Heute um 22 Uhr besteht auf der Alten Mainbrücke in Würzburg keine Maskenpflicht mehr. Wenn ich es richtig im Kopf habe, dann gab es diese Pflicht durchgehend seit dem 18. Oktober 2020, also seit 246 Tagen. Naja, wie ich in den vergangenen Tagen gesehen habe, hat dort tagsüber gefühlt nicht mal mehr die Hälfte der Leute eine Maske getragen.
Aber das war schon so ein komisches Ding, das mit der Maskenpflicht auf der Mainbrücke, wie ich fand. Hielt und halte ich das Tragen einer FFP2-Maske grundsätzlich für sinnvoll, wenn man dem Coronavirus sein Pseudoleben schwer machen will, habe ich die Maskenpflicht auf der Alten Mainbrücke nie so richtig verstanden.
Es gibt in Würzburg kaum luftigere und zugigere Orte als die Mainbrücke. Natürlich könnte man sich dort auch anstecken, aber das gilt auch für den Rest der Stadt, für den aber keine Maskenpflicht bestand. Ich habe in der Aufforderung, auf der Brücke eine Maske zu tragen, ein symbolhaftes Zeichen der Stadt gesehen. Mit der Maskenpflicht an einem der sonst frequentiertesten Orte Würzburgs, auf der für seine leicht spiesbürgerliche Chilligkeit weit über die Region bekannte Brücke, schien mir die Stadt sagen wollen — Obacht, Ausnahmezustand, wir haben eine Pandemie, jetzt müssen wir alle auf ein paar schöne Sachen verzichten. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass die Stadtverwaltung die Maskenpflicht so lange aufrechterhalten hat.
Jetzt darf man nur hoffen, dass nicht auch auf der Alten Mainbrücke alle durchdrehen, die Brücke proppevoll fluten — und sich auch — und kollektiv gruppenkuscheln. Man muss ja der Delta-Variante des Coroanvirus nicht auch noch den roten Teppich ausrollen.