Auch wenn es am Samstag nicht zur Kunst gereicht hat und es beim essen auch leider keine Meefischli gab – der Abend war doch recht interessant.
In der Stadt tobte das Honky Tonk. Als wir gegen 22 Uhr in der Innenstadt aufschlugen, hatte die Kneipen schon den Siedepunkt erreicht. Dieses Jahr scheint die Honky Tonk-Idee endlich mal in Würzburg angekommen zu sein. Von Kneipe zu Kneipe wanken gehen, mal reinhören, was trinken und wieder weiterziehen. Leider ist das Festival fast zu gut angekommen, denn in den Kneipen, in denen ich war, waren heillos überfüllt. Da sollten nächstes Jahr doch vielleicht noch mehr Lokale mitmachen und den Pegelstand etwas zu entspannen.
Musikalisch darf man natürlich keine Wunder erwarten. Es ist Partytime für die Massen mit Partymusik für die Massen. Es sind zwar viele Stilrichtungen vertreten, aber nur wenige Bands spielen keine Coversongs. Aber um orginelle Musik zu hören gibt es in der Stadt ja sonst auch genug Möglichkeiten. Bewusst gehört habe ich nur The Bandits im Vivas, die mehr alte Rockklassiker gespielt haben, und Breitner im Jimmy’z, die die neueren Rocksongs zum Besten gaben. Die Ü30-Party im Zauberberg war skurril wie immer und im Boot gingen dann schon langsam die Lichter aus (die vom Boot, nicht meine ;-))
Auch empfiehlt es sich nicht, das Honky Tonk mit einer große Gruppe zu besuchen. Es ist recht anstrengend, alle beisammen zu halten. Besser ist es als kleine Gruppe oder allein zu gehen, da man eh ständig Bekannte trifft oder sich neue Bekannte macht.
Ja, Bands beleidigen ist häßlich. Und gerade beim Honky Tonk extra unnötig. Da geht man in eine Kneipe und wenn es einem nicht gefällt geht man zu einer der 29 anderen.
Punkt:
„Musikalisch darf man natürlich keine Wunder erwarten…“
Es gab wirklich Bands die keine Coverversionen spielten und ausnahmsweise auch mal wirklich frischen Wind in die festgefahrene Honky-Tonk-Happy-Misch-Masch-Cover-Musik, die sich sonst darbietet, brachte. Als Beispiel sei Planetakis (www.planetakis.de) im P-Hof genannt.
Es wurde erfrischender und witziger deutsch-elektro-pop zum besten gegeben. Leider verirrten sich nur wenige Menschen in den P-Hof und die, die den Weg in den Keller gefunden haben, gläzten dann eher mit fehlendem Anstand als mit echtem Musikinteresse.
„Blond fickt gut!“ der Sängerin auf der Bühne zuzurufen, nur weil nicht die erhofften bekannten „Summer of 69“-Riffs aus der Anlage kamen….oder aus welchen Gründen auch immer….
Vermutlich wird sich das Honky Tonk nie zu einem musikalisch anspruchsvollen Fest mausern. Muss es ja auch nicht. Für mich war es vermutlich das letzte Mal.