Der Dienstag war in Sachen WueWW bei mir deutlich voller — aber alles in Form von Videokonferenzen. Früh ging es darum, was gute Webseiten ausmacht — mit deutlichem Schwerpunkt auf Suchmaschinenoptimierung, was nicht mein üblicher Fokus ist.
Dann wurde es recht interessant für mich — Smart City Haßfurt berichtet von ihrem Projekt der Pegelmessung des Mains und an kleinen Nebengewässern mit mehreren Sensoren. Klingt spannend und ich habe das Gefühl, dass in Haßfurt in Sachen Smart City bei kleinerem Team mehr geht und mehr Feuer dahinter ist. Klar sind die Brötchen, die da gebacken werden, kleiner als hier in Würzburg. Aber vielleicht werden sie um so knackiger. Ich habe weiter ein Auge darauf. Würzburg ist mainabwärts von Hassfurt — da könnten deren Pegeldaten hier durchaus interessant sein.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich bei der Web Week das heiße Thema Künstliche Intelligenz großzügig umschifft. Das änderte sich an diesem Nachmittag, als Arnulf Koch von K&K-Software online mal aus dem internen KI-Nähkästchen plauderte. Einfach um mal ein Gespür für die Technik, deren Möglichkeiten und Beschränkungen zu bekommen, haben sie ihr Zeiterfassungssystem mit ChatGPT gekoppelt und automatisch Beschreibungen für Einträge in die Zeiterfassung erstellen lassen (Wenn ich es recht verstanden habe). Arnulf Koch hat durchaus differenziert, sachlich und kritisch über den KI-Einsatz in der Firma berichtet. Sehr interessanter Einblick und viel uneigennützig geteiltes Wissen, ohne auf dicke Hose zu machen — voll im Geiste der WueWW. Top!
Den Web-Week-Dienstag beendete ich bei Walter Lang von der Internetseelsorge und seiner Vorstellung der Netzgemeinde da-zwischen. Ich fand es recht interessant, wie spirituelle Angebote im Netz für ein paar tausend Leute offensichtlich recht gut funktionieren können, wie experimentell einige katholische Bistümer und eine evangelische Landeskirche einfach mal spirituelle Dinge digital ausprobieren und pragmatisch angehen. Vielleicht gerade auch, weil sie ein bisschen unter dem „institutionellen“ Radar fliegen.
Interessanter Vortrag zu einem Aspekt des Lebens im Netz, der vielleicht manchmal unter den Tisch fällt. Darum schade, dass es außer mit nur zwei weitere Teilnehmerinnen gab. Aber als gäbe es einen Gott: ausgerechnet die beiden waren Forscherinnen am Mensch-Computer-Institut der Uni Würzburg und beschäftigen sich mit solchen Themenfeldern. Und die Netzgemeinde und Internetseelsorge sind an wissenschaftlicher Begleitung interessiert. Arsch, Eimer, bitteschön! Quantität ist nicht Qualität.
Zu den einzelnen Artikeln der Wuerzburg Web Week 2023