Am Samstag habe ich das teilweise großartige – aber kalte — Wetter in Würzburg ausgenutzt und bin mal in die Stadt gefahren. Dort war es gar nicht so leer, wie ich gedacht habe. Im D.O.C. habe ich mir einen Cappuccino geholt — ohne meinen To-Go-Becher geh ich kaum noch aus dem Haus –, bin über den Marktplatz geschlendert und dann noch auf die Alte Mainbrücke, natürlich maskiert, wie fast alle dort.
Überhaupt sind mir sehr viele Menschen mit Alltagsmasken begegnet, auch dort, wo gar keine Maskenpflicht besteht. Und weder hatten sie panikerfüllte Augen oder röchelten vor sich hin. Sie hatten einfach Masken auf und kauften ein. Nach wie vor ein irgendwie skurriler Anblick für mich, aber auch ein recht undramatischer. Dazu im harten Kontrast die Demonstration, bei der Eltern wegen der Corona-Maßnahmen die physische und psychische Zukunft ihrer Kinder in düstersten Farben malten.
Da lasse ich doch lieber eine malen, die das kann — Mutter Natur. Bei der Heimfahrt sah ich an der Adalbero-Kirche einen Baum stehen. Der steht das schon lange dort, aber an diesem Tag sah er interessant und fast schon lustig aus. In das Licht der Nachmittagssonne getaucht kam seine blattlose Glatze in der Baumkrone und sein Blätterbart unten gut zur Geltung. Was für eine Schönheit! Und das hat meine Laune gleich am ein Prozentpunkte nach oben geschraubt.