Der Web-Week-Donnerstag, Licht im Tunnel. Ich war recht früh schon im Büro, um die Session „5×5=30: Digitales Storytelling“ mitzunehmen. In den vergangenen Tagen ging mein Plan auf, während der Arbeit Online-Veranstaltungen der WueWW zu verfolgen (natürlich vom Chef als Fortbildungszeit genehmigt). Doch an diesem Morgen gingen ein paar wirklich dringende Anrufe und Mails währenddessen ein, ich habe darum nicht alles von der 5×5-Session mitbekommen. Aber immerhin weiß ich nun, dass es eine Deutsche-Public-Relations-Gesellschaft gibt, eine Information, die sich bisher erfolgreich vor mir versteckt hatte.
Die vollgepackte und auf unterschiedlichste Weise stressige Woche machte mein PostCovid nicht gerade leichter. Und so konnte ich die Tränen noch zurückhalten, dass die Online-Veranstaltung mit dem schönen Titel „Online-Trainings *gähn*“ am späten Vormittag für mich entfiel. Nicht, dass die Session abgesagt wurde. Kurz vorher merkte ich erst, dass ich keine Zugangsdaten zu der Videokonferenz bekommen habe. Erst hatte ich sogar den Verdacht, dass ich vergessen hatte, mich anzumelden. Aber im „Gesendet“-Order meines Mailprogramms fand ich die Anmeldemail — auf die ich wohl nie eine Antwort bekommen hatte. Mysteriös, aber leider nicht unwillkommen. Durchatmen war angesagt.
Einen Abend in feiner Gesellschaft voller angeschwemmten Erinnerungstreibgut, Flashbacks, Nostalgie und Seemannsknoten im Hirn hatte ich dann bei „Mysterien der Komplexität“. Fabian Feitsch — Algorithmen-Admiral Feitsch, nicht zu verwechseln mit Code-Corsarin Feitsch, Sonja — führte uns mit praktischen Beispielen aus dem Piratenleben zu uralten Problemen der theoretischen Informatik.
Vom Traveling Salesman Problem — Problem des Handlungsreisenden, bei uns eher Problem der Piratenschiffe — führte uns der Weg zu den geheimnisvollen Runen P≟NP. Der Mensch, der deren Geheimnis lösen und deren Wahrheit aufdecken kann, erwartet unermesslicher Reichtum. Was vermutlich sogar wirklich stimmt. Fabian hat diese höchst komplexe Thematik in aller gebotener Kürze und Vereinfachung sehr anschaulich und unterhaltsam rübergebracht.
Dass die Veranstaltung in der Räumen der GeSi Software GmbH stattfand, war die andere interessante Komponente des Abends. Denn die Firma gehört Fabians Eltern, die sehr nette und sympathische Gastgeber waren. Und uns einen kleinen Einblick hinter die ebenso komplexe Welt der Sicherheitsdatenblätter und Gefahrstoffhinweisen gaben, wie man sie beispielsweise von den Rückseiten von Putzmittelflaschen kennt. Eine Welt, ebenfalls voller komplexer Mysterien, Schätzen, Helden und Schurken.
Ein mehrfach interessanter und unterhaltsamer Abend — dass hier zufällig wieder fast die gesamte Crew der Programmierhöhle vertreten war, muss eigentlich kaum erwähnt werden. Wir waren in der Woche so oft zusammen zu sehen, dass die Leute sich kaum verwunderte gewesen wären, hätten wir einen Postzug überfallen oder einen Ring zu einem feuerspuckenden Berg gebracht. Und ebenso selbstverständlich ist es, dass es Cantuccini gab. Das war aber ein Gag von Fabian. Ein guter.
Der Abend hat übrigens in der Nacht bei mir wirre und wilde Träume verursacht. %-)
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