Bis Mittwoch kann man sich noch für das Volkbegehren gegen die Studiengebühren in Bayern eintragen — ich war vorhin erst im Würzburger Rathaus. Das ist keine große Sache und dauert nicht lang — gerade mal zwei Minuten musste ich in der Schlange warten und dann ging es auch schnell: Ausweis vorzeigen, den Namen leserlich auf die Liste schreiben und die Unterschrift unleserlich daneben.
Am Dienstag kann man sich von 8 Uhr bis 17 Uhr eintragen, am Mittwoch — dem letzten Tag — sogar von 8 Uhr bis 20 Uhr. Danach wird sich zeigen, ob sich die erforderlichen 10 Prozent Beteiligung erreicht wurden — es sieht nach einer knappen Nummer aus.
Der Raum ist im Rathaus gut ausgeschildert — Raum 34, das ehemalige Einwohnermeldeamt im Erdgeschoss.
Von den sieben Bundesländern, die Studiengebühren eingeführt haben, sind fünf wieder davon abgekommen. Nur noch Niedersachsen und das verhältnismäßig reiche Bayern verlangen von den Studentinnen und Studenten Geld, die Uni Würzburg 500 Euro.
Bildung sollten kein Geld kosten. Öffentliche Schulen kosten keine Schulgebühr, und das ist auch gut so. Und Hochschulen als Fortführung der Schule sollten auch kein Geld kosten. Die Studienzeit ist schon so teuer genug — über die Mietpreise in Würzburg muss man gar nicht reden –, da sollte die Finanzierung der Hochschule das Land tragen. Und im Fall von Bayern ist das im Moment wohl nicht das Problem.
Unter Umständen kann sich auch die Wirtschaft freuen. 500 Euro mehr für jeden Studenten und jede Studentin, um sie auf den Kopf zu hauen. 😉
Stand der Beteiligung, als iframe eingebunden. Quelle: volksbegehren-studiengebuehren.de
ich verstehs einfach nicht…wer nichts für gute bildung zahlen will soll doch woanders hin und schlechte bildung für umsonst konsumieren. wird ja keiner gezwungen hier zu studieren.
Ich rede von öffentlichen, sprich staatlichen Schulen. Gibt es auch für Logopäden und Physiotherateuten — kostenfrei. Du kannst dein Kind auch auf eine private Schule schicken, da müssen die Eltern auch zahlen.
Und ja, Dauerstudenten gibt es — aber wie viele denn?
Du weißt aber auch, dass da auch ein paar wenige Plätze ein paar hundert bis tausend Bewerber kommen?
in Bayern gibt es die, soweit ich weiß auch nur in München. Soweit ich mich bei meiner Schwester erinnern kann, war in Bayern unter 2000€ nix zu haben und deswegen ist sie nach Chemnitz.
Erzieher-Ausbildung das gleiche. Die verdienen im Normalfall nur nach der Ausbildung.
soweit ich weiß wird auch niemand gezwungen in Bayern zu studieren. gab immer Bundesländern ohne Gebühren. Dann darf ich mich aber auch nicht beschweren wenn die Ausstattung dort schlechter ist.
Ja, diese Bildung ist frei. Gute Bildung aber eben nicht.
Zum Thema „kostenlose öffentliche Schule“ ist mir übrigens noch folgendes eingefallen:
Selbst das gute bayrische Gymnasium War nicht wirklich kostenlos.
Da musste verpflichtend angeschafft werden:
-Workbook Englisch und Französich
– Lektüre Deutsch, Englisch und Französischen, meistens sogar in einer bestimmten Fassung
– Atlas
– Taschenrechner
– Eintritt für Theater, Museum usw.
Da nicht mit drin sind dann sowas wie das laufende Schreibmaterial, Klassenfahrten, Austausch mit dem Ausland oder Nachhilfe.
In einer Privatschule kann ich dann für das Geld auch davon ausgehen, dass die Ausstattung über der einer stattlichen Schule liegt (Manche Lehrbücher waren bei mir fast so alt wie ich) und die individuelle Förderung besser ist, was im Idealzustand auch zu einer höheren Bildung führt.
Aber das soll ja dann scheinbar der Staat bezahlen, in einem Land wo sich viele vor gar nicht all zu langer Zeit darüber aufgeregt haben, was bei den Griechen und Italienern so alles kostenlos ist.
Letztlich kann man aber auch hier einen Satz aus dem BWL-Studium heranziehen:
minimaler Aufwand und maximaler Ertrag geht nicht. Will ich die beste Bildung, dann muss ich Geld in die Hand nehmen.
… in der Aufzählung hast du glaube ich die Kosten der Schuhe vergessen, die sich auf dem Weg zu Schule abnutzen. 😉
Du argumentierst, den gesamten Bildungsweg zu privatisieren und dementsprechend privat zu finanzieren? Das würde mich nicht glücklich machen. Ob meine Eltern drei Kinder hätten auf die Privatschule schicken können, wage ich zu bezweifeln. Spätestens bei mir wäre das Geld ausgegangen … 😉
Deswegen habe ich ja auch die Verbrauchsmaterialien ausgenommen 😉
Ich trete nur deinem Argument entgegen, dass staatliche öffentliche Schulen komplett kostenlos sind (Und sämtliche Studien zum Zusammenhang zwischen Geld der Eltern und Bildungschancen der Sprößlinge stützen das) und nicht, dass man das Bildungssystem privatisieren sollte.
Es lässt sich aber wohl kaum wegdiskutieren, dass Privatschulen eine bessere Ausstattung genießen als Schulen, die auf staatliche Gelder angewiesen sind.
ich bin student, meine eltern sind nicht reich und ich bin für studiengebühren!
kann den ganzen hype um diese geschichte nicht verstehen. am ende werden die studiengebühren so oder so abgeschafft. ist ja schliesslich wahlkampf…
meiner meinung nach werden die studiengebühren sinnvoll genuzt (tutorien, bücher, skripte gedruckt, software zur verfügung gestellt, usw.)
ich glaube kaum, dass das land bayern dies adäquat ersetzen würde. dh im endeffekt wird dann doch wieder nur an der qualität der bildung gespart.
und ganz ehrlich was sind denn 300 eure (an der fh) pro semester? da kann man wohl wirklich mit leben. ein vollrausch am wochenende pro monat weniger und schon ist das geld verfügbar. man muss sich halt seiner prioritäten bewusst sein…
aber gut tragt euch fleissig ein, mich tangiert das zum glück bald nicht mehr…
Öffentliche Schulen kosten kein Geld? Frag mal einen Ergo- oder Physiotherapeuten oder Logopäden was die so im Jahr für ihre Ausbildung zahlen.
Da erntest du mit 500€ im Halbjahr nicht einmal ein müdes Lächeln. Da ist die Untergrenze eher so bei mehr als 1600€ im Jahr nur für die Schule normal. Wenn die Eltern da nicht einspringen fangen die auch mit ein paar Tausend Euro Minus an. Und nein, die verdienen während der Ausbildung nicht mehr als ihr mageres Praktikumsgehalt und müssen auch eine Wohnung und essen bezahlen.
Und wenn ich dann jemand Mitte 30 im 20. Semester für irgendein Laberfach sehe, der mit seinem Studium wahrscheinlich nichts anderes als einen Taxischein machen wird, dann frage ich mich ob ein bisschen Druck, sein Studium in einer angemessene Vergütung Zeit abzuschließen nicht ganz so falsch ist.
Und ja, ich kenne solche Leute persönlich.
Es ist okay dass du für Studiengebühren bist, ich frage mich nur woher dein Hass auf die Uni kommt?
Wo habe ich denn was von „Hass auf die Uni“ geschrieben? o_O