Für manche sind es nur Stangen gepressten Wassers, die am Ende nach Schwefel riechen. Für die anderen ist es leckerer Spargel.
Ja, es stimmt schon. Der Gemüsespargel besteht durchschnittlich aus 92 Prozent Wasser. Und die Menschheit besteht zu 40 Prozent aus Spargel-zu-Schwefel-Umwandlern. Zu dieser Minderheit gehöre ich, freue mich aber trotzdem jedes Jahr wie Bolle auf die Spargelsaison. Und die hat für mich am Sonntag begonnen.
Das macht den Spargel für mich auch so besonders: Dass man ihn nicht das ganze Jahr bekommen kann — zumindest keinen fränkischen Spargel. Am 24. Juni, dem Johannistag, ist Schluss für mich für dieses Jahr.
Asparagus als Phallussymbol
Für die Anhänger der Signaturenlehre muss die Spargelzeit ja ein Fest sein. Die Lehre besagt vereinfacht, dass Pflanzen, die einem Körperteil ähnlich sehen, sich auch positiv darauf auswirken. Walnüsse sind also gut für das Hirn, Moos hilft gegen Haarprobleme, und so weiter. Oder wie es Paracelsus sagt:
„Die Natur zeichnet ein jegliches Gewächs, das von ihr ausgeht, zu dem, dazu es gut ist.“ — Paracelsus
Dann müsste ja der penisähnliche Spargel gut für das männliche Geschlechtsteil sein. Ob das dann lang, dünn und weiß wird, ist mir nicht bekannt — ich konnte bisher noch keine Änderung feststellen. Aber vielleicht, weil mir der Glaube an die Signaturenlehre fehlt.
Zum Glück!