Machen was geht, wenn überhaupt was geht

Es ist schon bezeichnend, dass der erste Beitrag im Würzblog seit Wochen an einem Tisch in Forchheim geschrieben wird. Ich genieße das herbstliche Grau, indem ich mich mit Freunden das Wochenende über in eine Ferienwohnung einsperre und wir zocken, quatschen, kochen (ok, das mach nur ich) und essen.

Dieses alljährliche Wochenende war der Silberstreif am Horizont, auf den ich die vergangenen Wochen gestarrt und den ich herbeigesehnt hatte. Denn diese Wochen waren getränkt in einer üblen Mixtur aus einer hartnäckigen und am Ende schmerzhafte Erkältung, immens viel Arbeit, die den wie immer über dem Abgrund balancierenden PostCovid-Verdacht vom Drahtseil geschubst hat. So durch war ich schon lange nicht mehr und hoffe auf umfassende Erholung in den zwei Wochen Urlaub, die sich an das Wochenende anschließen.

Die Liste der Dinge, die ich in den vergangenen Wochen nicht machen konnte oder besser wollte, ist lang. Beispielsweise die „End of 10“-Veranstaltung, welchen die Linux User Group Würzburg anlässlich des Endes der Unterstützung von Windows 10 organisierte. Da konnte ich mich letztlich weder in die Vorbereitung noch am Tag selbst einbringen. Das tat mir sehr leid, da mir das Thema irre wichtig ist und immer wichtiger wird. (Wirklich, Leute, auch wenn es manchmal weh tut, löst euch so weit es geht von technischen Abhängigkeiten und nutzt freie Software und Plattformen)

„Cluedo“ als Theaterstück in der Stadtmensa.

Wo ich aber beispielsweise war, war im Theater. Mit Theaterbesuchen habe ich gerade einen richtigen Lauf, die haben seltsamerweise aktuell Konzerte als meine häufigste besuchte Kultursparte abgelöst. Vor gut einer Woche war ich abends todmüde, aber voller Vorfreude in der Stadtmensa. Das Uni-Theater brachte „Cluedo“ auf die Bühne. Ja, das Brettspiel als Theaterstück. Und ja, es ist nicht das allertiefsinnigste Theaterstück. Aber es ist wirklich lustig, spielt mit vielen Klischees des Krimi-Genres und des Brettspiels – und die Schauspieler*innen waren mit viel Freunde dabei. Besonders schön für mich und mit ein Grund, da hinzugehen: Ein ehemaliger Arbeitskollege von mir spiele mit und hat seine Sache echt gut gemacht. Schöner Abend. (Tipp für alle, die die kommenden Jahre mal zur Studiobühne des Unitheaters wollen. Der Eintritt ist frei, Tickets gibt es nicht. Man geht einfach hin und wartet, bis die Türen aufgehen. Darum: sicherheitshalber seeehr früh vor dem Einlass hingehen, die Schlage kann so lang werden, dass man einfach nicht mehr hineinkommt)

Lange Kulturspiechernacht, Symbolbild (ok, ich hatte so gar keine Muse zum Fotografieren)

Im Kino war ich auch (Tron:Ares. Die Musik war gut) im Cinemaxx und habe mit einem Freund auf dem Weg nach Hause gesehen, dass nebenan im Kulturspeicher was los ist. Zwei dumme Fragen und ein paar Euro später waren wir bei der „Langen Kulturspeichernacht“. Da ließen wir zwar die kostenlosen Führungen aus, genossen dafür aber Kunstwerke ohne Führung, Musik, den behinderten Komiker Kai Bosch, ein bisschen Wein und überraschend viele Bekannte, die wir dort zufällig trafen. Ein schöner ungeplanter Abend im Kulturspeicher, den ich leider am nächsten Tag gesundheitlich teuer bezahlen musste. Aber das war’s wert.

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