Der verschollene Dadord

Als ich mich vor bald vier Jahren von den kommerziellen großen Social-Media-Plattformen Facebook, Instagram und Twitter in die freien sozialen Netzwerke verabschiedet habe, war mir klar, dass die Reichweite und Zugriffszahlen des Würzblogs in den Keller gehen werden. Und so kam es auch. Andersherum war ich zuversichtlich, dass mir nichts wirklich Wissenswertes entgehen würde. Und so kam es auch. Bis jetzt.

Wie ihr aus dem Würzblog vielleicht wisst, mag ich die lokale Amateur-Krimi-Spielfilmreihe „Dadord Würzburch„. Dass ein neuer Dadord-Film gedreht wird, habe ich damals mitbekommen, daran erinnere ich mich noch, auch wenn es lange her ist. Und dann war für mich Sendepause.

Bis ich vor ein paar Tagen auf der Webseite des Theaters am Neunerplatz war. Da entdeckte ich — recht klein zwischen all den großen Bildern der anderen Produktionen — das Dadord-Würzburch-Logo. Beim Klick darauf las ich, dass der neue Dadord „Todsünder“ Anfang Februar im Neunerplatz laufen wird.

Dann begann ich zu recherchieren. Auf der Webseite der Main-Post fand ich einen größeren Artikel vom November 2022 über die Dreharbeiten (€). Bei dem könnte es sein, dass der prominenter auf mainpost.de zu sehen war — ich bin reiner Online-Abonnent –, den ich allerdings damals nicht gesehen habe. Ebenfalls nicht gesehen habe ich die kleinen Artikel vom Abschluss der Dreharbeiten in diesem Sommer (€) und vom Beginn des Vorverkaufs Mitte Dezember (€). Aber das waren nur bearbeitete Pressemitteilungen, die sind vermutlich im Rauschen der Würzburger Lokalnachrichten für mich untergegangen.

Das Erschreckendere für mich war: Auf der Webseite des Dadord Würzburch war vom neuen Film „Todsünder“ nach dem Beginn der Dreharbeiten — im Jahr 2021, ihr erinnert euch? — nicht mehr erwähnt. Aber genau da hätte ich es mitbekommen, den RSS-Feed des Dadord-Blogs habe ich abonniert.

Natürlich habe ich keine Ahnung, ob Dadord Würzburch gerade bei Facebook, Instagram oder X — oder Digdog 😉 — durch die Decke geht und nur im Fediverse totgeschwiegen wird.

Was soll die ganze Geschichte jetzt? Was will Ralf uns damit sagen? Zwei Dinge.

1. Doch, durch meine Ablehnung der kommerzielle Sozialen Netzwerke verpasse ich durchaus Informationen, die mich durchaus interessieren könnten. Nämlich, wenn diese Informationen fast ausschließlich auf diesen geschlossenen Plattformen zu finden sind und ich die wenigen Ausnahmen schlicht und einfach verpasst habe. Vielleicht muss ich mal wieder meine Informations-Infrastruktur technisch erweitern. Aber ich sollte nicht mehr davon ausgehen, dass den Leuten eigene unabhängigen Webseiten als die Orte, sich im Netz zu präsentieren, noch irgendwie wichtig sind.

2. Der neue Dadord Würzburch läuft an! 🙂 Im Cineworld in Dettelbach von 13. Januar bis 6. Februar immer am Sonntag, Montag und Dienstag (Ausnahme: an diesem ersten Wochenende ist es Samstag statt Sonntag). Im schon erwähnten Theater an Neunerplatz läuft der „Todsünder“ am 1., 2. und 3. Februar. Und dann noch am 11. Februar im Movie in Marktheidenfeld. Das sind alle mit bekannten Termine. Und irgendeinen davon werde ich wohl wahrnehmen und sehen, wie es mit Axel Strick und Gerald Rabe weitergeht.

5 Gedanken zu „Der verschollene Dadord“

    • Und ich gebe zu – auf radiorimpar.de habe ich nicht geschaut. Aber auch deswegen nicht, weil ich weiß, dass ich den RSS-Feed der Seite abonniert habe – und da kam schon ewig nichts Neues mehr.

      Jetzt hab ich mir radiorimpar.de mal angeschaut und gemerkt: die Seite „Kelles Blog“ ist kein „übliches Blog“ (das es so natürlich auch nicht gibt), wo jeder Eintrag auf einen neuen Feed-Eintrag erzeugt, sondern einfach ein einziger langer Text, den du halt immer bearbeitest. Aber davon bekomme ich im RSS-Feed nix mit.

      So muss ich mir in den Kalender schreiben, dass ich alle Vierteljahr mal die Seite besuche. 🙂

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  1. Wir haben uns schon lange daran gewöhnt, dass wir also socialmedialose Menschen (selbst die Jungs sind bisher kaum drin, obwohl sie dürften) ganz viel nicht mitbekommen. Anfangs war es schade, mittlerweile haben wir resigniert und nehmen das hin. Verstehen tun wir es aber nicht, warum gerade Kulturschaffende auf abgeschlossene Plattformen setzen.
    Um so mehr freuen wir uns, dass das Würzblog wieder etwas Fahrt aufnimmt und wir darüber ein klein wenig mehr mitbekommen, was in der Stadt so los ist. 🙂

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