falsch gemacht? das wäre dann aber genauso schlecht für die lokalen Anbieter.

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    • Englische Bücher sind nochmal ein Sonderfall, DVDs und andere Nicht-Bücher ebenfalls. Aber für deutsche Bücher gilt die Buchpreisbindung, diese Bücher kosten überall dasselbe. Und sind noch immer das meist verkaufte Produkt im deutschen Buchhandel. 😉

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    • Nicht ganz fair, diese Auswahl, denn über 1 Million deutschsprachiger lieferbarer Bücher, die hier keine Erwähnung finden, sind preisgebunden, damit kosten die überall das Gleiche. Die hier getesteten Artikel (Englischsprachige Literatur und DVDs) spielen im Buchhandel im allgemeinen nur eine geringe Rolle. Wenn Sie aber alle Produkte ihres Besipiels in allen Shops getestet hätten, wäre der Preisunterschied geringer ausgefallen. Ich könnte aber auch Beispiele von nichtpreisgebundenen Titeln nennen, bei denen wir günstiger sind als Amazon. Was würde das beweisen?
      Entscheidend ist doch welche Leistungen ich in welchem Umfang benötige. Und die Preis ist ja nicht das einzige,was der Buchhandel zu bieten hat. eine noch sehr unvollständige Auslistung unseres Leistungsspektrums (Buchladen Neuer Weg) finden Sie hier: http://www.neuer-weg.com/service. Vielleicht können Sie das auch einmal zur Kenntnis nehmen.
      P.S. Sie werden sich wundern, was wir uns noch alles werden leisten m ü s s e n, wenn Amazon seine erklärten Ziele erreichen sollte. Ob wir’s dann noch k ö n n e n, kann denen dann wurscht sein. s.a. ->
      http://www.buchreport.de/nachrichten/verlage/verlage_nachricht/datum/2013/02/14/e-reader-sind-killing-machines.htm

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    • Deine Suche ist, was die DVD angeht, schon deshalb nicht sehr glücklich, weil z.B. MediaMarkt und der, traditionell bei DVDs sehr günstige, Müller fehlt.
      Gerade bei letzterem ist es keine Ausnahme, dass neue DVDs in den ersten Tagen statt der üblichen über 12 € gerne mal unter 10 € kosten. Meist auch mit einem Kampfpreis gegenüber den Läden aus der Metro-Gruppe.

      Ebenfalls ein eher schwaches Argument sind deine englischsprachigen Bücher. Da haut dir sogar Amazon selber den Stock zwischen die Beine indem die Kindle-Edition bei Amazon.com 17.47$ kostet bzw. bei co.uk 9,99 £. Ergo hat nicht einmal Amazon einheitliche Preise bei englischsprachiger Literatur und du kannst da schlecht dem lokalen Buchhandel ein Vorwurf machen.

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    • Amazon hat ein tolles Unternehmenskonzept , das schon allein dann zusammenbrechen müsste, wenn die Steuersubventionierung ausbliebe. Von den vielen anderen Begünstigungen mal ganz zu schweigen Sind wir so blöd, oder steckt da System dahinter?

      Offensichtlich wollen unsere Politiker und Geiz-ist-geil-Konsumenten selbst aus der Finanzmarktkrise nichts lernen z.B. wie Blasen funktionieren.

      Was sie anrichten kann man in Griechenland, Spanien, Portugal, demnächst Italien, Frankreich u.a. studieren. Auch wenn ganze Staaten und Gemeinwesen kollabieren , eines steht schon jetzt fest: Wir waschen unsere Hände in Unschuld und haben wie immer von nichts gewusst.

      Aber Freunde, von Amazon und Co (Co wie Konzerne), so leicht kommt ihr nicht davon: Wir führen seit Jahren die Bücher, die ihr nicht lesen wollt. Ganz davon zu schweigen, daraus auch noch Konsequenzen zu ziehen.

      Aber ein Buchhändler darf alles, nur nicht „missionieren“. Es soll sich auf den Mist beschränken, den (fast) jeder haben will. Ansonsten immer schön lächeln, den Konsumenten nicht als vernunftbegabtes Wesen, sondern ausschließlich als Umsatzbringer ansehen, das ist offensichtlich das Allerwichtigste. Die ganze Verkaufskunst soll darin bestehen, das so zu verpacken, dass der Kunde das nicht merkt, sondern sich umworben und geschmeichelt fühlt.

      Zugegeben: Amazon hat allen stationären Einzelhändlern gegenüber einen uneinholbaren Vorteil: Niemand muss sich die Leidensminen seiner Arbeitssklaven ansehen, man muss überhaupt keinen Menschen mehr sehen. Wir drücken Knöpfe und bedienen eine Verkaufsmaschine, die schon alles über uns weiß und dieses Wissen CIA, NSA und wer weiß noch wem zur Verfügung stellt. Da kann einem denkenden Zeitgenossen schon mal das Lachen vergehen. Big Data => Big Brother

      Wo bleibt das Positive? Zumindest haben wir doch ein paar schöne neue Spielzeuge. Es lebe der technische Fortschritt!

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  7. Grundsätzlich richtig, lokal zu kaufen, auch wenn es immer etwas komplizierter ist.

    Ich mache es auch zu selten und dann auch noch gerne bei Hugendubel (Asche auf mein Haupt) , weil mir der Laden am besten gefällt und ich mit Ausnahme von Schöningh (bei 13,5 war ich noch nicht) in den anderen Läden …. sagen wir mal … auch schon mal mit der typisch unterfränkischen Freundlichkeit behandelt wurde. Ist aber schon eine Weile her.

    Zur Amazon-Boulevard-TV-Reportage gäbe es diesen Artikel zu ergänzen: http://kreisanzeiger-online.de/2013/02/19/218419/

    Bisschen seltsam finde ich, dass noch niemand eine Meinung zum vorletzten Absatz und den Aktivitäten der beiden Herren „Copy“ und „Paste“ bei Würzburg Erleben geäußert hat.

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  8. Wer trotz des vielfältigen Angebotes bei den Würzburger Buchhandlungen nicht direkt fündig wird (weil der gewünschte Titel älter bzw. vergriffen ist) kann es auch gerne mal bei dem Würzburger Gebrauchtbuchportal http://www.buchfreund.de versuchen. Die Bücher kommen zwar dann auch mit der Post, denn auf dem Portal bieten ca. 700 Antiquariate (aus DACH) Ihre über 11 Millionen Titel an. Es ist aber auch eine sinnvolle Alternative unter den Gebrauchtbuch-Marktplätzen, denn die vormals unabhängigen und größten Marktplätze Abebooks und ZVAB wurden mittlerweile auch von Amazon geschluckt 🙁

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  9. Im Laden kaufen schön und gut. Wenn ich nichts spezielles suche und nur schmökern will und querlesen mach ich das ebenfalls gerne.
    Aber warum sollte ich mir den Aufwand geben in die nächste Stadt (ja es leben nicht alle in einer Stadt mit guten ÖPNV) zu fahren, mir einen Parkplatz suchen bzw durch die FuZo zu laufen wenn ich eh jeden Tag am PC sitze.
    Wenn man es bei den örtlichen Händlern bestellen kann, finde ich super.
    Aber ist es praktikabel?
    Ich kaufe sehr vieles bei Amazon, weil sehr vieles angeboten wird, und ich mich dafür nicht bei irgendeinem anderen Händler anmelden muss.
    Mein letzter Kauf vor 2 Wochen: Haferlschuhe in Gr. 48. Die krieg ich eben auch nicht so schnell im Laden um die Ecke…..

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  10. Ich habe davon zumindest gelesen, dass es die Möglichkeit gibt, bei den vier Würzburger Buchhandlungen online einzukaufen. Stand in der Main Post. Aber wer von den (Sonst-)Amazonkunden liest die Main Post?!? Oder sonstige lokale Printmedien, sofern man die Anzeigenblätter mit dazu rechnen möchte. Eben keiner.

    Wichtig wäre herauszufinden, wie man die (Sonst)Amazonkunden überhaupt erreicht, damit sie wissen, das es die Möglichkeit gibt. Das die Sache hier im Wuerzblog mal thematisiert wurde, ist schon mal ein Anfang. Die Hardcore-Amazon-User wird man eh nicht davon überzeugen können umzusteigen. Aber einige andere schon.

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  11. Am Beispiel Amazon kann man studieren, wie der Kapitalismus zunächst seine gesellschaftlichen Grundlagen, dann sich selber zerstört.
    Es ist höchste Zeit, dass die Verlage nicht mehr länger das Amazon-System stützen. Denn durch die extremen Konditionen, die sie sich von Amazon abpressen lassen, ermöglichen sie erst die Kanibalisierung des Buchhandels. Würden sie sich dem kollektiv und solidarisch verweigern, müsste dieses ökonomische Zwangssystem in sich zusammenbrechen, denn mehr als auf technischer Innovation und Leiharbeit basiert das Amazon-System auf extremer Diskriminierung und Ausbeutung des klassischen, mittelständischen Buchhandels und seiner Mitarbeiter. Vergessen sollte man dabei aber nicht, dass an diesem System viele, u.a. auch der Staat und v.a. die großen Buchhandelsketten und Medienkonzerne beteiligt waren und weiter sind. Last not Least trägt auch der Konsument, sprich Kunde, wir alle, Verantwortung für dieses „Spiel“. Und es geht nicht nur um Amazon, sondern auch um Apple, Exxon Siemens, VW u.v.a.m.
    Ich will nicht einer heilen, früheren Buchhandelswelt das Wort reden (sie war es nie), sondern es müssen neue Lösungen gefunden werden, die die Möglichkeiten der modernen Technik mit neuen, solidarischen Eigentumsformen verbinden und das nicht nur im Buchhandel. Bis es so weit ist und das kann dauern, müssen wir mit allen unseren Mitteln Widerstand gegen die zunehmende Barbarisierung und Entsolidarisierung leisten.
    Es ist ein Zeichen der Hoffnung, dass mit dem Verleger Thiele nun der zweite Verlag aus dem Zwangssystem Amazon ausbricht und gleichzeitig den eigentlichen „Amazon-Skandal“ öffentlich macht.
    http://www.boersenblatt.net/595320/

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  12. Ich habe immer sowohl im Buchladen als auch (auch aus Faulheit) bei Amazon bestellt. Ich muss aber zugeben, dass ich bis gerade eben nie daran gedacht habe, dass die Buchläden auch einen Online-Shop haben könnten. Die werde ich jetzt auch nutzen. Ralf hat völlig recht: Man muss die ansässigen Geschäfte unterstützen, wenn keine zwingenden Gründe dagegen sprechen. Und hier spricht einfach nichts dagegen.

    Das mit dem Amazon-Shop von Würzburg erleben ist bei genauerem Nachdenken schon der Hammer! Aber bei den wirtschaftlichen und politischen Verflechtungen der Macher wundert mich da eigentlich nichts.

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  13. Hier gibts noch eine Menge Verbesserungspotential:
    Ein Suchfeld:
    Bislang muss ich mich entscheiden, wohin ich will, um ein Buch zu suchen, klarer Vortel Amazon
    Grosses Suchfeld:
    Wenn ich auf die einzelnen Seiten gehe, muss ich erst suchen, wo ich suchen darf:))
    Vorteil Amazon

    Aber an sich erstmal eine nette Idee

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    • Versteh ich nicht: Bei uns z.B. (www.neuer-weg.com) ist das Suchfeld doch gleich auf der Startseite, wie überhaupt auf jeder Seite , oben im Kopfbereich. Aber vielleicht bin ich ja (betriebs-)blind, das soll vorkommen:-), und man kann/muss etwas verbessern. Für Kritik und Verbesserungsvorschläge bin ich sehr dankbar, gerne auch per email: beyer@neuer-weg.com

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    • Auf der Startseite von Schönigh gibt es auch nur ein Suchfeld, das dann direkt auf den Shop weiterleitet.
      Gibt man dort z.B. „Tore der Welt“ ein, dann bekommt man gleich Buch, Hörbuch und DVD angezeigt. Ich weiß nicht, wo da der große Unterschied zu Amazon ist

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  14. Finde Ralf hat absolut Recht! Ich bestelle aus Faulheit auch gerne im Internet. Nichts desto Trotz freue ich mich immer darüber, wenn in der Stadt neue Läden aufmachen (und sich halten können) und wenn Leben in der City ist. Dafür sind gute (Buch-) Läden einfach wichtig. Ich sehe keinen Grund warum ich künftig nicht z.B. beim Dreizehneinhalb bestellen sollte, wenn ich schon nicht persönlich vorbeischaue. Danke übrigens für den Tipp!

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  15. ?? Gerade Science Fiction, Fantasy u.ä. kannst du neu oder teilweise günstig Second Hand in der Roman-Boutique in der Valentin-Becker-Str. kaufen. Top-Beratung, freundlicher Service etc. etc. inklusive. Sollte mal wirklich was nicht vorrätig sein, ist es meist 1-2 Tage später da. Wozu Amazon – ich kaufe seit über 20 Jahren meine Lektüre in Würzburg

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  16. Interessant, für mich gibt es (fast) keinen Grund NICHT bei amazon einzukaufen. Ja, ich habe die ARD-„doku“ auch gesehen, aber das ist nicht der Grund für das „fast“ im ersten Satz. Auf die Missstände bei amazon will ich auch gar nicht eingehen – solche gibt es bei jedem globalen Großunternehmen, jetzt wird halt mal auf amazon eingebasht. Das „fast“ sage ich, da ich tatsächlich auch gerne in Buchläden gehe, aber das kommt leider so selten vor, weil…. weil ich faul bin. Und weil ich faul bin, kaufe ich online ein. Eigentlich alles, außer Klamotten und Lebensmittel.

    Im Buchladen stöbere ich gerne, und so 1x im Jahr kaufe ich mir dann ein Buch und ärgere mich fünf Minuten später dass ich jetzt den tausend Seiten Schmöker mit 1kg Gewicht noch 3 Stunden durch die Stadt tragen muss. Pfff, beim nächsten Mal bestelle ich wieder online, denke ich mir dann.

    Ach ja, und noch was: Ich lese sehr gerne etwas ältere Science-Fiction Literatur, und ich kann Dir sagen: KEIN Buchladen in Würzburg und Umgebung hat meine Lieblingsautoren. Und auf den Satz des Verkäufers „Des müsst‘ ich bestell'“, sag‘ ich dann einfach „Alles klar, das kann ich selbst!“

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    • Ich seh das wie Holger:
      Anruf beim Hermkes erspart einen enttäuschten Besuch.

      Wobei ich bis jetzt da noch nie enttäuschte Besuche hatte, weil der Laden an sich schon ein Erlebnis ist.
      Ansonsten wurde mir auch schon ziemlich schnell per Twitter Auskunft erteilt, ob man das Buch habe oder nicht.

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    • @Vielleiser, warst Du schon mal in Hermkes Romanboutique in der Valentin-Becker-Straße direkt gegenüber vom Chambinzky? Die haben so ziemlich alle lieferbaren SF-Titel vorrätig, nebst einem Antiquariat…

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