Vorgestern hat sich der Stadtrat der Stadt Würzburg — ganz vorne die CSU — dafür entschieden, der Metropolregion Nürnberg nicht mehr anzugehören. Würzburg war in diesem Zusammenschluss fränkischer Städte bisher passives Mitglied, was ja schon eine geniale Entscheidung war — Geld für etwas geben, bei dem man nicht mitmachen kann. Aber immerhin: Die Stadt spart doch glatt 7.000 € im Jahr, für das Geld kann man Flyer drucken mit denen man die Region Würzburg voranbringt.
Ich glaube ja, das Würzburg ruhig selbstbewusst auftreten kann. Das heißt aber im Umkehrschluss nicht, dass man alle Brücken, Netzwerke und Kooperationen mit Nachbarregionen abbrechen muss.Dass dieses Netzwerk nun den Namen „Nürnberg“ und nicht „Würzburg“ trägt — nun, das ist vielleicht auch Größe Nürnbergs geschuldet. Und vor allem: Was hätte Würzburg denn zu verlieren gehabt? Was wäre so schlimm daran, mit den mittel- und oberfränkischen Städten zusammenzuarbeiten und? Wollte die Stadt sich etwa nur die 10 Cent pro Einwohner für den Jahresbeitrag der Vollmitgliedschaft sparen? 13.300 € im Jahr?
Und wenn ich in der Mainpost lese wie Frau Miethaner-Vent von den Grünen gegen die Beitritt mit den Worten „Wir wären am Rand und damit das fünfte Rad am Wagen.“ argumentiert, dann schau ich doch schon ein bisschen blöd aus der Wäsche. Was sind wir denn nun? Eingekeilt als winziger Fleck zwischen den Metropolregionen Rhein-Main, Rhein-Neckar, Stuttgart und Nürnberg — und völlig ohne Wagen.
Klar, jetzt will Würzburg sich — vielleicht — in die zu gründende Mainfranken GmbH einbringen, was auch keine schlechte Idee ist. Doch warum sich nicht auch einer größeren Struktur anschließen, das eine schließt das andere nicht aus. Auch wenn das bedeuten soll, dass sich der Würzburger gegen jegliche Genetik auch mal mit Leuten sprechen und sich auf neue Ideen einlassen muss. Aber vielleicht kommt ja eine größere Idee von gar nicht so weit her.
Ob das übersteigerte Selbsteinschätzung des Stadtrats an diesem Abend vielleicht auch daher kam, dass er in der selben Sitzung auch großstädtisch dem Vorhaben- und Erschließungsplan für den Bau eines — Haha, Nürnberg und Frankfurt zittert vor uns! — knapp über 30 Meter (!!!!!!) hohen Gebäudes in der Augustinerstraße positiv abgestimmt haben, und das nur gut zweieinhalb Jahre nach dem Wettbewerb — also quasi spontan aus dem Bauch heraus.Diese metropolitane Entscheidung hat den Stadtrat so erschöpft, dass über den eigentlichen Bauantrag erst nach der Sommerpause im September entschieden wird. Aber so ein Investor hat ja immer Zeit, ob er nun zwei oder drei Jahre wartet ist ja auch schon egal. Außerdem muss der Verschönerungsverein noch einen großstädtischen Flyer für einen Bürgerentscheid gegen den Bau drucken.
Der Bürgerentscheid würde Würzburg übrigens ungefähr soviel kosten wie fünf Jahre Mitgliedschaft in der Metropolregion Nürnberg. Die würde uns nach so einer Aktion aber wahrscheinlich auch nicht wollen.
was muss ich lesen? der verschönerungsverein will nen bü-entscheid gegen das hochhaus in der augustinerstrasse? gehts? http://bit.ly/aQivrR
Diese Entscheidung des CSU Stadtrates sieht nach einer bewußten Trennung aus, um die wirtschafliche Einigkeit der Franken zu torpedieren, damit wir Franken uns schön streiten und uns bloß nicht politisch einig werden könnten.Ein gesamtfränkisches wirtschaftliches Gegengewicht zu München ist nicht gewünscht und schon gar kein politisches.
Herrsche und teile!
danke,. jochen für deinen informativen beitrag
ich dachte auch schon daran nürnberg mit franken zu ersetzen.
vielleicht sind ein teil der unterfranken echt unter franken (gibt ja auch übermenschen)
und sie konzentrieren sich auf den ersten teil des wortes unterfranken…
aber vielleicht meinen sie auch lieber meinfranken
und könne auch nicht besser lesen und schreiben als ich,
aber sicherlich verstehen tun sie viel weniger.
„Bei der Chancenregion-Mainfranken(GmbH) kostet die Mitgliedschaft, laut Berichten, bis zu über 6-mal so viel, wie bei der Metropolregion Franken. Es wurden zudem bis jetzt keine sachlichen Argumente gegen die Metropolregion-Nürnberg genannt. Nürnberg hat immer die Zusammenarbeit und Gleichberechtigung in den Vordergrund gestellt, bei allen Gesprächen die ich verfolgt habe. Die Namensgebung war einfach eine politische Entscheidung, schließlich wurde die „Genehmigung“ des „Freistaates Bayern“ benötigt. Eine Umbenennung in Metropolregion-Franken wäre für eine Identifikation aller Franken mit dieser Institution förderlich gewesen, allerdings hätten die „Mainfranken“ halt auch was dafür tun müssen. Stattdessen wurde mit unsachlichen Pseudoargumenten gearbeitet und voll auf den Kurs, der Rautenpartei, des Zentralstaates und dessen Statthalters – Hr.Beinhofer- eingeschwenkt. Besonders Frau Grieser(CSU), bei allem Respekt, hat die altbayerische Linie „Teile und Herrsche“ unterstützt, für Schweinfurt hat sich das ja zumindest vorübergehend auch gelohnt. Die Chancenregion wollte nie eine Zusammenarbeit mit dem größten Teil Frankens, und Würzburg hat auch nie etwas dafür getan. Und wer hat gegen eine Deutsche-Rentenversicherung-Franken gestimmt? Richtig – die Unterfranken. Seltsam das vor über 200 Jahren –als wir Franken noch selbst entscheiden durften- eine Zusammenarbeit in Franken im Vergleich zu anderen Regionen hervorragend funktioniert hat; ohne Telefon, Internet, KFZ, Bus, Bahn … Da erträumt man sich lieber die Wunschvorstellung das man in der Region Rhein-Main mit offenen Armen empfangen wird, holt sich Berater aus Hamburg oder sonst woher; und veranlasst Studien, die Dinge über die Region erzählen die eh und je schon bekannt sind. Wie viel Steuergeld wurde denn da eigentlich sinnlos in den Sand gesetzt? Was kommt da noch auf uns zu, Hr.Beinhofer?“
Jochen Pfeuffer
Mitglied im Landesvorstand Fränkischer Bund e.V.
kein problem – ich übernehm die 7000,-
und mach würzburg zum schwarzen loch –
eh – nein!!!!! kein artloch :-)… nox POlitisches,
physikalisch (metaphysik) gesehen.
alles wird dann eingezogen,
verdichtet sich,
sprengt (verzerrt) zeitlichen und inhaltlichen rahmen…
wo darf ich das eingesparte geld nun beantragen?
Und die CSU wieder mal voraus! Nur keine Einheit in Franken! Da steckt doch Methode dahinter! Divide et impera, so wurde schon das römische Weltreich regiert!
Joachim Gehrig
Partei für Franken
Bezirksverband Unterfranken
Na sauber…
da weiß ich schon was ich zur Landtagswahl 2013 wähle!
…nämlich die „Partei für Franken“!!!
Endlich eine echte Alternative für uns Franken!
Warum hat Würzburg die Metropolregion Nürnberg denn nun verlassen? Nur wegen der Mainfranken GmbH, die es noch nicht gibt? Ich würde von Beteiligungen an solchen Metropolregionen keine Wunder erwarten, aber geschadet hätte eine aktive Mitgliedschaft ganz sicher nicht!
Was da vor allem die CSU-Stadträte geritten hat? Eine nachträgliche Abreibung für Frau Beckmann?
Monopolregion Würzburg. Vielleicht doch lieber Bipolregion Schweinfurt-Würzburg, eh die uns komplett abhängen?
Alles Teil eines großen Planes. Erst sperren sie die Straßen, dann koppeln sie uns ab. Die Glasglocke aus dem Simpsons-Film, hier wird sie Realität. Und am Ende sitzen wir mit dem Stadtheimatpfleger um ein Feuer und reden uns den Ringpark schön. 😉
Die Entscheidung Würzburgs ist jammerschade. Das ist ein Rückschritt für das Vorhaben die „Metropolregion Nürnberg“ mal zur „Metropolregion Franken“ zu machen, um später einmal einen „Fuss“ in der Tür zu haben, wenns um Europaregionen geht.
Aber es ist ja nicht aller Tage Abend, so lange nicht der Würzburger Stadtrat auf die Idee kommt, Frankfurt oder Stuttgart beizutreten!
Es gibt nur ein Franken!
Andreas Brandl
Partei für Franken