Habt ihr sie nicht auch vermisst? Die Helle Pfeifengras-Grasbüscheleule? Nein, das ist kein Vogel, sondern ein Nachtfalter. Und den hat seit Jahrzehnten kein Mensch mehr gesehen, schreibt die Uni Würzburg, man dachte der Falter sei ausgestorben.Eine Doktorandin der Uni hat ihn nachts in einem Eichenwald bei Wiesentheid gefangen. Jubel unter den Schmetterlingsforschern wie Hermann Hacker, wie die Helle Pfeifengras-Grasbüscheleule ihre vermeintliche Auferstehung findet, ist nicht überliefert.
Interessant ist, was Schmetterlingsexperte Hacker in der Pressemitteilung der Uni noch sagt.
„Bekannt ist aber, dass Arten über Jahrzehnte unter der Nachweisschwelle überleben können und dann unerwartet wiederauftauchen.“
Das ist ja wie in Arthur Conan Doyles „Die vergessene Welt„. Könnte also eine kleine Mammutherde im Gramschatzer Wald umherstreifen? Muss ich Sorgen haben, dass hinter einem Gebüsch im Ringpark seit acht Millionen Jahrzehnten Velociraptoren leben und sich von Joggern ernähren? Nistet ein Archäopterix-Pärchen in den Bäumen am Graf-Luckner-Weiher, Futter in Form von Essenresten gibt an den Mainwiesen genug, um weitere 15 Millionen Jahrzehnte zu überleben. Sind vielleicht einige Ammoniten nicht zu Muschelkalk geworden und im Silvaner und am Boden meines Wasserkochers gelandet, sondern schwimmen noch irgendwo im Main umher? Was so ein Nachtfalter hin bekommt, können andere Tierarten doch auch schaffen.
Aber heißen wir erst mal die Helle Pfeifengras-Grasbüscheleule wieder zurück in Unterfranken und drücken die Daumen, dass dem kleinen Nachtfalter nicht durch den Klimawandel, aggressiver Waldwirtschaft oder schlicht und einfach uns Menschen doch noch der Garaus gemacht wird.
Buchtipp zu dem Thema: Die Letzten ihrer Art von Douglas Adams und Mark Cawardine (Link auf einen zufälligen funktionierenden Onlineshop einer Würzburger Buchhandlung)
Ausgehtipp zu dem Thema: Das Triasmuseum in Kleinochsenfurt