Geblogstag: Kein Blondes Haar mehr

Am Pfingstmontag ist das Würzblog 17 Jahre alt geworden. Diesmal habe ich den Jubeltag mal wieder in aller Öffentlichkeit gefeiert. Allerdings auch wieder in kleiner Besetzung. Zwar grätschten mir diesmal keine Corona-Kontaktbeschränkungen dazwischen, dafür aber die Pfingstferien und das lange Wochenende. Ein paar Gäste wäre doch gerne gekommen, waren aber verreist.

Ganz alleine war ich aber doch nicht auf dem Weindorf. Moggadogge, die treueste aller Bloggerseelen und trinkfeste und einsame Begleiterin der beiden vorherigen Corona-Geblogstage war dabei und Herr Raupach nebst wundervoller Begleitung als Abgesandter der Blogleserschaft. Damit waren viel mehr Menschen beim Geblogstag als in den letzten zwei Jahren.
Ich war ein wenig platt vom Ausflug am Nachmittag und wollte gar nicht so lange bleiben. Am Ende ging es doch etliche lustige Schoppen lang. 😀

Mit gut 90 Beiträgen innerhalb eines Jahres schwächelt das Blog etwas, aber es gab noch viel dürftigere Zeiten. 24,4 Gigabyte ist das komplette Backup des Würzblog groß — als Zip gepackt. Mit dem Backup probiere ich gerade verschiedene Alternative zu WordPress — Ghost, Hugo, etc — aus, denn die Blogsoftware taugt mir immer weniger und ich würde gerne das System wechseln. Was aber ob der schieren Größe des Blogs gar nicht so einfach ist. Mal sehen, wo es technisch mit dem Blog hingeht und ob sich zum 18. Geblogstag WordPress und das Würzblog sich getrennte haben.

Spaß macht mir das Bloggen nach wie vor. Aber andere Interessen — beispielsweise Ukulele und Synthesizer lernen und spielen — und andere Projekte — der Würzblog-Podcast und auch die freien sozialen Netzwerke — gehen von der Blogzeit ab. Auch wenn ich im Grunde mehr Bloggen würde und mehr als genug Themen hätte, möchte ich mich da nicht unter Druck setzen. Wenn ich Zeit und Lust habe, blogge ich. Wenn nicht, dann nicht. Mit dem Podcasten halte ich es genauso.

Reichweite ist beim Würzblog überhaupt kein Thema mehr, noch viel weniger, als dass ich mich im vergangenen Jahr im Grunde komplett von Facebook, Twitter und Instagram verabschiedet habe. Diese Accounts werden im besten Fall nur noch passiv durch Weiterleitungen aus anderen Netzwerken genutzt. Das hat sich aber natürlich massiv in den Zugriffszahlen bemerkbar gemacht. Sind Blogs für viele ohnehin nicht mehr so sexy heutzutage, um so weniger ist es ein Blog, das auf den großen kommerziellen Plattformen nicht auftaucht. Auf meinem Todo-Zettel steht aber eine kleine Artikelserie, wie man konkret das Internet alternativ nutzen kann. Das habe ich zumindest schon ein paar Leuten versprochen, die mich mal angesprochen haben. Denn das geht überraschend gut, man muss nur etwas aktiver sein und auch ein paar fast vergessene IT-Kulturtechniken wieder nutzen.

Wobei ich dann doch immer wieder erstaunt bin, wie oft ich von ganz unterschiedlichen — und teilweise mir unbekannten — Menschen in Würzburg auf manchen Blogbeiträge und Podcasts angesprochen werde. Und kommentiert wird ja auch hin und wieder. Was mich alles sehr freut!

Danke für’s Einschalten! 😉

12 Gedanken zu „Geblogstag: Kein Blondes Haar mehr“

    • Ich wollte doch mehr schreiben…

      Wie zum Beispiel deine Erfahrung zum Thema Bubble ist nachdem es keinen Algorithmus gibt, der einem auch mal was anderes oder verwandtes in die Timeline spült. Sich immer nur mit Leuten zu umgeben, die der gleichen Meinung sind bzw. die eigene Meinung bestätigen soll ja auf Dauer eher ungesund sein 😉
      Auch die Admin-Seite wäre mal interessant. Da waren auch ein paar Gruseldinger dabei, die ich 2022 so eigentlich nicht mehr okay finde (Unverschlüsselte DMs, die der Admin mitlesen kann? Wenn Admin A und Admin B sich krachen und ihre Instanzen nicht mehr vernetzen hat der Nutzer Pech gehabt?)

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      • Thema Bubble: Ohne Algorithmus ist es im Fediverse so wie im echten Leben (oder wie im Netz vor Facebook, du erinnerst dich?). Umgib dich mit interessanten Leuten, dann wird dir Interessantes und Unerwartetes passieren. Und du musst einfach selbst aktiv werden. Ich bin ganz sicher nicht mit meiner gesamten Mastodon-Timeline immer einer Meinung. 😀
        Ich fühle mich im Grunde sogar besser als vorher, da der Informationsfluss sehr klar ist. Und ich weiß, dass auch das Fediverse mich nicht allumfassend informiert. Aber es gaukelt es mir auch nicht vor. 🙂

        Thema Direct Messages: Ist nach wie vor so und ist bekannt. Darum steht ja auch über jedem Post an nur einen anderen Account (also eine DM) „Beiträge auf Mastodon sind nicht Ende-zu-Ende-verschlüsselt. Teile keine sensiblen Informationen über Mastodon“. Und das sollte man auch ernst nehmen. Mastodon-DMs nicht nicht sicher.

        Und wenn sich Instanzen „verkrachen“ (passiert nicht oft, aber passiert): Es ist eben ein föderiertes Netzwerk. Du kannst deine Account zu einer anderen Instanz umziehen. Follower nimmst du mit, nur die Beiträge bleiben auf der alten Instanz.

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  1. Glückwünsche zum Bloggeburtstag, ein „weiter so“ auch von uns! ^^

    Ich kann mir vorstellen, dass du deiner Zeit (mal wieder) voraus bist. Wir sind ja eh nie bei Facebook & Co gewesen. Bei unserem Großen (15) ist im Freundeskreis aber nicht mal Instagram (mehr) interessant, die verstehen den Zusammenhang zwischen der vielen Werbung dort und ihren persönlichen Daten viel besser als viele Erwachsene. Und darauf haben die keine Lust. Sie tauschen sich überwiegend über Signal aus, schauen manchmal Clips auf Youtube an und seine Nerd-Kumpels sind gerade voll auf Missky(?), das klingt so ähnlich wie das, was du beschreibst. ^^
    Vielleicht ist also das Würzblog mal wieder da, wo nie ein Mensch zuvor gewesen ist. Aber der Nachwuchs macht sich schon auf den Weg. ^^

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  2. Eigentlich wollte ich gestern auch vorbei kommen. Saß um 18 Uhr dann jedoch (spontan) noch im Glashaus, hmmja …

    Heißt zwar „Wein auf Bier, das rat ich dir“ … aber habe ich dann doch nicht gefühlt 🙂

    Spannend, dass du WordPress den Rücken kehren magst. All-in-Fediverse mit Podcast auf Funkwhale und Blogposts in WriteFreely 😏 … wobei dann sind die Deep Links auf jeden Fall kaputt, falls du darauf achten magst.

    Selbst hatte ich nur mal mit Jekyll (aka Github Pages) gespielt…

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    • Dass man das Glashaus nicht so einfach verlässt, kann ich verstehen. 🙂

      WriteFreely ist mir fast schon zu minimalistisch, wobei ich die native Fediverse-Integration interessant finde. Und obwohl ich Funkwhale selbst nutze (https://open.audio/@herrthees/), finde ich es noch recht sperrig und für Podcasts nicht so geeignet. Für meine Podcasts habe ich Castopod im Auge, wo mich vom Wechsel eigentlich nur noch die nicht so gut funktionieren Importfunktion abhält. 🙂

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