Stramu auf dem Stuhl und mit Jazzchor

Am Sonntagnachmittag war ich beim Stramu. Naja, bei den Stramu Pflastertönen im Rathaushof. Ganz anders als ein herkömmliches Stramu — mit Sitzplätzen, bezahlten Eintrittskarten und so –, aber trotzdem sehr schön.

Auf der Bühne stand der Würzburger Jazzchor. Den kannte ich, hatte ihn in der Vergangenenkeit aber sehr selten gehört. Und die hatten so richtig Bock auf den Auftritt, der erste seit über eineinhalb Jahren. Keine Ahnung, ob der A-cappella-Chor die Corona-Zwangspause für exzessive Proben verwendet hat — soweit erlaubt, natürlich. Denn für mich klangen die Lieder nach einem richtig hohen Niveau, da saß jeder Ton bei jeder Sängerin und bei jedem Sänger. Und ich saß auf dem Stuhl und mit offenem Mund davor. Vor 25 Jahren habe ich auch in einem Chor gesungen, da klang das etwas anders.

Lustig war das Konzert auch ein bisschen.

Der Jazzchor sang und beatboxte sich eine kurzweilige Stunde lang quer durch Pop und Klassik, lustig und ernst. Vor vollem, aber nicht ganz ausverkauftem Haus und Hof. Dafür waren alle vor, hinter und auf der Bühne richtig gut gelaunt.

So konnte ich musikalisch nicht über den späten Nachmittag meckern. Klar, ein wirkliches Straßenmusikfestival wäre schöner gewesen als die Pflastertöne, mit mehr Trubel, Stimmung und Ausgelassenheit. Aber so konnte ich wenigstens gut sehen und hören.

Ein bisschen traurig machte mich die Erkenntnis an diesem Tag, dass es das vermutlich mit der Open-Air-Konzert-Saison in diesem Jahr in Würzburg war, zumindest wüsste ich nicht, was noch kommen sollte. Außer im besten Fall Adventssingen auf dem Weihnachtsmarkt. Das Stadtfest 2021 ist ja abgesagt worden. Es war zwar nach wie vor eine seltsame Freiluft-Saison. Aber nicht unbedingt eine schlechte und es ist doch ein wenig schade, dass sie vorbei ist. Mal sehen, ob ich schon bereit für Konzerte auf kleinen Innenbühnen bin. Und ob die Bühne dafür bereit sind.

Der Jazzchor bei den Stramu Pflastertönen.
Der Jazzchor bei den Stramu Pflastertönen.

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