Faschingszug gestreift

Ich meide den Faschingszug in Würzburg ja meistens. Was auf so ziemlich alle Faschingsveranstaltungen zutrifft — wenige Ausnahmen bestätigen die Regeln. Und auch heute bin ich bei dem tollen Wetter lieber am Main spazieren gegangen.

Am Mainkai sind mir dann aber immer mehr Narren begegnet, die aus der Innenstadt kamen. Ich dachte, der Faschingszug ist schon vorbei und ich könnte vielleicht mal am Ende der Sanderstraße mal spitzen. Also bin ich durch die Gassen am Kult vorbeigegangen — und mitten im Narrentreiben gelandet. Da habe ich mich auch gar nicht lange aufgehalten — außer mit einem kleinen Plausch mit einer Freundin, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe — und hab mich an Schlümpfen, Bienen, Polizistinnen, Krankenschwestern, Footballspielern, Willy Wonkas und Nikoläusen in Richtung Sanderau vorbeigedrängt. Aber immerhin: ich war bestimmt fünf Minuten beim Faschingszug dabei.

Aber so gibt es hier im Blog tatsächlich seit langer Zeit mal wieder zwei Bilder vom angeblich größten Faschingszug Süddeutschlands — was mehr über den Fasching in Süddeutschland aussagt als über den in Würzburg.

3 Gedanken zu „Faschingszug gestreift“

  1. Dass die Franken „Fasching“ sagen, ist eine Frucht des Bayerischen Rundfunks, der Franken jahrzehntelang mit seiner bairischen Mundart überflutet hat, und dies teilweise auch heute noch bewerkstelligt. Fosenochd heißt’s richtig.

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  2. Ralf, weißt du eigentlich, warum in der Gegend hier alle „Fasching“ sagen – bin in Ochsenfurt aufgewachsen, da war das auch so –, die bekannteste bayerische TV-, äh, Faschings-Sendung aber **Fastnacht** in Franken heißt? Verläuft zwischen Würzburg und Veitshöchheim (10 km Entfernung) eine Sprachgrenze? Sagt die Veitshöchheimerin tatsächlich traditionell „Fastnacht“ und 10 km weiter die Würzburgerin traditionell „Fasching“?

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    • Mich, der ich auch in einer Faschings-Stadt (Schweinfurt) aufgewachsen und in eine Faschings-Stadt (Würzburg) gezogen bin, irritierte das auch immer. Und noch mehr irritierte es mich, dass ich mich nach dem Sprachatlas völlig geirrt hatte.

      Denn unter dem Punkt „Wochentage und Namensbezeichnungen“ findet man die „Grunddialektale Verbreitung von ‚Fas(e)nacht‘ und ‚Fasching‘ in Bayern“, und nach der bin ich in der „Fasenacht“-Region aufgewachsen, ohne es zu merken.
      https://www.dialekte.schule.bayern.de/sprachatlas/

      Bin ich froh, wenn Aschermittwoch ist.

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