Main-Würfel-Con, nicht das Glück meiner Würfel

Am Samstag war ich auf der Main-Würfel-Convention im Cafe Domain, einem Treffen von Rollenspiel-Fans aus, um und in Würzburg. Schon in den letzten Jahren habe ich nach etwa 30-jähriger Pause wieder mit den Rollenspielen angebandelt. Und sogar eine kleine Einsteiger-Spielerunde habe ich gefunden, auch wenn es mit den gemeinsamen Terminen nicht unbedingt leicht ist.

Welche Spielrunde findet wann und wo statt? Richard weist die Teams ein?
Welche Spielrunde findet wann und wo statt? Richard weist die Teams ein?

Aber auch in den Jahren davor habe ich mich auf den Main-Würfel-Convention nie als Fremdkörper gefühlt. Welche Vorurteile auch gegenüber Rollenspielern existieren — die meisten davon sind völliger Käse. Weder sind alle weltfremd, noch flüchten sie von der Wirklichkeit, noch sind es alle picklige, übergewichtige und blasse Typen. Klar gibt es die alle auch, aber in keiner höheren Quote wie in jeder anderen sozialen Gruppe auch.

Aber im Grunde mischen sich hier wild Leute jeder Moderichtung, jeden Alters, jeden Geschlechts, die einfach die Leidenschaft dafür teilen, Abenteuer mit Orks, Robotern, Plüschtieren in Phantasiewelten nach gewissen Regeln zu spielen. Wer das für seltsam hält, sollte mal ganz objektiv darüber nachdenken, wie seltsam es ist, dass 22 erwachsene Männer einem Ball auf einem Rasen hinterher rennen oder durchaus intelligente Frauen im Monat mehr Geld für ungesunde Schuhe ausgeben als für gesunden Essen.

Main-Würfel-Con 2015Wenn man nicht unbedingt kurz nach Beginn der Convention in das Café Domain ankommt, könnte man denken, es sind gar nicht so viele Besucher da. Das täuscht aber, da die meisten Teilnehmer — die den läppischen Eintritt von drei Euro gezahlt haben — in einem der vielen Räume des Kilianeums verschwunden sind, um neue Systeme von Rollenspielen auszuprobieren oder einfach nur ein kurzes oder langes Abenteuer mit Spielern aus Unterfranken — und darüber hinaus — zu erleben.

Dunkelstadt-Module von Thomarillion
Schlachtfeld aus Hartschaum – Dunkelstadt-Module von Thomarillion

Ich selbst habe am Stand von Thomarillion zusammen mit ein paar anderen ein Probespiel mit den Dunkelstadt-Modulen gemacht. Das sind hübsch in Verliesoptik bemalte Elemente aus Hartschaum, die man beliebig kombinieren kann, um darauf kleine Schlachten auszutragen. In unserem Fall traten je eine Vierer-Armee von Elben, Zwergen, Rittern und Ratten(!) gegeneinander an um ein Artefakt zu erobern.

Meine Ritter treffen auf Dillons Elfen -- und es ging nicht gut aus für mich.
Meine Ritter treffen auf Dillons Elfen — und es ging nicht gut aus für mich.

Die Regeln waren in gut 10 Minuten erklärt, sogar ich als blutiger Laie habe sie einigermaßen verstanden. Mit einem Würfel kann man bestimmen, wie weit man seine Figuren in dieser Runde ziehen kann, Kämpfe werden mit zwei bis drei anderen Würfeln ausgefochten — jede der vier eigenen Figuren hat etwas andere Kampfmöglichkeiten — und in jeder Runde kann man eine Treppe oder Mauer bauen bzw. einreißen oder hilfreiche Schätze suchen. Das war es schon im Groben — und los ging es … mein Verderben! 😉

Das Spielen hat Spaß gemacht, mit den liebevoll gestalteten Räumen und Figuren kam Stimmung auf, mit den lustigen Spielern dazu erst recht. Obwohl ich gnadenlos verloren habe, meine vorpreschenden Ritter wurden von der kleinen Elfen-Armee in kurzer Zeit aufgerieben. Meine Strategie war wohl nicht optimal, von meinem Würfelglück ganz zu schweigen.

Wer Lust hat, Rollenspiele und verwandte Spiele mal ganz entspannt auszuprobieren, dem kann ich einen Besuch der Main-Würfel-Convention im nächsten Jahr ans Herz legen. Oder mal zum Gratis-Rollenspieltag bei Hermkes Romanboutique gehen.

Die letzten Sekunden meiner Ritterarmee.
Die letzten Sekunden meiner Ritterarmee.
Gedrängel und Gemetzel vor dem hart umkämpften Drehraum.
Gedrängel und Gemetzel vor dem hart umkämpften Drehraum.

2 Gedanken zu „Main-Würfel-Con, nicht das Glück meiner Würfel“

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