Es ist März. Und damit nicht nur meteorologischer Frühlingsbeginn und sogar phänologischer Vorfrühling. Sondern auch höchste Zeit, wie in den vergangenen Jahren auch schon hier mit der Gartensaison anzufangen. Ok, der Garten wird der Balkon sein und der Anfang ist ein winziger. Aber auch ein sehr wichtiger. Denn ohne Aussaat geht nix.
Erst mal habe ich die Samenkiste endlich mal ausgemistet. Auch wenn der „Rucola 2017“ ein guter Jahrgang war, erwächst nach acht Jahren daraus bestimmt nichts Gutes mehr.

Und dann ging es ans Aussähen. Wie jedes Jahr ging dem eine ausführliche Diskussion voraus. Der Platz auf dem Balkon ist begrenzt, fünf größere Töpfe passen drauf — welche Tomatensorten wollen wir also pflanzen? Wir sind bei der gleichen Besetzung wie im Vorjahr geblieben, da alle Sorten ordentlich abgeliefert haben. Selbst die beiden Wackelkandidaten Vivaroma — eine Open-Source-Tomatensorte — und Polnische Himbeere.
Der Plan: Zweimal König Humbert, eine Schwarze Cocktail, eine Polnische Himbeere, eine Vivaroma, eine Sunrise Cocktail. Und von allen wurden gleich mal ein paar mehr in die Eierkartons gesät, zur Sicherheit. Es könnte also in ein paar Wochen einige übrige Tomatenpflänzchen bei mir zu holen sein. Ich gebe Bescheid.

Ich geb zu, mir gibt das kleine Gärtnern schon viel Positives für mein Leben, es tut mir einfach gut. Und ja, ich freue mich am Ende auch darauf, dass es schmeckt. Und das wird es.

Ich lerne ja immer dazu: Was ist eine Open-Source-Tomatensorte?
Beim privaten Tomatenanbau vielleicht nicht so das Thema, aber oft steht Saatgut unter einem Patent oder einem anderen rechtlichen Schutz. Und die darf man dann meist nicht einfach selbst weiter vermehren. Im gewerblichen Anbau spielt das schon eine große Rolle — die Landwirte müssen halt immer neues Saatgut von der Firma kaufen.
Open Source Saatgut ist da anders, das darf man weiter vermehren, kreuzen, was auch immer. Wie bei Open-Source-Software eben auch.
https://opensourceseeds.org/die-open-source-lizenz