Reduziert, anpassungsfähig, modular, erweiterbar — das sind ein paar Schlagworte, mit denen man die Arbeit des Architekturbüros „Hütten und Paläste“ aus Berlin beschreiben könnte. Ausführlich haben Nanni Grau und Frank Schönert von ihrer Arbeit am Dienstagabend in ihrem Vortrag bei der dritten Fin-Ger Architektur Biennale im Fürstensaal der Residenz erzählt.
Angefangen haben die beiden mit dem Umbau von Gartenlauben — Jobs mit minimalen Budget, Platz und Honorar. Aber gelernt haben die Architekten dabei, wie man das Nötigste auf engtem Raum unterbringt und wie man mit besonderen Gegebenheiten umgeht. Das Wissen haben sie dann in größere und große Projekte einfließen lassen, auch im kreativen-alternativen Bereich in Berlin.
So entstanden beispielsweise das CRLCR-House oder das Holzmarkt-Konglomerat, beide Projekte in sehr enger — und teilweise anstrengender — Zusammenarbeit mit den Bauherren. Ein wenig Neid kam bei mir als Würzburger auf, was da in Berlin möglich ist, nicht nur an Ideen, sondern auch an alternativen Finanzierungsmöglichkeiten. Aber auch die Gedanken hinter der Arbeit, wie das Büro arbeitet und Projekte angeht, fand ich sehr interessant.
Hütte und Paläste wurde an dem Abend, wie es sich gehört, mit dem Goldfinger ausgezeichnet.
Danach ging die Biennale weiter im Fin-Ger und der Bar 87 auf dem Bürgerbräugelände — leider bei strömenden Regen. Als Ausstellung hatten Hütten und Paläste Metallregale mit gefühlt tausenden Modellen von Projekten und Teilen davon in den Fin-Ger-Concept-Store gestellt, wo wir Gäste prima gucken und stöbern konnten. Und zu später Stunde gab es für den harten Kern auch noch Panzerkette zu trinken — als Abschluss eines interessanten und sehr witzigen Abends. 🙂
Bis zum 8. August 2017 kann man sich die Ausstellung noch im Fin-Ger auf dem Bürgerbräugelände anschauen, Montag bis Sonntag von 12 Uhr bis 18 Uhr.
Hier noch ein paar Bilder …