Das Ringparkfest, immer für eine Abwechslung gut. So wie am Freitag und Samstag.
Am Freitag bin ich mit meiner Mutter zum Ringparkfest gegangen, eine Premiere für die Neu-Würzburgerin. Und da war es wirklich schön da. Angenehme Temperaturen, trocken, gut besucht, aber nicht zu voll. Wir verbrachten eine gute Stunde an einem Tisch, relativ weit weg von der Musik — an den Tischen in der Nähe der Bühne, die ich gewohnheitsmäßig angesteuert habe, war es ihr dann doch etwas zu laut.
Und so lauschten wir aus der Ferne Moritz Eckert und später der Dennis Schütze Combo — mit Trompete, kannte ich so noch nicht, war aber ganz nett — und quatschten über alles Mögliche. Ein wirklich gemütlicher Mutter-und-Sohn-Abend unter den Bäumen, das Ringparkfest zeigte sich von der besten Seite.
Samstag. Am Nachmittag hatte es schon ordentlich geregnet. Und die Prognosen für den Abend waren je nach Wetterdienst vielfältig. Aber Ringparkfest-Enthusiasten bleiben da ganz gelassen. Und gehen einfach los. Und tatsächlich: als ich dann gegen 19 Uhr auf der Wiese angekommen bin, war ordentlich was los. Musikalisch hatte ich „Die Steine“ gerade verpasst, Markus Rill machte sich mit seinem Mit-Musiker seinen Auftritt bereit. Zu Beginn scherzte er noch, dass sie für gutes Wetter gebucht werden können, heute Vormittag bei einem Auftritt in Wertheim hätte es erst geregnet, sobald sie aufgehört hatten zu spielen.
Ich vermute, eine halbe Stunde später hat Markus sich gewünscht, den Scherz nie gemacht zu haben. Denn es fing erst zu regnen, dann zu schütten an. Musikpause! Da mussten erst mal die Technik und die Instrumente auf der Bühne vor dem Wasser geschützt werden. Und die Besucherinnen und Besucher des Fests schützten sich, indem sie Schirme aufspannte, Regenjacken überwarfen — oder nach Hause gingen. Erstaunlich viele blieben und trotzten dem Regen. Und manche sogar tanzten darin — wenn man eh nass ist, entspannt das ungemein.
Markus und sein Kollege zog sein Konzert durch, mit trockenem Kopf, aber nassen Füßen. Meine Freunde und ich stellten uns unter einem Baum unter, der aber nur wenige Minuten das Wasser abhielt. Es war fast wie eine Wiederholung des diesjährigen U&D-Freitags, ich war ganz schön nass, das Smartphone war kaum noch zu bedienen und ich hatte Sorge, dass mir die Fotokamera absäuft.
Doch dann hörte es tatsächlich wieder auf zu regnen. Gelegenheit, mal Wasser aus und Wein in das Glas zu gießen. Und den Platz unter dem Baum zu verlassen und näher an die Bühne zu rücken. Mein T-Shirt pappte an meinem Körper, zum Glück war der Abend noch relativ warm. Umbaupause für die Black Velvet Band. Die treten in letzter Zeit ja wieder öfter auf — auf dem Adalbero-Pfarrfest habe ich sie neulich erst gehört — und nähern sich ihrem 40. Bühnenjubiläum. In den 90ern mochte ich sie echt gern, dann waren sie mir zu allgegenwärtig und ich hatte genug von ihnen, dann wurde es ruhiger um sie und ich hatte sie jahrelang gar nicht mehr gehört und nun freue ich mich wieder auf die gereiften Männer des Würzburger Irish Folks.
Die durften noch im Trockenen anfangen, doch dann traf auch das harte meteorologische Schicksal auch sich — und das bisher sehr tapfere Publikum. Es regnete, es schüttete, die Luft schien nur noch aus Wasser zu bestehen. Meine zauberhafte Begleitung und ich wurde es nun doch zu viel und wir verließen den Ringpark, um durch strömende und überfluteten Straßen nach Haus zu eilen. Die Schuhe sind bis jetzt noch nie wieder trocken und man kann es kaum glauben, wie viel Wasser in einen Wuerzburg-Web-Week-Hoodie passt.
Ringparkfest, mit dir wird es nicht langweilig.