Der einen Krankheitsleid ist des anderen Sportfreud. Dadurch kam ich am Freitagabend in den Genuss, wieder neben Moggaddode in der Tectake-Area zu sitzen und für die Würzburg Baskets Klatschpappen zu verschleißen.
Frankenderby war angesagt, die Würzburg Baskets gegen die Bamberg Baskets. Den Vereinsnamen merkt man an, dass beiden Mannschaften große Sponsoren abgesprungen sind. Bamberg war ja mal eine der ganz Großen im deutschen Basketball. Das ist schon ein paar Jahre her, aber sie sind bestimmt noch ein ernstzunehmender Gegner und außerdem — Hey, Frankenderby, da legen noch beide Mannschaften noch eine Schippe drauf.
Und so hatte ich eine spannende Partie erwartet, in der sich eine Mannschaft — meine Hoffnungen lagen natürlich auf den Würzburgern — knapp durchsetzen wird. Aber es kam ganz anders. Bestimmt wegen mir.
Ihr erinnert euch? Vor Kurzem wurde der jahrzehntealte Fluch gebrochen, dass meine Anwesenheit in der Halle dafür sorgte, dass die Würzburger Basketballer verlieren. Und nun schlägt wohl das Pendel in die andere Richtung — wenn ich beim Spiel dabei bin, gewinnen die Würzburg Baskets. Immer höher und höher. Das war mir fast schon ein bisschen peinlich, dass die Würzburger schon nach wenigen Minuten punktemäßig uneinholbar davonzogen. Und der Endstand von 104 : 65 tut mir echt fast ein wenig leid, liebe Bamberger, das wollte ich nicht. Ich muss erst noch lernen, meine Kräfte zu kontrollieren.
Lustig war an diesem Spieltag, dass viele Besucher — und manche Besucherin und die meisten Kampfrichter — mit einer Vokuhila-Perücke in der Halle waren. Oder sich dort sogar einen Vokuhila scheiden ließen. Und das alles in Verehrung für den Würzburger Spieler Zac Seljaas, der so eine Frisur inklusive Schnauzbart hat. Nichts gegen Zac, aber ich habe das mit dem Vokuhila nicht gemacht. Ich war in den 80ern dabei und lernte aus der Geschichte.
Update: Der Bamberger Trainer wird das Spiel wohl so schnell auch nicht vergessen.