Am Donnerstag war für mich wieder die Festwoche von Hermkes Romanboutique angesagt.Am Nachmittag konnte ich leider nicht, was schade war, da ich Podcast-Kollege Philipp gern kennengelernt hätte.
Aber abends ging es bei mir und ich nutzte die Gelegenheit, den Promi der Festwoche anzuschauen, den auch meine Mutter kennen könnte – Denis Scheck . (Ich hab sie dann gefragt: sie kannte ihn nicht).
Denis ist nicht ein x-beliebiger Typ, den die Romanboutique-Buben eingeladen haben, weil er halt eine Literatursendung im Fernsehen hat. Nein, Denis wurden eingeladen, weil der eine langjährigen Verbindung zu Hermke Eibach hat, dem namensgebenden Gründer der Romanboutique.
Und das wohl schon bevor Hermke vor 42 Jahren die Tür zur Buchhandlung zum ersten Mal aufgeschlossen hatte.
Denis Scheck war damals – und alle paar Jahre heute noch, wie er sagte – ein leidenschaftlicher Science-Fiction und Fantasyleser. Und so hatte er als junger Kerl und Schwabe aus dem Stuttgarter Raum Kontakt zu einem ebensolchen Enthusiasten in Würzburg aufgenommen, auch wenn der einige Jahre älter war als er.
So war Scheck hin und wieder zu Besuch in Würzburg. Und schwärmt noch heute von dem Schinken in Brotteig, den er damals in einer Häckerwirtschaft gegessen hatte und erinnert sich eher leidvoll an das griechische Restaurant, in das ihn Hermkes geschleppt hatte.
Denn Denis Scheck mag Essen. Das war das Hauptthema des Abends und was mir bis dahin nicht klar war — er ist nicht nur Literaturkritiker, sondern auch Gastrokritiker. Und zum Thema Essen hat er auch das Buch „Schecks kulinarischer Kompass“ geschrieben, aus dem er an dem besagten Donnestagabend vorlas.
Mir bereitete die Lesung großes Vergnügen. Denis Scheck ist ein wahnsinnig unterhaltsamer Mensch, der zwischen den Leseteilen interessante und witzige Anekdoten aus seinem Leben zum Besten gab.
Ich fand es ein wenig schade, dass doch relativ wenig Leute zu der Lesung kamen. Der nicht unbedingt riesige Saal in der AMV war nur halb gefüllt, ich schätze mal um die 50 Zuschauerinnen und Zuschauer waren da. Woran das lag, weiß ich nicht. Sollte Denis Scheck schon allein durch seine Sendung „Druckfrisch“ etliche Fans in Würzburg und Umgebung haben. Und warum die nicht die Chance nutzten, ihn gut gelaunt und mit freiem Eintritt zu sehen, verstehe ich nicht ganz.
Beim Signieren nach der Lesung gab es eine lange und langsame Schlange, da Denis Scheck mit fast jedem noch ein kleines Pläuschchen hielt. Mit meiner Begleitung und mir über die widerwärtige „Delikatesse“ Fettammer bzw. Ortolan (ich hab das Thema nicht angeschnitten). Über die Widerwärtigkeit waren wir uns alle einig, den Ortolan in die Widmung bekam der Vegetarier in Buch gekritzelt, also ich. Danke.