Unheimlich gut klingende Geschichten

Noch ein Nachklapp zum Filmfest. Ganz ging das Internationale Filmwochenende in Würzburg trotz fetter Erkältung nicht an mir vorbei. Neben dem bereits erwähnten norwegischen Streifen „Harajuku“ am Donnerstag konnte ich am Sonntag noch die Stummfilm-Matinee genießen — die Viren haben mich da langsam aus ihren eitrigen Fingern gleiten lassen.

Michael Riessler schaffte live die passende akustische Atmosphäre für die „Unheimlichen Geschichten“

Stummfilm mit Live-Musik, das mag ich gerne und habe ich mir schon öfter gegönnt. Immer wieder spannend. Gezeigt wurde „Unheimliche Geschichten“ aus dem Jahr 1919, mit allem Stummfilm- und Schwarzweiß-Charme dieser Zeit. Und er wurde sehr stimmungsvoll von Michael Riessler akustisch in Szene gesetzt.

Das auch  gleich zweimal. Riessler hat den Soundtrack für die restaurierte Fassung des Films komponiert und gespielt. Und über seine eigene Filmmusik improvisierte er live im Central-Kinosaal. Und das war wirklich großes Kino. Michael Riessler entlockte seinem Saxophon unheimliche Töne. Teilweise wie aus einer anderen Welt, teilweise gerade noch am Rand des nervlich zu Ertragenden und mit schrägen Spielweisen — beispielsweise ohne reinzublasen, sondern nur mit dem Klappern der Saxophon-Klappen.

Toller Vormittag. Wer noch nicht bei einen live vertontem Stummfilm war, soll sich das in Zukunft auf jeden Fall mal geben. Und seitdem juckt es mich ein wenig in den Fingern. Ob ich mir nicht mal einen Stummfilm rauspicken soll … und dann mit meinem Theremin … naja, ihr werdet es rechtzeitig erfahren. 🙂

 

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