Im August 2020 merkte ich langsam eine gewisse Erschöpfung. Ich hatte seit März kaum einen Tag mal frei und die Corona-Krise ging selbst an mir, der ich weder gesundheitlich, wirtschaftlich oder familiär direkt davon betroffen war, nicht spurlos vorüber. Ich nahm mir vor, mehr auf mich zu achten. Davon abgesehen gab es im Land es nur die Corona-Themen: Die Urlauber und Reiserückkehrer und die Corona-Leugner-Demos, die größer werden und den unverdienten medialen Fokus bekommen (und deswegen vielleicht auch größer werden). DIe Infektionszahlen steigen deutlich an, die Reisewarnungen auch.
Nach einem dreiviertel Jahr wurde es doch mal Zeit für ein klein wenig Unterricht. Im Rahmen von „Kultur aus dem Hut“ hielten Wolfgang Salomon und Scotty Riggins einen Ukulele-Workshop ab. Das erste Mal in meinem Leben spielte ich mit anderen Menschen zusammen Musik, mit eineinhalb Meter Abstand. Tolle Sache! Und Wolfgangs „Rüdiger, das saubere Krokodil“ sollte noch der Sommerhit für Dario von Hand in Hand werden.
… war nicht nur für die Tomaten schön.
Wenn es nachts nur nicht so warm im Schlafzimmer gewesen wäre.
Neuer Anlauf für die Wuerzburg Web Week. Nach einem Mini-Online-Barcamp im April sollte es nun doch eine „echte“ Web Week geben. Im August waren wir sogar noch verhalten optimistisch, dass das Digital-Festival offline stattfinden könnte. Das Vorbereitungstreffen mit Ute, Gunther und Evelin war toll — nach Wochen der Trockenheit schüttete es plötzlich wie aus Eimern, wir hockten völlig unberührt unter einer Markise der Zweiviertel-Bar. Ich fuhr dann tropfnass und freudestrahlend mit dem Fahrrad durch den Regen nach Hause — ganz langsam.
Der Regen hat den Tomaten nichts ausgemacht.
Noch etwas zögerlich, aber ein neues Stück Fahrradverkehrswesen gab es im August auch. An der neu gemachten Kreuzung, Augustinerstraße/Sanderstraße und Neubaustraße gibt es seit August eine Ampel, die ein extra Licht und eine eigene Spur für Fahrradfahrer hat. Und manchmal kann man sogar heute noch auf der Fahrradspur als Radler stehen, wenn die rechtsabbiegenden Autos das mal erlauben.
Support your local! Nach vielen Thoman-Käufen wollte ich mal Geld in der Stadt lassen und habe bei im heimischen Musikgeschäft ein Effektgerät erstanden. Das war aber so mühsam und langwierig, beim nächsten Mal überlege ich mir das wieder.
Während nebendran auf der Talavera das Testzentrum für Stadt und Landkreis Würzburg Ende August in Betreib genommen wird, findet im Dornheim Biergartenbetreib im Corona-Modus statt. Trotzdem einer der schönsten Biergärte in Würzburg.
Dem lokalen Buchhandel kann es nicht schlecht gehen, wenn ich mir so anschaue, was ich mir vom März-Lockdown bis August bei Hermkes-Romanboutique gekauft habe. Denn der Rest von Würzburg hat doch bestimmt genauso viel in lokalen Buchläden gekauft und nicht bei Amazon, oder?