Christian Ritter: Die sanfte Entführung des Potsdamer Strumpfträgers

Christian Ritter: Die sanfte Entführung des Potsdamer Strumpfträgers
Christian Ritter: Die sanfte Entführung des Potsdamer Strumpfträgers

Am letzten Wochenende habe ich mal wieder ein Päckchen von Poetry-Slammer Christian Ritter bekommen, besser gesagt von der Verlagsgruppe Random House. Und im Päckchen war … ein Buch! Sein neues Buch, sein erster Roman „Die sanfte Entführung des Potsdamer Strumpfträgers„.

Am 1. Advent, also am 1. Dezember 2013, wird Christian Ritter beim Poetry Slam Spezial in der Posthalle in Würzburg mit seinen Kollegen auch aus dem Buch vorlesen. Los geht es um 20.15 Uhr — genau wie immer „Wer wird Millionär“

Worum geht es in dem Buch? Also, eigentlich ist es ganz einfach:

Paul, aus dessen Perspektive der Roman geschrieben wurde, ist Verkäufer in einem kleinem Tante-Emma-Laden auf dem Land, im Grunde zufrieden mit seinem ruhigen Job und dem monotonen Leben. Zu Höchstform läuft er auf, wenn er mit seinem WG-Genossen Herrn Müller „Wer wird Millionär“ schauen kann. Die beiden sind Kenner und Fans der Sendung, von der sie noch keine Folge verpasst haben.

Pauls großer Traum wird wahr, als er endlich die Chance hat, selbst als Kandidat bei Günther Jauchs (das ist der Strumpfträger aus Potsdam) Sendung teilzunehmen. Doch Paul gehen die Nerven durch, als er es doch auf den Stuhl geschafft hat und die Chance auf Ruhm und Reichtum scheint verspielt. Dann kommt Herr Müller auf eine naheliegende Idee: Sie entführen einfach Günther Jauch. Gesagt, getan — doch die Entführung verläuft ganz anders, als man sich eine Entführung so vorstellt. Und die Entführungbranche boomt!

Günther Jauch öffnete die Augen.
„Was soll das?“, fragt er.
„Wir haben Sie entführt, Herr Jauch“, sagt Katja.
Günther Jauch verdreht genervt die Augen.
„Och nee. Nicht schon wieder!“, sagt er.

Obwohl ich in dieser Woche kaum Zeit zum Lesen hatte, hab ich die etwa 280 Seiten locker häppchenweise durchgelesen. Es war sogar immer nicht leicht, mit dem Lesen aufhören zu müssen, denn ich wollte immer wissen, wie absurd es denn noch weitergeht. Der Roman ist schon ein fein ersponnenes Stück Literatur. Man nimmt einfach auf dem Beifahrersitz — wegen der Beinfreiheit — in Pauls Kopf Platz und los geht es: Skurrile Personen in noch skurrileren Situationen und eine Promidichte wie sie sonst nur Boris Beckers Autobiographien erreichen.

Ein unterhaltsames Buch ohne tiefe Botschaften, dafür mit um so mehr Phantasie.

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