Heinz Strunk und der tiefschwarze, goldene Handschuh

Am Samstag bin ich spontan zu Heinz Strunks Lesung in der Kellerperle. Beinahe zu spontan, denn eigentlich war ausverkauft. Doch ich hatte Glück oder das Wetter war zu schön — zumindest tauchten ein paar der Kartenbesitzer nicht auf und ich konnte noch einen Platz ergattern.

Heinz Strunk las aus seinem neuen Buch „Der goldene Handschuh“. Das handelt zu einem guten Teil von Fritz „Fiete“ Honka, einem Serienmörder in den 70er-Jahren in Hamburg. Und auch von einem einem Rechtsanwalt mit … nun, etwas ungewöhnlichen sexuellen Vorlieben und einem pickelzerfressenen und pubertierenden Reederei-Erben. Und der Kneipe „Zum Goldenen Handschuh„, in der alle Fänden zusammenlaufen.

Heinz Strunk bei der Lesung in der Kellerperle
Heinz Strunk bei der Lesung in der Kellerperle

Das Buch ist tiefschwarz. Schwarz im Sinne der dunklen Seite des Lebens, der gescheiterten und verdrehten Existenzen, des Bösen und Abscheulichen. Und tief im Sinne, das Heinz Strunk hinter die menschlichen Kulissen schaute. Trotz seiner grausamen Taten kommt im Buch Mitgefühl für Fritz Honka auf, der sein Leben einfach nicht in den Griff kriegen kann und immer tiefer in einen Strudel und Irrsinn versinkt.

Heinz Strunk hat eine tolle Lesung hingelegt. Als gebürtiger Hamburger erweckt er mit seiner Stimme die Gäste des goldenen Handschuhs zu Leben, oft mit viel absurdem Sprachwitz, manchmal mit Traurigkeit und sicher nichts für Zartbesaitete. Knapp zwei Stunden, die im Flug vergingen und mir beinahe Lust machte, mir ein erstes Hörbuch zuzulegen.

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