WürVar: Gratulation und strümpfiges Ende

Ja, jetzt hat das WürVar wirklich Geschichte geschrieben. Die Nonstop-Varieté-Show hat ihr Ziel heute Nacht erreicht — über 100 Stunden lang standen ständig  Künstler auf der Bühne im Kulturkeller des Bürgerbräugeländes, der Weltrekord-Titel wandert — wenn er anerkannt wird — nach Würzburg.

Andy Sauerwein, am zweiten oder dritten Tag.

Super, dass so viele Künstler mit zwei bis zehn Minuten an der Show teilgenommen haben.

Aber der eigentliche Respekt gehört bei mir dem WürVar-Team, das nicht nur die sechs Tage im Dauereinsatz war, sondern schon noch die Tage davor und bestimmt auch noch ein paar Tage danach. Hut ab und schlaft euch jetzt aus!

Eigentlich sollte das WürVar am Sonntag noch auslaufen, von 8 Uhr bis 14 Uhr war noch ein festes Programm geplant. Und da wäre ich auch gerne dazugekommen, das wäre das einzige Mal gewesen, dass ich das WürVar länger als nur ein paar Minuten hätte besuchen können.

Doch als ich so um 10 Uhr in den Livestream schaute, was dort gerade so passiert, waren nur leere Stühle und vor allem eine leere Bühne zu sehen.  Also auf die Webseite geschaut und dann auf die Facebook-Seite.  Nichts zu lesen, dass irgendwas abgesagt worden wäre. Mehr Klarheit brachte ein Beitrag auf der Facebook-Seite der  Band Singvøgel, die eben bei diesem musikalischen Frühschoppen hätten auftreten sollen und wollen.

https://www.facebook.com/singvoegel/posts/10155785394552095

Dass die Musiker nun angepisst sind, kann ich völlig verstehen. Ebenso wie ich verstehen kann, dass das WürVar-Team vielleicht nach dieser Mammutaufgabe völlig platt ist. Das hätte aber allen im Vorfeld klar sein sollen.

Und auch wenn der musikalische Frühschoppen dann vielleicht nicht mehr zu dem Rekordversuch gezählt hätte, wäre es doch ein schöner Abschluss des WürVar gewesen. Doch sang- und klanglos nichts zu machen, fand ich nicht so nett.  Oder zumindest im Programm darauf hinweise, dass der Sonntagsprogramm nach den 100 Stunden nur stattfindet, wenn die Kräfte noch reichen. Aber so ist es — bei allem Respekt vor der und aller Freude über die Leistung — etwas strümpfig geendet.

8 Gedanken zu „WürVar: Gratulation und strümpfiges Ende“

  1. Hi Ralf,
    Andy hier.
    Danke, dass du so viel Verständnis hast, wie ausgepowert wir waren. Das waren wir tatsächlich alle. Die letzten Tage waren die Fleißigsten noch mit dem Abbauen beschäftigt. Nun ein kurzes Statement von mir:
    Eine kurze Nachfrage hätte gereicht, um ein Missverständnis aufzuklären. Wir haben bereits am Samstag nachmittag alle Künstler ab Sonntag 14 Uhr Auftrittszeit darüber informiert, dass wir den Zeitplan nicht mehr lückenlos füllen konnten. Ab zwei Uhr nachts liefen wir im Leerlauf. Die Moderatoren ab Sonntag morgen habe ich auch frühzeitig in Kenntnis gesetzt. Künstler, die für Sonntag vormittag vorgesehen waren (das waren keine Fünf mehr), haben wir gebeten, noch am Samstag zum Auftritt zu kommen. Wir haben eine „offene Liste“ ab zwei Uhr Samstag morgen gemacht, wo spontane Teilnehmer auf die Bühne durften. Gegen vier Uhr waren auch die durch und ich habe alle schlafen gelegt. Zu diesem Zeitpunkt war wirklich jeder sehr glücklich über den Erfolg, aber auch komplett erledigt. Wir hatten kein W-Lan im Backstage, so dass ich es nicht auf die HP setzen konnte. Ich habe aber ein Facebook-Post gemacht, der leider erst viel zu spät auf der FB-Seite zu lesen war – warum auch immer. Deshalb sieht man nun, dass ich die gestoppte Uhr zweimal gepostet habe. Wir haben am frühen Morgen noch einmal eine Email geschrieben, dass die Nonstop-Show beendet ist, um sicher zu gehen, dass alle in Kenntnis gesetzt wurden.
    Was schief ging: Besagte Gruppe „Die Singvögel“ wurde von einem Orga-Mitglied „auf Abruf“ gesetzt, was bei uns unten im Keller nicht mehr richtig durchkam. Das war meine Schuld. Dafür habe ich mich auch bei der Gruppe entschuldigt und die Entschuldigung wurde angenommen.
    Wofür ich kein Einsehen habe: Dass besagte Gruppe von uns verlangt hat, den Keller nach über sechs Stunden Leerlauf wieder aufzusperren, damit sie dort noch einmal ihr Konzert geben können, außerhalb des Wettbewerbs, vor ihren Gästen. Alle Helfer hätten wieder in den Keller gemusst, wir hätten noch einmal alles hochfahren müssen und ich denke, mein Team hätte völlig zu Recht rebelliert.
    Dass eine Nonstop-Show eben irgendwann einmal auch zu Ende ist, das ist abzusehen. Es tut mir leid, wenn Einige damit nicht mehr auftreten konnten, wirklich! Es gab auch etliche befreundete Künstler, auf die ich mich gefreut habe und denen ich absagen musste. Wir sind damit aber auf viel Verständnis gestoßen. Wenn Einzelne damit ein Problem haben, dann kann ich damit gut leben, denn mein Team hat Unglaubliches geleistet und ich werde ganz sicher nicht deren Vertrauen missbrauchen.
    Alles Liebe
    Andy

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    • dann sollte der Würzblog vielleicht das „strümpfige Ende“ wieder aus dem Titel nehmen. Klingt jetzt doch etwas reißerisch, wenn man den Hintergrund kennt. Normalerweise sollte der Autor den Hintergrund erleuchten, aber dazu war wohl keine Zeit…

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      • Wirklich? Ich wusste nicht, dass ich das sollte! 😀

        Andy hat den Hintergrund nun erläutert, Danke dafür. Das Ganze ist für mich auch kein Drama gewesen. Darum war es für mich, als ich den Artikel geschrieben habe, auch ein „strümpfiges Ende“ und kein „skandalöses“ oder „eine unglaubliche Frechheit“. Und deswegen bleibt die Überschrift auch. 🙂

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    • Andy, Danke für die Erklärung.

      Für mich selbst war halt einfach schade, dass ja offiziell ein Vormittags/Nachmittagsprogramm angekündigt war, dass dann nicht stattfand. Wie gesagt: Schade und hat in dem Moment meine Sonntagsplanung über den Haufen geworfen, aber kein Drama und kein Skandal.

      Beim nächsten Rekord einfach ins Programm schreiben: „Alles aber Stunde 200 nur so weit die Kräfte reichen!“ 😉

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  2. P.S. Schön, dass sich wieder ein bisschen mehr im Würzblog tut. 🙂
    Gerne noch mehr, vor allem um Veranstaltungstipps wie früher sind wir immer dankbar. Denn auch wenn es manche Veranstalter kaum glauben können: Viele Menschen sind nicht bei Facebook. 🙂

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  3. Wir fanden das auch blöd und überraschend, dass der Sonntag abgesagt wurde. Das mit dem Rekord war uns egal, wir fanden es cool, dass in Würzburg so ein Event statt findet. Aber so bleibt ein komischer Nachgeschmack, dass Zuschauer und Künstler nur Mittel zu Zweck waren. Schade!

    Gefreut haben wir uns über den Rekord aber trotzdem, das haben die Organisatoren toll gemacht. Und wir hatten ein paar schöne Stunden dort in den letzten Tagen. Aber gerade darum hätten wir gerne mit den Kindern das Wochenende im Bürgerbräu ausklingen lassen, wie es laut Programm geplant war.

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