Decken unter Strom

In den vergangenen Jahren habe ich mich nicht nur auf die Ukulele, sondern auch in das Abenteuer Elektronische Musik mit Synthesizern gestürzt. Darum war ich damals auch schnell Feuer und Flamme als ich las, dass „Ströme“ zum Kulturpicknick kommt. Die Münchner Elekro-Band macht Musik mit modularen Synthesizern, wo noch richtig Kabel zwischen Oszilatoren, Filtern, Sequenzern und vielem anderen Bauteilen der Elektortechnik gezogen werden, um den passenden Sound, den passenden Beat, den passenden Ton zu erzeugen.

Die Instrumente des Abends – die Firma Doepfer wird sich freuen.

Ich fragte ja im Podcast, ob mich jemand zum Konzert begleiten wolle, niemand hatte aber Lust oder Zeit. So hatte ich mich schon auf einen Abend alleine auf meinem Stuhl im Festungsgraben eingestellt. Aber vor dem Eingang traf ich auch einen ebenso einsamen Matthias Braun mit einer Decke, dann noch zwei Leute und wird durfen sogar alle vier auf eine Decke. So war mein Konzertabend angenehmerweise gar nicht einsam.

Eine Decke für vier.

Was ich gar nicht wusste und Matthias mit erzählte — Ströme sind schon auf dem Umsonst & Draussen aufgetreten, das ging völlig an mir vorbei. Ich wusste ehrlich nicht genau, was da musikalisch so geboten wird. Und ebenso ehrlich: ich hatte es ein klein wenig anders erwartet. Ich dachte, da wird noch mehr am und mit dem Sound herumgespielt wird, wenn man schon die Mächtigkeit der modularen Soundsynthese auf der Bühne stehen hat. Am Anfang zeigten Mario Schönhofer und Tobias Weber diffizile Soundkonstrukte und am Ende des Konzert durften die Kabel nochmal glühen, die meiste Zeit hielten die beiden Musiker die Musik auf tanzbaren Level. Aber mir gefiel die Musik trotzdem und fand sie durchaus insprierend.

Ströme – man kennt ihre Rückeseiten.

Was natürlich viele Besuche nicht mehr auf den Decken und Stühlen sitzen lies. Und so kam es zu einer Dance-Party wie sie nur unter Coronabedingungen möglich ist. Man tanzte auf den Decken und vor den Stühlen, deren Bereich man ja ohne Maske nicht verlassen durfte. Das klappte ganz gut, Ingolf Stöcker vom Fachbereich Kultur musste nur selten ein paar Leute „einfangen“. Die Situation mit der Deckentanzerei war schon seltsam und schräg, aber irgendwie hatte es auch was.

Tanzen auf den Decken erlaubt.

Ein schöner Abend und für mich ein schöner Abschluss des gelungenen Kulturpicknicks. Danke an die Organisatoren und Danke an Matthias für die Gastfreundschaft auf der nagelneuen Decke.

 

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