Das dreifach U&D bei Facebook. Oder: Wem gehört eine Veranstaltung?

Jetzt bin ich erstmal etwas verunsichert. Mitte Juni wollte ich zum Umsonst & Draussen-Festival in Würzburg gehen. Und natürlich — onlineig wie ich bin — sage ich brav bei Facebook, ob ich an der Veranstaltung teilnehme oder nicht. Also suche ich bei Facebook bei dem Festival — und was finde ich? Drei Veranstaltungen – mindestens!

Einmal U&D mit Gastgeber U&D
Einmal U&D mit Gastgeber U&D (Screenshot von Facebook)

 

U&D mit Gastgeber Würzburg erleben
U&D mit Gastgeber Würzburg erleben (Screenshot von Facebook)

 

U&D mit Gastgeber Eventtipps WÜ
U&D mit Gastgeber Eventtipps WÜ (Screenshot von Facebook)

Gibt es drei U&D in diesem Jahr in Würzburg? Zwei mit und eine ohne scharfem „S“? Oder hat da einfach jemand frech die Veranstaltung bei Facebook „gekapert“? Und ohne zu suchen bin ich fast sicher, dass es nicht bei den beiden Webseitenbetreibern gebleiben ist.

Dumm wäre das Vorgehen natürlich nicht, denn damit könnten zum Beispiel Würzburg erleben und Eventtipps WÜ viel Traffic auf die eigenen Seiten lenken — auch wenn die Inhalte oft nichts mit dem U&D-Festival zu tun haben. So eine Veranstaltungsseite könnte also eine tolle Linkschleuder sein.

Vielleicht haben Würzburg erleben oder Eventtipps WÜ die Veranstaltungsseite für das U&D ja nur aus purer Begeisterung für das Festival gemacht, ich weiß es nicht. Aber in meinen Augen ist es schon dreist, auf Facebook eine Veranstaltung anzulegen, die man gar nicht selbst organisiert und von der es schon einen Facebook-Event gibt. Denn der U&D-Verein müht sich über Jahre ab, eine Fanbase in den Sozialen Medien aufzubauen, und dann grätschen irgendwelche anderen Seitenbetreiber rein. Das führt nur zu einer Zersplitterung der Fanbase und zu einer Verwirrung der Teilnehmer. Da liked jemand den falschen Facebook-Event und ist dann sauer auf das U&D, weil er über den Kanal nicht mit aktuellen Informationen versorgt wird.

Oder wie ist es mit dem Rückkanal? Ein Unbeteiligter tritt als Gastgeber der Veranstaltung auf? Wenn dann Beschwerden über die jeweilige Veranstaltungsseite kommen — müssen der das dann auch regeln als „Gastgeber“? Dann hätte beispielsweise Würzburg erleben in den nächsten Monaten ordentlich zu tun. Oder werden die Rückmeldungen ignoriert, weil es ja nicht die Veranstaltung des Unbeteiligten ist?

Im Grunde stellt sich für mich dabei die interessante Frage — wem gehört bei Facebook eigentlich eine Veranstaltung? Nur dem Veranstalter? Allen Fans, die dann auch nur Inhalte zu der Veranstaltung posten dürfen? Oder einfach Hinz und Kunz, die dann auch alles mögliche reinposten dürfen?  Oder sehe ich das alles zu eng?

P.S. Der original U&D-Event bei Facebook ist hier zu finden! 🙂

27 Gedanken zu „Das dreifach U&D bei Facebook. Oder: Wem gehört eine Veranstaltung?“

  1. Lieber Ralf,

    da hast Du tatsächlich eine sehr interessante Fragestellung aufgeworfen, der wir uns professionell nähern möchten. Der Artikel hätte um einiges an Gehalt gewinnen können und entspräche dann auch eher Deinem üblichen journalistischem Schaffen, wenn Du uns einfach einmal dazu befragt und mit uns diskutiert hättest. Immerhin läuft man sich regelmäßig über den Weg und arbeitet für denselben Konzern.

    Tatsächlich ist unser primäres Ziel, eine gute Auflistung an wichtigen Würzburger Events zu erstellen. Durch unsere Möglichkeiten erreichen wir auch stets einen enorme, oftmals die größte Teilnehmerzahl und letztlich eine Reichweite, die wir am liebsten partnerschaftlich nutzen. Hierzu tuen beide Parteien wohl ihr wesentliches und profitieren auch partnerschaftlich. Dies geschieht bereits seit längerem mit z. B. dem Weindorf, der Weinparade, dem Mozartfest, Newcomer Contest Bayern etc.

    Auch wenn sich bis vor einem Jahr niemand über die kostenlose PR beschwert hat, liegt es uns weiter fern, ungewollt für ein Event Reichweite zu erzeugen, der das nicht möchte. Einzig zu prüfen gilt, inwieweit man uns verbieten kann, eine Auflistung von Veranstaltungen über das Anlegen von FB-Events zu erstellen. Problematisch scheint hier ja nur, dass man technisch von Facebook als Veranstalter bzw. „hosted by“ benannt wird – zu klären wir hier übrigens auch, ob es sich beim Host nicht nur um den Host des digitalen Events handelt. Denn anders als erwähnt, liegt uns nichts ferner als für den Veranstalter gehalten zu werden. Übrigens bearbeiten wir tatsächlich Anfragen in solchen Events und leiten sie an die entsprechende Stelle weiter.

    Etwas anderes wäre es wohl, wenn wir einen entsprechende FB-Seite anlegen würden. Daher sind Postings in Events auch nicht im (FB-)Namen des eigentlichen Veranstalters, sondern stets im Namen des Mediums formuliert.

    Da es tatsächlich nicht nur uns und eine Seite betrifft, wie man generell und professionell damit umgeht, lassen wir dies juristisch prüfen und erarbeiten dann verschiedenen Lösungsvorschläge heraus, die wir dann allen unterbreiten. Wer absolut nicht möchte, bei uns vorzukommen, der soll sich doch bitte einfach melden und sich gegen eine Kooperation aussprechen.

    Wie gesagt, vielen Dank für den größtenteils sachlichen, wenn auch inkompletten Aufwurf der Problematik.

    Gruß,
    Christian

    PS: Nachträglich alles Gute zum 10-Jährigen
    PSS: Amüsant, dass Du Dich im ersten Satz über Schreibweisen belustigst und Ende des zweiten Satzes einen Schreibfehler begehst.

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  2. Lieber Ralf,

    diese Beobachtung dürftest Du nicht allein gemacht haben. Aber Du hast Sie endlich benannt. Es ist vor allem „Würzburg Erleben“ – oberflächlicher noch als die „Bildzeitung“, dabei nahezu ohne eigenen Inhalt aber mit sehr vielen dämlichen Followern.

    Auch beim Africa Festival konnte man dieses dreiste Vorgehen beobachten.

    „WE“ hat keinen Stil, außer sich niemals selbst zu positionieren, damit man in alle Richtungen offen ist. Widerlich!

    Liebe Grüße Gerald

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  3. Ich finde es eine Saurei was WE da treibt. Wahrscheinlich hat er seinen Dr. Titel genauso erstanden, wie er hier versucht auf seine Seite zu lenken. Ich vermute hier Profilneurotiker per exelance.
    Da die Ortsübliche Gazette das auch noch unterstützt und nicht unterbindet, zeigt doch genau wo der Monopolismus Wahn hinführt.

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    • Lieber Peter,

      da steckt in jedem Satz etwas bis sehr viel Ahnungslosigkeit. Die Main Post GmbH & Co. KG ist rein gesellschaftsrechtlich an Würzburg erleben, genauer gesagt an der Papay Landois GmbH beteiligt. Ansonsten genießen wir 100 % Unabhängigkeit in allen Bereichen.

      Gruß,
      Christian

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  4. Ralf hat das U&D als Beispiel in den Mittelpunkt gerückt – aber es ist ja nur ein Beispiel für eine ganz grundsätzliche Frage. Der eine Veranstalter freut sich, wenn Würzburg Erleben (oder andere) ihm Arbeit abnehmen, andere möchten schon selber über ihre Veranstaltung bestimmen. Die Lösung ist gradezu lächerlich einfach: vorher fragen und nicht einfach machen.
    Und für das „Beispiel U&D“ möchte ich noch ergänzen, dass wir (also der U&D e.V. – auch wenn ich hier als Privatperson poste) Würzburg Erleben zweimal um Löschung baten – um solche Verwirrungen und Doppelveranstaltungen zu vermeiden.
    Einmal waren wir sehr freundlich, aber es wurde nichts gelöscht.
    Ein zweites Mal waren wir nicht mehr so freundlich – aber gelöscht wurde wieder nichts. Es wurde nur darauf verwiesen, dass das halt gängige Praxis bei W.E. sei und sie uns im Falle einer Kooperation Administratorenrechte einräumen würden.

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    • Hallo Ralf,

      sofern Ihr keine Vorteile darin seht, dass wir mit der Erstellung fast 20.000 Leute von Eurem Event erzählt haben, werden wir zukünftig darauf verzichten. Falls Ihr unsere Expertise und sonstige Reichweite für eine gemeinsame oder eine zweite Veranstaltung nutzen möchten, würden wir uns freuen, wenn wir uns hier einigen könnten. Das letzte Event haben wir nicht gelöscht, weil sonst 20.000 Teilnehmer eine automatische Nachricht erhalten hätten, dass das Event abgesagt ist. Das wollten wir in Eurem und unserem Sinne vermeiden.

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  5. Übrigens sind auch Mozartfest, Stadtfest, Weindorf, Kiliani, Weihnachtsmarkt usw. usf. von div. sog. „Social Media Portalen“ gekapert. Das wäre doch bestimmt auch mal einen Artikel in unserer Lieblings-Tagesgazette wert. Ach so, nee… – eines besagter Portale gehört ja der MainPost…

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  6. Danke für den Artikel. Mir geht es mit dem Honky Tonk genauso. Als Veranstalter bin ich da bisher zwiegespalten: auf der einen Seite ist es natürlich auch Werbung für mich, andererseits hab ich keinerlei Einflussmöglichkeit, was auf den von uns nicht betreuten FB-Seiten passiert…

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  7. wegen vieler solcher artikel in den letzten 10 jahren sollte morgen bei der 10Jahresfeier des Würzblog eigentlich eine saulange schlange anstehen um dem würzblog mit dank die hand zu schütteln und ein bier auszugeben! wird aber wie immer keiner machen. mit einer der gründe warum es seiten wie WE mit ihrer masche durchkommen: gute und ehrliche alternativen würdigt niemand!

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  8. Danke für den Artikel! Davon abgesehen, dass es für das Publikum verwirrend ist, fällt das nicht eh ganz klar unter Markenrechtsverletzung laut Facebook-AGBs? Bei der WüErleben-Veranstaltung standen zu Beginn sogar falsche Infos. Und wie ich eben sehe, steht bei Eventipps Wü auch „drei Tage“.

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  9. genau in die von dir beschrieben falle bin ich getappt!!! hab bei fb das u&d 2015 geliked und mich gewundert dass bisher fast nix ausser ein paar komischen posts kam! jetzt weiß ich warum! was soll der sheiz? ich like heute noch um!

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  10. Kurz vorm großen Jubiläum ist das Würzblog in der Höchstform, wie ich es liebe!! Den Finger dahin, wo es wehtut, ohne unfair zu sein oder jemanden ohne betonharte Beweise an den Pranger zu ketten, es reicht einfach die richtigen Fragen zu stellen!

    Ich bin zwar nicht bei Facebook, aber es wäre dasselbe, wenn jemand beim Beispiel U+D eine Internetseite macht und dort so tut, als wäre das die offizielle Seite. Geht einfach nicht!! Selbst wenn es legal wäre, meine Papa würde sowas „schlechtes Geschäftsgebaren“ nennen!! ^^

    Ich sage schonmal Danke für die 10 Jahre, Glückwünsche gibt es erst morgen, sonst bringts Unglück! ^^

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  11. Da wirfst du ein interessantes und existierendes Problem auf, von dem ich bisher noch nichts gelesen und auf das ich auch keine Antwort habe. Der Gedanke, dass man mit einem kopierten Event auch wirtschaftlichen Schaden anrichten kann (sei es wie im Fall des UD wohl „nur“ mit der Ressource Zeit), kam mir noch gar nicht. Das kann aber wirklich der Fall sein.

    Gäbe es für eine Veranstaltung noch keinen FB-Event, dann wäre ich mit einem Urteil gnädig, wobei auch hier schon Probleme entstehen können (Was wenn der eigentliche Veranstalter später einen FB-Event anlegen will? Dann muss er gegen das „Plagiat“ ankämpfen). Im Fall von WE könnte ich mir aber vorstellen, dass es vielleicht mit der Erstellung eines FB-Events beauftragt wurde, bspw. beim Hafensommer oder Weinfest am Stein.

    Gibt es schon einen FB-Event, dann sind wir m.E. nach auf jeden Fall im Bereich des Unethischen und — wobei ich das gar nicht weiß — möglicherweise im Bereich des Justiziablen. Man müsste auch mal die FB-Richtlinien durchforsten — viel Spaß dabei! 😉

    So oder so unschön!

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