UD2019: Sanfter Rausschmiss aus einem seltsam schönen Festival

Ja, irgendwann endete auch das Umsonst & Draussen 2019. Der Sonntag war für mich recht entspannt. Zum Glück, denn schon die drei Festivaltage davor steckten mir in den Knochen. ?

Am Nachmittag durfte ich für eine Stunde am Stand des Dachverbands freier Würzburger Kulturträger stehen. Nach ein paar Informationsgesprächen und Umfragen zum Raumbedarf von Kulturschaffenden hatte ich dann kaum noch was zu tun. Auf der Palettenbühne des Immerhin, wenige Meter vor dem Stand, spielte Clitlicker und niemand interessierte sich mehr für Kultur. ??

Einer der fünf platonischen Körper und meine Beschäftigung am Stand des Dachverbands.

Nein, war schon ok, ich mag die Band ja. Als Beschäftigungstherapie bastelte ich einen regulären Tetraeder aus den Promo-Schreibstiften des Dachverbands, oder wie wir Rollenspieler sagen: einen W4.

Nach der Standbetreuung ging es wirklich schon dem Ende zu. Letztes Konzert auf dem Festival für mich war Keimzeit. Ich muss gestehen, ich habe nichts im Programm darüber gelesen und bin einfach hin, weil es zeitlich gut passte. Auf dem Weg zur Draussen-Bühne grübelte ich darüber nach, woher ich den Bandnamen kenne. Und dann, nach ein paar Stichworten von Freunden, dämmerte es mir wieder: Das „Element of Crime“ des Ostens.

Abschlusskonzert des U&D 2019: Keimzeit mit dem Sänger Norbert Leisegang

In wie weit man die Band um Sven Regener mit Keimzeit um den Sänger mit den schönen Namen Norbert Leisegang vergleichen kann oder soll, sei dahingestellt. Sicher war für mich, dass Keimzeit mit einen wunderbaren Ausklang des U&D 2019 beschert hat. Texte mit Tiefe ohne einen runter zu ziehen und tolle Musiker waren für mich ein schöner, sanfter Rausschmeißer.

„Abschlussfeier“ im Backstage-Bereich des U&D.

Wenn ich rausgeschmissen worden wäre. Ich habe mich dann noch für ein paar Stunden im Backstagebereich herumgetrieben und gemeinsam mit den vielen Helfern — Danke auch vor mir an der Stelle — auf das Festival angestoßen.

Persönliches Fazit: Schön & Seltsam

Es war für mich ein sehr schönes Umsonst & Draussen, aber auch ein wenig seltsames. Nicht wegen des Wetters. Mit Regen kann ich gut umgehen, das ist nur Wasser, das von oben kommt und irgendwann wieder verdunstet. Ok, manchmal ist es kurzzeitig zu viel Wasser von oben, das verdunstet nicht so schnell. Aber das ist nichts, was mir das Festival versaut, dafür gibt es feste Schuhe und ein Regencape.

Für mich hieß es beim U&D: Reden. Und zwar noch mehr als sonst. Vor allem über meinen beruflichen Umbruch, der sich für mich auch noch komisch anfühlt, und wegen dem ich auch recht erschöpft und unvorbereitet ins Festival gefallen bin. Da kam die Musik etwas zu kurz. Ich glaube, ich habe noch sie so wenig Konzerte auf einem Umsonst & Draussen gehört, wie in diesem Jahr. Und so sehr mich jedes Gespräch gefreut hat, so hätte ich doch auch etwas mehr von der Musik gehabt.

Wobei … so ein richtiger musikalischer Kracher hat mir persönlich in diesem Jahr gefehlt. Kann gut sein, dass ich ihn einfach verpasst habe, da ich recht wenig Konzerte gehört habe. Und die ich gehört habe, waren auch fast alle gut. Aber trotzdem. Ein Konzert, bei dem mir so richtig die Ohren und manchmal auch die Augen schlackerten, das hatte ich in diesem Jahr nicht.

 

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