(Anmerkung: Sorry, ich kam seit über einer Woche nicht über die ersten sechs Sätze des Artikels hinaus. Es war einfach zu viel los.)
Waren es 5000? Waren es 10.000? Ich weiß es nicht. Sicher ist nur, dass bei der heutigen Demonstration (3. Februar 2024) in Würzburg für Demokratie und gegen Rechts sehr, sehr viele Leute dabei waren.
Es war ein etwas ungewöhnlicher Tag für mich. Um mein sich veränderndes PostCovid auszuloten, habe ich mich schon früh auf den Weg nach Randersacker gemacht, habe dort Espresso mahlen lassen, getrunken und gekauft, bin dann wieder zurück nach Würzburg direkt zum Bahnhof gelaufen — 14 Kilometer insgesamt. Etwas irritierend war der Kinderfaschingszug — ich dachte von weitem, der Demonstrationszug hätte sich schon längst in Bewegung gesetzt, bis ich die Musik hörte — Dementsprechend platt kam ich an. Platt vom dann doch sehr anstrengenden Laufen, platt aber auch von der Menschenmenge auf dem Bahnhofsvorplatz.
Der Zug zog vom durch Bahnhof hoch durch die Theaterstraße an der Residenz vorbei in die Neubaustraße rechts bei der Neubaukirche in die Innenstadt über den Kürschnerhof am Marktplatz vorbei weiter auf der Schönbornstraße dann über die Juliuspromenade zurück zum Bahnhof. Und der Zug zog sich wirklich. Ich hatte mich am Bahnhofsplatz noch keinen Meter bewegt, da kam per Messenger schon die Nachricht einer Freundin, sie sei kurz vorm Barbarossaplatz.
In der Schönbornstraße verließen mich dann auch die Kräfte und ich den Demo-Zug. Das gab mir die Gelegenheit zu verschnaufen, aber auch um die Demonstration mal von außen zu betrachten. Ich lief — sehr langsam — Richtung Dom zurück und die Demo wollte und wollte kein Ende nehmen.
Interessant fand ich auch, welche Menschen bei der Demo mitgelaufen sind. Ganz subjektiv: Bei den beiden vorherigen Demonstrationen gegen Rechts stellten schon die üblichen Verdächtigen an politischen und gesellschaftlichen Aktivisten und Aktivistinnen einen großen Teil der Demonstrierenden. Das hat sich an diesem Samstag verschoben. Klar waren die Aktivisten und Aktivistinnen wie immer dabei, aber auch sehr viele … „Normalos“. Frauen und Männer von jung bis alt, die sich sonst wohl in der Öffentlichkeit politisch nicht so präsentieren und von denen manche vielleicht zum ersten Mal demonstrieren. Fand ich aber gut. Und dazu noch ein paar wenige verkleidete Eltern, die sich nach dem Kinderfaschingszug noch der Demo angeschlossen haben.