Alter OB, neue stärkste Fraktion und ein wenig Kotze

Montagmorgen, der Morgen nach der Kommunalwahl. Schon mit Stand Sonntagabend stand fest — wenn die Schnellmeldungen korrekt ausgezählt wurde –, dass Würzburg seinen alten Oberbürgermeister Christian Schuchardt behält. Mit 51,95 Prozent der gültigen Stimmen hat er sich knapp einer von vielen — auch von mir — vermuteten Stichwahl mit dem Grünen-Kandidaten Martin Heilig — respektable 32,18 Prozent — entzogen und den Sack auf Anhieb zu gemacht. Die anderen Kandidaten liefen unter ferner.

Wie schon im Coronakram-Podcast gesagt: Ich kann mit Christian Schuchardt leben. Ich hätte mir in seiner Amtszeit mehr mutige Entscheidungen von ihm gewünscht, aber so richtig und dauerhaft in die Hose ging auch nichts. Mal sehen, wie die zweite Amtszeit wird, vielleicht sieht er als frischgebackener Papa manches anders.

Montagmorgen, die Stimmen der Stadtratswahl ist laut dem Wahlportal der Stadt im Internet noch gar nicht komplett ausgezählt, aber es fehlen nur noch drei von 162 Stimmbezirken, da wird es vermutlich keinen großen Änderungen mehr geben.

Welche Kandidatin und welcher Kandidat nun in den Würzburger Stadtrat einziehen darf, steht noch nicht fest. Klar ist, dass die Grünen die Gewinner der Wahl sind, die haben so um die 32 Prozent der Stimmen bekommen (wie gesagt, nicht ist nicht ganz ausgezählt, hintern Komma wird sich noch was tun). Die CSU kommt auf so 29 Prozent und die SPD auf 9 Prozent. Der Rest dümpelt so zwischen einem und sechs Prozent herum.

Die Grünen werden diesem Stand der Auszählung nach 16 Sitze im Stadtrat haben, die CSU 15, SPD 5, Die Linke 3, Freien Wähler/FWG 3, Würzburger Liste 2, FDP 2, ÖDP 2 und Bürgerforum und die ZfW je einen Sitz.

Was mich irre ärgert, erschreckt und wo ich kotzen könnte: Die AfD wird wohl mit zwei Sitzen in den Stadtrat ziehen, knapp 4 Prozent der Stimmen haben sie bekommen. Ich wollte mir die ganze Zeit nicht vorstellen, das meine Würzburger Mitbürger Kandidaten einer aus meiner Sicht angstgesteuerten, hassszerfressenen, menschenverachtenden, egoistischen, fremdenfeindlichen und demokratiezersetzenden Partei wählen könnten. Haben sie aber. Durch die massive Briefwahl ist kaum herauszulesen, wo die Hotspots der AfD-Wähler in Würzburg sind,  in der Lindleinsmühle, in Rottenbauer und am Heuchelhof haben sie zwar in den Wahllokalen am meisten Stimmen bekommen, im Gesamten kann aber durch die Briefwahl stark verzerrt sein.

So oder so: Das ist die Zusammensetzung, mit der wir sechs Jahre lang auskommen müssen. Mal sehen, wie viel Gutes für Würzburg herauskommt.

 

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