neun7 ist online und wohl auch schon im Druck

Morgen gibt es die Printausgabe zu kaufen, den Online-Auftritt gibt es schon heute — „neun7, das siebentagemagazin für mainfranken“.

Das Magazin ist aus der Asche des Boulevard Würzburg und Boulevard Würzburg Schweinfurt entstiegen. Gott hab das Boulevard seelig und ich hoffe, dass das Interview mit Frau Schaaf und mir ihm nicht den Todesstoß versetzt haben.

Aber jetzt schickt die Mediengruppe Main-Post neun7 ins Rennen. Locker. Jung, aber nicht kindisch. Kritisch. Trendig. So soll es vermutlich rüberkommen.

Mein erster Eindruck des Online-Angebots: Schlicht. Trist.Grau. Mit Sternchen. Wegen dem Werbebanner zu breit für mein Notebook. Und die Werbung blinkt.

Die Redaktion präsentiert sich unkonventionell mit angeschnittenen Bildchen. Ein paar Gesichter und Namen sind bekannt. Und unter der Rubrik „Du fragst uns“ werden zwei Fragen geklärt: der Name neun7 kommt von den Postleitzahlenbereich 97, in dem das Magazin erhältlich ist. Und für wen ist es gedacht?

Neun7 nimmt das Lebensgefühl der 20- bis 35-Jährigen auf und spiegelt es in Reportagen, Interviews und Porträts.

Mist, knapp daneben. Dann darf ich es gar nicht mehr lesen.

Aber jetzt kommt der interessante Teil. Auf neun7 wird gebloggt. Man kann als angemeldeter Nutzer Beiträge bloggen. Im Moment sieht es aus, als könne man nur einen Titel und den Beitrag als reinen Text eingeben, also eine sehr puristische und dem Medium Internet nicht entgegenkommende Möglichkeit. Aber vielleicht tut sich da ja noch was.
Die bisherigen Blogbeiträge … naja. Such dir aus der gesamten Blogosphäre einen beliebigen Beitrag heraus und er wird vermutlich nicht weniger interessant sein, als die bei neun7 vorhandenen. Es kann aber natürlich sein, dass die Leute vom neun7-Team, die das Blog jetzt wohl für den Anfang vorgefüllt haben, noch Schwierigkeiten mit dem Medium Blog haben.
Eine Kommentarfunktion gibt es im Blog, wie übrigens bei fast allen Online-Beiträgen, für registrierte Nutzer. Ob Track-/Pingbacks möglich sind muss noch getestet werden.

Wie für solche Onlineangebote üblich gibt es einen Veranstaltungskalender. Und wie genauso üblich finde ich und furchtbar und absolut unpraktisch.

Fazit: Ein wirkliches Fazit gibt es, einen Tag vor dem offiziellen Start, nicht. Das Design spricht mich nicht wirklich an, es gibt aber schlimmeres, außerdem ist es Geschmackssache. Der Inhalt des Onlineangebots ist — noch — recht mager, auch hier muss ich noch abwarten. Bisher war eigentlich nichts neues drin, aber das kann sich ja schon morgen drastisch ändern. Aber es könnte etwas spannender als das Boulevard Würzburg werden. Aber was heißt das schon.

Mehr gespannt bin ich, wie sich die Blogmöglichkeit entwickelt. Wobei ich nicht wirklich weiß, warum ich etwas bei neun7 bloggen sollte, wenn es doch etliche kostenlose und von mir anpassbare Bloganbieter gibt. Aber genau das Unverständnis wird wohl dazu geführt haben, dass es das Würzblog gibt. 😉

Mal sehen, wie es sich entwickelt.

24 Gedanken zu „neun7 ist online und wohl auch schon im Druck“

  1. Aha, neun7. Im Prinzip finde ich es erfreulich, wenn es ein Würzburg-Magazin (bzw. Region Würzburg) gibt, das nicht wie die üblichen Stadtheftchen nur aus Jubeln und Werbung besteht. Warum gleich Kritik und Misstrauen kommt? Nun ja, „Boulevard Würzburg“ als Vorläufer ist vielleicht nicht der beste Leumund. Schließlich versuchte die „Zeitung“ den Spagat aus interessantem örtlichen Geschehen, Veranstaltungskalender und eindeutigem Bildzeitungs-Niveau. Das war zwar öfter mal einen Blick, aber keine 50 cent Kaufpreis wert. Wenn jetzt der Sprung von der „Dicke-Buchstaben-Schrei-Skandal-Überschrift“ zum gediegenen Lifestyle-Szene-Magazin mit Web-2.0-Geschmack klappen soll, dann kann man nur Glück wünschen. Ich hab mir den Blog noch nicht angesehen. Bringt doch mal nen Stapel kostenlose Exemplare ins IMMERHIN zum Auslegen, dann kann man mal antesten. Und bitte nicht wieder alles so darstellen, als bestünde Würzburgs „Szene“ ausschließlich aus Odeon, Enchilada und Airport! Oder wer auch immer die meisten Anzeigen schaltet…

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  2. „Aber es war schon immer ziemlich »cool«, jemandem oder etwas wenigstens eine faire Chance zu geben.“

    Da bin ich aber in einer ganz anderen Welt groß geworden..und lebe darin..

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  3. „Es war noch nie cool, für etwas zu sein“

    Aber es war schon immer ziemlich „cool“, jemandem oder etwas wenigstens eine faire Chance zu geben.

    MfG

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  4. Hab das gerade mal fuer den Rindfunk getestet.
    Den Account bekommt man vom Roboter. Die Postings werden wohl auch
    (noch?) nicht moderiert und sind direkt online.
    Die Bitte nach kein HTML und JS scheint nur eine Bitte zu sein. Einen
    Tag von mir hat er auf jedefall geschluckt, der verschwindet nur wenn man danach wieder auf Edit geht… Da übt jemand noch.

    Ich hoffe neunlive bekommt das in den Griff bevor jemand die Muse hat damit rumzuspielen.

    Der Rest ist doch mal eine nette Idee, nun auch in Würzburg.

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  5. Hi folks!

    Naja, hab eben mal so Eure bisherigen Beiträge zu der „Geburt“ des Magazins gelesen und finde es erstaunlich bis befremdlich, dass alle mehr oder minder unisono fast nur Kritik geäußert haben.

    Hatte noch keine Gelegenheit mich tiefer durch die Materie zu klicken, geschweige denn ein Druckexemplar in den Händen zu halten, aber irgendwie scheint mir das ganze etwas voreilig und generalisierend. Motto: „Muss ja zeimlicher Mist sein, kommt aus dem selben Stall!“ Könnten da auch ein paar Vorurteile aus der Schublade unten links mit am Werk gewesen sein?

    Finde jedenfalls, gebt dem „Kind“ und seinen Vätern/Müttern doch erst mal eine echte Chance sich zu berappeln und auf die Füße zu kommen. Oder ist das etwa heutzutage zu „uncool“ geworden? 😉

    Cheers-2-All
    LifeExplorer

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  6. Herr TimNansen hat die Boulevard (jetzt wie hieß noch gleich) als Abo- d.h. ich darf sie gnädigerweise jeden Freitag lesen weil Timsen Sie mit auf arbeit nimmt…naja gute klolextüre 😉 aber wirklich gute Sachen stehen da nicht drin…weiss gar nicht warum ich sie überhaupt lese…
    Internetseite: langweilig!

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  7. @ivo: Bleibt ganz entspannt und erfreut euch daran, dass man über euch spricht. 🙂
    Wieso soll Bloggen bei neun7 was kosten? Falls du damit auf den letzten Absatz im Beitrag anspielst, so habe ich da gemeint, dass ich nicht warum Leute im Kontext von neun7 bloggen sollten, wenn es doch andere — ebenso kostenlose — Angebote gibt, bei dem man funktional und gestalterisch das Blog an seine Wünsche anpassen und wirklich zu „seinem Blog“ machen kann.

    Wen ihr „kauft“ oder „nicht kauft“ ist mir persönlich völlig egal. Ich bin ganz glücklich mit meiner Situation und da müssten schon sehr verlockende Angebote kommen, dass sich das ändert … 😉

    Und das mit Job und Leben hab ich nicht verstanden. Aber das ging ja auch an Helene.

    @Helene: Wieso auch? Ich bin nicht in den 60ern geboren. 😀

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  8. hallo ralfs und rest,
    ich find neun7 wunderbar und das ist kein wunder, denn ich habs zusammen mit meinen kollegen gemacht. erstmal danke für eure diskussion. und vor allem danke für die erkenntnis, dass ein online-auftritt genau 15,5 stunden nach seiner geburt noch nicht fertig ist. komisch, dass einer glaubt, bloggen könnte bei neun7.de was kosten. komisch auch, dass „blueMarc“ glaubt, wir sollten ralf einkaufen. haben wir mit björnstar auch nicht gemacht. dass „Helene“ job und leben so trennt, wundert mich…

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  9. Mein Gott, das Design der Seite macht mich depressiv. So etwas kann ich nicht ansehen. Allerdings bin auch ich in den fröhlichen 60ern geboren und damit schon der Zielgruppe entwachsen. 🙂
    Und Ralf, warum du noch nicht von einem lokalen Medium „eingekauft“ wurdest, ist mir wirklich ein Rätsel. Wenn jemand in seiner Freizeit, die als Selbstständiger wohl eher knapp bemessen ist, so etwas auf die Beine stellen kann, was schafft er dann erst in einem 8 Stunden-Tag?

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  10. jetzt braucht man auf jeden fall nicht mehr anhaa.blogspot.com und bjoernstar.de zu lesen denn die sind nun auch in ihrer funktion als blogger von der holtzbrinck-gruppen-tochter beschlagnahmt worden. die gabs hoffentlich billiger als studivz ^^
    warum ist mr. würzblog eigentlich nicht in der redaktion? wollte er nicht? oder ht ihn keiner gefragt was ich mir kaum vorstellen kann. oder hat er studivz-preise verlangt? ^^

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  11. Wann steht dort der erste Artikel über Blogs in Würzburg drin? Im ersten Monat, oder erst im zweiten!?
    Redaktion angeschaut, alles sauber, kann man kaufen! Bin mal drauf gespannt, ich glaube, ich kaufe mir mal so ein Heft!

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  12. och menno, Ralf..
    dinge schlechtreden, vor dem Start, macht doch soviel Spaß!
    Wenns nicht klappt, hat mans ja schon immer gesagt, wenns aber ein erfolgreiches Projekt wird, hat man nur konstruktive Kritik geleistet und wesentlich zum Gelingen beigetragen!
    :)))

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  13. Trinken wir doch erst mal ein Tässchen Tee — oder besser einen Schoppen Wein — und reden das Ding nicht schon vor dem Start schlecht. DAS können wir nach einem Monat immer noch machen … 😉

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  14. Die Webseite ist recht dubios und seltsam.

    Erscheint mir so, als würde jemand mit Gewalt versuchen, eine Web2.0 Society Blog Community Irgendwas aufzuziehen, hat aber keine wirklich gute Idee, sondern kopiert nur wahrlich schlechte Dinge.
    Weiße Sterne auf schlichtem Grau.
    Randvoll gestopft mit JavaScript.
    Aha.
    Das seh ich sowieso nicht:)
    Hab ich jetzt was verpaßt?;)

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