Essen ist gerade so ein Ding. Ich bin gut mit Lebensmitteln versorgt, keine Bange. Sogar Mehl und Hefe hab ich da. Ich esse genug. Mehr als genug, dafür dass ich mich relativ wenig bewege. Und ich esse gut, da ich Zeit habe, leckere Gerichte zu kochen. Kein Grund also, kulinarisch zu jammern, eher kalorisch.
Aber manche Dinge gingen mir in den vergangenen corona-verrückten Wochen doch ab. Mein Cappuccino im D.O.C., da kann meine Caffettiera trotz des leckeren Kaffee aus Randersacker nicht mithalten. Aber da ist seit einer Woche Besserung eingetreten, doch habe ich mittags meist nicht die Zeit, mich in die lockere aber lange Schlange vor dem D.O.C. einzureihen.
Und immer wenn man was nicht bekommen kann, will man es am meisten. So wie die Schinkenstangen von der Bäckerei Brandstetter. Die hab ich mir nur hin und wieder mal in der Mittagspause gegönnt, gar nicht mal so oft. Aber kaum hatte die Bäckerei alle Läden wegen des Virus geschlossen, lief ich dauersabbernd durch die Wohnung, den Kopf voll Bildern und Gerüchen von Schinkenstangen.
Und da bin ich sehr froh, dass der Brandstetter vorgestern wieder wenigstens den Hauptsitz in der Marktgasse geöffnet hat. Ich bin gleich hingeradelt und habe mir — ich muss es gestehen — gleich zwei Schinkenstangen gekauft, Maske in Aug‘ mit Maske. Aber auf dem Rückweg war ganz viel Gegenwind, ich hab die Kalorien gleich wieder verbrannt, ganz ganz ehrlich!