Baustelle Innenstadt

Offensichtlich wird es in diesem Jahr gute Tradition, die Straßenbahn durch Würzburgs Innenstadt in den Ferien durch Schienenersatzverkehr — kurz: SEV, unter uns Sterblichen besser bekannt als: Busse — zu ersetzen. Wie auch schon zu Ostern wird in den Pfingstferien an den Straßenbahnschienen in der Domstraße und Augustinerstraße gebaut.

Die Bauarbeiten an den Straßenbahnschienen von der Domstraße aus gesehen.

Klar, toll für den Flair der Innenstadt ist das gerade nicht. Das Flanieren dort macht während den Arbeitszeiten keinen Spaß. Aber was will man machen, einen Zeitpunkt, an dem der Austausch der Straßenbahnschienen niemanden stören würden, gibt es nicht. Außerhalb der Ferien wäre es auch nichts, die Schülerinnen und Schüler mit den Bussen — sorry: mit dem SEV — hin- und her zu transportieren wäre auch nicht witzig. Also heißt es Zähne zusammenbeißen und hoffen, dass die Bauarbeiten pünktlich zum 11. Juni fertig sind.

Die Bauarbeiten an den Straßenbahnschienen von der Augustinerstraße aus gesehen.

Besonders doof ist das natürlich für die Cafés und Geschäfte dort, die voll den Baulärm abbekommen. Das D.O.C. beispielsweise hat seine Außenbestuhlung zum Teil in die Dompassage verlegt. Aber einer der wenige Standortvorteile hat sich dort nachts gezeigt: Als neue Schienen mit einem Schwertransporter angeliefert wurden, saßen hinter den Scheiben des D.O.C. Schaulustige, die die Aktion bei einem Café oder Prosecco beobachteten.

Mal wieder fahren in den Ferien in der Innenstadt von Würzburg keine Straßenbahnen - die Schienen werden ausgetauscht. Muss leider sein, mit ein paar Vorteilen und vielen Nachteilen.
Samstagnacht wurden Schienen zur Baustelle transportiert.

Der Grüne Markt, der wegen des Weindorfs ja eigentlich an den Vierröhrenbrunnen ausgewichen wäre, ist jetzt in die Eichhornstraße umgezogen.

Der grüne Markt ist vorübergehend in der Eichhornstraße zu finden.

In der Eichhornstraße sieht es eigentlich ganz cool aus, wie ich finde, mit den Marktständen so in einer langen Reihe und den Geschäften gleich links und rechts daneben. Aber eine der Marktfrauen hat von einem großen Nachteil des Standorts gesprochen — der Anlieferung am Morgen. In der Eichhornstraße es es jetzt einfach sehr eng für die Transporter, da ging das am riesengroßen Marktplatz und am immer noch deutlich großzügigerem Vierröhrenbrunnen viel stressfreier. Und die Marktleute konnten auch zwischendurch mit dem Lkw was holen oder liefern, das wird nun erheblich schwieriger.

Für mich als Kunde ist das Obst- und Gemüsekaufen dort aber viel schöner als am lauten Vierröhenbrunnen, wo aber doch ein Spargelstand nach wie vor ausharrt. Vielleicht verkaufen sie dort mit Ohrenschützern.

In zwei Wochen ist der Spuk in der Innenstadt ja eh vorbei, sofern alles nach Plan läuft. Dann kann der ÖPNV wieder auf Schienen durch Würzburg fahren und die Marktleute sind wieder auf ihrem Platz, am Marktplatz. Und was in den Sommerferien passieren wird, das warte ich einfach mal ab.

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