Parkplatzschatz

Gestern morgen bin ich nichtsahnend mit dem Fahrrad zu Arbeit am Kardinal-Döpfner-Platz gefahren. Alles wie immer. Um so überraschter war ich, als ich mittags auf dem Weg zu einem Sonntagplatz auf den Platz komme und dort drei große Fahrradständer sehe — Fahrradabstellanlagen heißen die offiziell, glaube ich –, dort wo vorher vier Parkplätze für Autos waren.

Ein weniges seltsamer Ort für Fahrradparkplätze, etwas ab von Schuss. Aber gut, Abstellplätze für Fahrräder sind in Würzburg immer sinnvoll, besser als dass die Räder mitten auf Gehwegen abgestellt werden, wo dann Menschen mit Sehbehinderung darüber stolpern. Denn dafür haben wir ja schon die E-Scooter.

Der neue Fahrradparkplatz am Kardinal-Döpfner-Platz.

Das Ganze mit den Fahrradständern sah mittags noch sehr unfertig aus, zwei der Metallständer standen noch nebeneinander, zwei Pylonen machten da auch müde und unmotiviert Mittagspause.

So richtig toll wurde es dann aber am späten Nachmittag, als ich nach der Arbeit dort nochmal vorbei kam. Die drei Ständer waren inzwischen mit größerem Abstand aufgestellt. Und dick dazwischen: ein geparktes Auto und ein Motorrad. Da missgönnt die Verbrennerfraktion wohl den Radlern den neuen Parkraum. So ein Parkplatz auf dem Kardinal-Döpfner-Platz ist aber auch wirklich ein kostbarer Schatz — in Spuckweite zur Marktgarage. Den gibt man nicht so einfach her an solche dahergestrampelten Benzinsteuerhinterzieher.

Und schon sind zwei Fahrradständer teilweise zugeparkt.

Um fair zu sein: Dort sind keine Schilder aufgestellt, dass man mit dem Auto oder Moped nicht parken darf und die alte Parkfläche ist auch eingezeichnet. „Wenn’s nicht verboten ist, ist es wohl erlaubt“, war vielleicht die Denke, egal ob man damit als Autofahrer acht anderen Verkehrsteilnehmern die Parkmöglichkeit nimmt. Hauptsache, man selbst hat kann sein Auto abstellen.

Ich bin gespannt, ob der Kampf der Verkehrsmittel am Kardinal-Döpfner-Platz weitergeht. Zumindest heute früh hatte wieder ein Auto einen kompletten Fahrradständer zugeparkt. Vielleicht helfen ja Schilder. Vielleicht aber auch nicht. Vielleicht hat die Stadt diese Fahrradabstellanlagen nicht zum Abstellen von Fahrrädern dort hin gestellt, sondern als metallene Parkmarkierungen für SUVs. Die würde da gerade so dazwischen passen.

2 Gedanken zu „Parkplatzschatz“

  1. Nicht dass alle Fahrradfahrer Engel wären. Aber die Dreistigkeit oder Gleichgültigkeit oder beinahe schon der Hass, mit der manche(!!!) Autofahrer gegen alles vorgehen was mit Fahrrad zu tun hat, macht mich oft sprachlos. Und ich bin auch Autofahrer.

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