Die Erntezeit auf meinem Balkon ist fast vorüber. Aber mit einem Blick über meinem Balkonrand hinaus gibt es noch so manches zu ernten. Denn ich bin ein Teil von Würzburg, Würzburg ist ein Teil von mir und somit sind die städtischen Streuobstwiesen auch meine Streuobstwiesen. Und zu einer bin ich heute mal hingefahren.
Und das darf ich auch. Was auf den ausgewiesenen Streuobst-Flächen der Stadt wächst, darf von den Bürgerinnen und Bürgern einfach geerntet werden. Ausnahmen sind ein paar extra gekennzeichnete Biotop-Bäume. Da kann ich es kaum verstehen, dass andere am selben Tag nicht weit weg lieber Nüsse von privaten Bäumen klauen.
Ich habe mich in der Lehnleite — zumindest in einem kleinen Teil des recht großen Areals — umgesehen, was es noch zu ernten gibt. Im Sinn hatte ich eher Äpfel, aber da war ich wohl Wochen zu spät. Auf dem Boden war ein einziger Apfel zu finden, nicht mal zermatschte. An den Walnussbäumen hingen keine Nüsse mehr, da wurde schon ordentlich geerntet.
Aber Boden unter den Nussbäumen langen noch Reste. Eigentlich eher die Reste der Reste der Reste, viele in den Boden gedrückt. Das Sammeln war etwas mühsam, aber letztlich kamen gut eineinhalb Kilo an Walnüssen zusammen — inklusive Schale. Darüber habe ich mich dann doch gefreut. Die Nüsse trockne ich jetzt, dann werde ich die ersten knacken. Hmmmmmm!
Ach ja, schon auf dem Heimweg geschah dann doch noch ein Wunder — ich habe tatsächlich einen Apfel gefunden. Den esse ich morgen! Und nächstes Jahr gehe ich vielleicht ein wenig früher im Jahr zu den Streuobstwiesen.