Endlich abends mal wieder auf dem Sofa herumlümmeln oder tagsüber mit zauberhafter Begleitung spazieren gehen — die 4. Wuerzburg Web Week ist vorbei. Ich weiß nicht, wie es euch erging, aber für mich war das ein wilder Ritt mit einem extrem lustigem Ende, müde bin ich aber immer noch davon. Außer am Samstag der Web Week hatte ich mit jeden Tag mehrere Veranstaltungen reingezogen und manchen selbst veranstaltet.
Der Sonntagsausflug durchs Fediverse
Selbst ran durfte ich am Sonntag mit „Social Media ohne Facebook & Co“. Das war in sofern heftig für mich, als dass ich das ganze Wochenende von früh bis spät in andere Veranstaltungen einbezogen war und mich dann wenig auf den Vortrag vorbereiten konnte. Aber dann lief es doch ganz gut, so weit ich es gesehen habe, waren in der Spitze 16 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Videokonferenz. (Nebenbei: Senfcall.de hat das selbst mit Videokameras an locker und datensparsam ausgehalten)
Ich habe versucht zu erklären, was das Fediverse ist und wie die föderierten sozialen Netzwerke prinzipiell funktionieren, welche Netze es schon gibt, welchen kommerziellen sozialen Netzwerken die ähneln, was Vorteile, aber auch Nachteile sind. Das PDF zum Vortrag könnt ihr euch herunterladen. Und ein kleiner Erfolg war die Session auch — kurz danach gab es zwei Accounts mehr im Fediverse. 🙂
Treffen sich drei Podcaster …
Über den Erfolg meiner zweiten Veranstaltung bin ich mir selbst noch nicht im Klaren. Am Mittwochabend wollte ich ein Treffen für Würzburger Podcasterinnen und Podcaster veranstalten. Ich habe per Mail mal ein paar Leute, die Podcasts machen, zur Terminfindung eingeladen. Die Rückmeldung in Noodel oder per Mail waren für diese sehr kleine Zielgruppe nicht schlecht. Am Ende saß ich allerdings nur mit Michael und Stefan von „Andreas & Umberto“ auf dem Sofa und Sessel im Chambinzky. Was heißt hier „nur“? Wir hatten großen Spaß (ok, ich weiß es sicher nur von mir!), haben gequatscht — auch über Podcasts — und uns über den Besuch von Ute Mündlein gefreut. Das Treffen hat es sogar in die Folge 46 von Andreas & Umberto geschafft.
Hellcow, Ralf und der Vogel beim Podcaster-Treffen im Chambinzky. Und Danke an Hellcow für das Foto.
So schön und lustig der Abend wirklich war — der Austausch unter Podcastern wäre vielfältiger gewesen, wären mehr Podcaster gekommen, von Podcasterinnen gar nicht zu reden. Aber drei hatten sich im Vorfeld für den Abend entschuldigt, so dass ich noch Hoffnung habe, bei einer Wiederholung — ich bin hartnäckig — ein paar mehr Menschen zu treffen, die man sonst nur vom Hören kennt.
Montag bis Freitag hatte ich Web Week rund um die Uhr. Tagsüber habe ich gearbeitet, ich durfte aber auch etliche Veranstaltungen als Fortbildung besuchen — ein Tipp für alle Arbeitgeber für kommendes Jahr. Meist ging es nach der Arbeit gleich weiter.
Jetzt bin ich schlauer unter anderem in Sachen Photogrammetrie, europäische Cloud-Pläne, App-Entwicklung und -Planung, Open-Data — am Wochenende ist ein Hackathon in der Open-Data-Partnerstadt St. Gallen –, digitale Lokalpolitik und Bürgerbeteiligung, Wissenschaftskommunikation, Bitcoins und Blockchains. Ich habe viele lieben Menschen durch die Webcam zugewunken, interessante Menschen vor Ort kennengelernt ebenso wie viele verschiedene Videokonferenz-Plattformen.
Wir waren Einhörner
Der Kracher der Woche war — wie könnte es anders sein — die absurde Gute-Laune-Veranstaltung von Computy. Flo und sein Team haben mit dem „Stall der Einhörner“ für ein furioses Ende der Web Week gesorgt. „Höhle der Löwen“ trifft Monty Python in einem Irrenhaus, mit dem sagenumwobenen Marcus Alleze als Master of the Show. Und vielleicht sollte ich mir mal die Domain oxymomometer.de sichern.
Die große Wuerzburg Web Week – ein lohnender Kraftakt
Rund 2500 Menschen haben die etwa 200 Veranstaltungen der Wuerzburg Web Week besucht, die zu gut zwei Drittel online durchgeführt wurde. Ich muss gestehen — im Vorfeld hatte ich mit deutlich weniger Veranstaltungen und Besuchern gerechnet. So bin ich als freiwilliges Mitglied des Orgateams zufrieden mit der Web Week. Aber ich habe auch die andere Seite des Erfolgs gemerkt — das Ding ist mittlerweile wirklich groß geworden. So groß , dass die Vorbereitung eine Menge allen Beteiligten einen Menge Kraft und Energie abverlangt. Manchmal fast schon zu viel. Wenn wir im Team mal alle wieder zu Atem gekommen sind, müssen wir uns mal zusammensetzen und schauen, wie wir das im kommenden Jahr verbessern können.
Denn es muss eine WueWW 2022 geben. Das Festival der Digitalisierung ist nicht nur groß geworden, sondern auch wichtig. Es gibt viel zu reden über Digitalisierung. Viel zu zeigen. Viel zu lernen. Viel zu diskutieren. Viel zu überlegen. Und viel Spaß zu haben. Und darauf freue ich mich schon.