In der Kalenderkram-Ausgabe des Würzblog-Podcasts von dieser Woche habe ich die Veranstaltungsreihe „Musik Publik“ angekündigt. Während des Semesters geben dabei Studierende der Musikhochschule Würzburg jeweils am Mittwoch- und Freitagmittag kleine kurze Konzerte. Aber ich will sowas ja nicht nur ankündigen — ich will das auch mal erleben.
Also saß ich am Mittwochmittag kurz vor 12 Uhr im Kammermusiksaal gegenüber des Residenzplatzes und genoss das immer seltenere Gefühl, einer der jüngsten Menschen im Raum zu sein. Dafür war der Saal mit gut 60 Besuchern ganz gut gefüllt für die Mittagszeit, wie ich finde.
Auf dem — vorher nicht bekannten — Programm standen Klavierstücke von Sergei Rachmaninow und Sergei Prokofjew. Die Namen der beiden Komponisten kannte ich, bei Six moments musicaux op. 16, Andante und Presto (Rachmaninow) und auch bei Sonate 6 op. 82 (Prokofjew) musste ich passen. Fluffige und leichte Mittagspausenunterhaltung war das nicht unbedingt, was die beiden jungen Musiker am Flügel da ablieferten. Aber viele Jahrzehnte von progressive Rock und manches Freejazz-Konzert haben mich abgehärtet.
Aber eines wurde mir auch schnell mal wieder bewusst: Erstsemestler an der Musikhochschule sein heißt, dass du die Alle-meine-Entchen-Phase schon seit mehreren Jahrzehnten hinter dir hast, obwohl du erst 18 oder so bist. Von dem Drittsemestler der den Prokofjew in die Tasten gehämmert hat, will ich mal gar nicht reden. Da wurde — für meine ungebildeten Ohren — auf hohem Niveau musiziert.
Trotz schwerer und sperriger Klassik — die dreiviertel Stunde Konzert bei Musik Publik hat Spaß gemacht. Wer also mittags Lust auf einen musikalische Wundertüte hat, sollte dort mal vorbeihören. Die studieren ja auch andere Instrumente und Musikstile dort. 🙂