Progressiv rumgesponnen

Am Sonntag habe ich mich tatsächlich aufgerafft und bin ins Immerhin zu Charly „Freakshow“ Heidenreichs Mini-Festival „Nachmittag der Spinner“. Zwar habe ich mich mit dem Laufen zu Posthalle fast ein wenig übernommen und ein bisschen nass geworden bin ich doch dazu. Aber nach mehreren Kaffees und einer Weinschorle aus einem Totenkopfglas — nach Sascha Lobos Blumenvase das zweitkomischste Gefäß, aus dem ich bisher Wein getrunken habe — ging es wieder und zu Panzerballett war ich wieder einigermaßen fit.

Das Konzert war super! Die Fünf hauten in die Saiten, Trommel und — naja, was man mit einem Saxophon halt so macht –, dass es mir nur so eine Freude war. Um das Publikum schon mal in eine dezent vorweihnachtliche Stimmung zu versetzen, spielten sie einige verkrasste Weihnachtslieder ihres Albums „X-Mas Death Jazz“ und zum Teil Evergreens von Panzerballett, wie Jan Zehrfeld es nannte. Ich habe die Band insgesamt vermutlich schon fünf- oder sechsmal live gehört und es ist jedes Mal ein Erlebnis, so eine perfekt schräge und krasse Musik auf so hohem Niveau abgeliefert zu bekommen. Extra-Kudus von mir an Rafael Trujillo, den ich das erste Mal in der Formation gesehen habe. Was für ein irrer, schneller und präziser Gitarrist.

Nach einer langen Umbaupause, die ich aber ganz gemütlich mit Kaffee und Plaudereien überbrückte, ging es mit Progosaurus weiter. Das recht frische Projekt aus Mittelfranken hatte die deutlich jüngeren Musiker als Panzerballett — die kommendes Jahr ihr 20-Jähriges haben, für Prog-Rock-Jazz-Metal aber eigentlich immer noch jung sind -, waren aber nicht weniger spielfreudig. Da ging es auf der Bühne echt rund, auf die Jungs muss ich mal ein Auge und ein Ort haben. Nach fünf Songs fiel für mich aber leider der Vorhang, ich war dann zu platt und noch länger durchzuhalten wäre nur ein Gequäle gewesen.

Noch ein kurzer Clip von „Es kommt bald“ (ein verkrasstes „Leise rieselt der Schnee“), leider akustisch nicht so toll, das hat mein Fairphone nicht gepackt. Wer es „in gut“ hören will, soll sich das Album kaufen (passt wundervoll in die kommende stade Zeit)

Toller Sonntagnachmittag, Danke an Charly Heidenreich und all seine helfende Hände dafür!

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