Residenzlaufen aus dem Jammertal

Ich habe mich für den Residenzlauf in Würzburg angemeldet. „Was?“, denken sich regelmäßige Leserinnen und Leser, „hat er sein PostCovid überwunden? Das ist ja toll!“ Ja, das wäre toll, aber so ist es nicht.

Und trotzdem habe ich mich für den Fit-&-Fun-Lauf angemeldet. Fünf Kilometer. Zweimal um die Residenz. Mit Zeitmessung. In maximal 50 Minuten — dann fängt der nächste Lauf an.

Hatte ich im vergangenen Jahr aus mangelnder Erfahrung –und im Nachhinein völlig unbegründet — Schiss, dass ich die Strecke nicht in dem vorgegebenen Zeitfenster schaffe, so kommt in diesem Jahr die Schiss von der Sorge, dass mein PostCovid mich dermaßen ausbremst, dass ich das Ziel nach fünf Kilometer nicht rechtzeitig nach spätestens 50 Minuten erreiche.

Aber ich habe beschlossen, ich brauche und will ein Ziel. Ich möchte die fünf Kilometer schaffen, und wenn ich nur langsam gehen kann und mit einer Zeit von 49 Minuten und 59 Sekunden erschöpft ins Ziel torkle. Und wenn ich an der Zeit scheitere, dann ist das so. Was gut sein kann. Aber ich habe es zumindest versucht.

In den vergangenen Wochen bin ich ziemlich oft zügig gegangen. Gehen, nicht Laufen. Also mit immer einem Fuß am Boden. Und da war meine Bestzeit für fünf Kilometer gut 46 Minuten. Knappe Aussichten also für den Residenzlauf. In zwei, drei Wochen will ich mal versuchen zu Laufen. Mal sehen, wie weit ich damit komme, bevor die PostCovid-Bremse zuschlägt.

Ja, ich gebe zu, ich will das Ganze erzwingen. „Mind over matter“, Geist über Materie, oder besser: Geist über Gebrechen. Keine Ahnung, ob das klug ist, aber nach einem halben Jahr PostCovid hab ich mal die Faxen dick.

Falls sich jemand beim Residenzlauf meiner bisherigen Ein-Mensch-Laufen-aus-dem-Jammertal-Gruppe anschließen möchte, herzlich gerne.

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